Potenzial für den Arbeitsmarkt

Späterer Pensionsantritt der Frauen eröffnet Chancen für Unternehmen.


  • Veröffentlicht 09.02.2024
  • Bundesland Steiermark

Mit der schon vor mehr als 30 Jahren getroffenen und heuer konkretisierten Regelung wird das Regelpensionsalter für Frauen ab dem kommenden Jahr stufenweise an jenes der Männer angeglichen. 2024 sind erstmals weibliche Versicherte betroffen.

Die schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalters ab 2024 hat positive Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Im kommenden Jahr wird es dadurch gut 22.000 zusätzliche Personen in Beschäftigung geben, bis 2028 sind es insgesamt rund 100.000. Der spätere Pensionsantritt hat zur Folge, dass viele ältere Frauen länger arbeiten und damit mehr Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt bleiben. Das führt zu einem Ausgleich, weil das Arbeitskräfteangebot unter inländischen Personen ohne die Regelung gesunken wäre.

Der Beschäftigungseffekt hängt also auch mit der demografischen Entwicklung zusammen: Die Alterung der Gesellschaft schreitet voran, wodurch es in Österreich zunehmend mehr ältere als jüngere Personen im Erwerbsalter gibt. Darüber hinaus schaffen mehr Beschäftigte aus Sicht der Betriebe auch Raum für zusätzliche Aufträge und damit höhere Erlöse. Die zusätzlichen Frauen in den Betrieben führen auch dazu, dass Betriebe mehr Aufträge annehmen, oder der Handel mehr verkauft, weil dort mehr erfahrene Verkäuferinnen arbeiten. Das belebt nicht nur die Konjunktur, es entstehen auch neue Jobs. Letztlich dürfte die Regelung daher einen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.

Ob die Pensionsnovelle auch zur Abschwächung des Arbeits- bzw. Fachkräftemangels beitragen wird, hängt vor allem von den suchenden Betrieben selbst ab.

Es geht darum, sich für ältere Arbeitssuchende zu öffnen und nicht nur Männer im Haupterwerbsalter anzustellen. Dementsprechend gilt es, das Recruiting an Frauen, die beispielsweise nach Teilzeitstellen suchen oder wieder in den Beruf einsteigen wollen, anzupassen. Außerdem sollten sich manche Betriebe mehr mit altersgerechter Arbeitsorganisation auseinandersetzen.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 15. Februar 2024