Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - Mai 2024

LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Bisher keine spürbare Erholung am Arbeitsmarkt


  • Veröffentlicht 03.06.2024
  • Bundesland Niederösterreich

Ende Mai 2024 sind 40.027 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 3.666 oder 10,1% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit steigt in Niederösterreich die Arbeitslosigkeit gleich stark wie im österreichweiten Durchschnitt. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 49.405 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+9,1% gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende Mai bei 662.000 Personen. Im Vergleich zum  Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau. Davon waren 295.000 Frauen (+0,6%) und 367.000 Männer (-0,5%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,7% und damit 0,5%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,4% (+0,5%-Pkt.).

 „Mit Ende Mai 2024 zeigt sich mit Plus 10,1% weiter eine höhere Arbeitslosigkeit am Arbeitsmarkt als im letzten Jahr. Hingegen ist die unselbständige Beschäftigung, wie bereits im letzten Monat, mit geschätzt 662.000 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Daher setzen wir unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit weiter fort.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz

Langzeitarbeitslosigkeit wieder höher
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+8,1% bzw. +1.381) als auch bei Männern (+11,8% bzw. +2.285) zugenommen.

Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+5,7% bzw. +801) wie Personen im Haupterwerbsalter (+12,1% bzw. +2.310). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 17,4% (auf 3.747 Personen) aus.

 „Die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen ist gegenüber dem Vorjahr um 12,2% gestiegen. Am stärksten ist die Zahl bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss mit 15,4% gestiegen. Mit gezielter Aus- und Weiterbildung verbessern wir die Wiedereinstiegschancen der Betroffenen und stellen der personalsuchenden Wirtschaft nachgefragte Qualifikationen zur Verfügung. Knapp 1.800 Jobsuchende haben heuer bereits eine Fachkräfteausbildung mit dem AMS NÖ gestartet.“
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern

Nach Branchen steigt im Bauwesen (+19,4% bzw. +498), in der Warenherstellung (+15,7% bzw. +594) sowie im Bereich Handel/KFZ (+15,6% bzw. +1.056) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Diese drei Branchen machen über die Hälfte der aktuellen Steigerung in der Arbeitslosigkeit aus. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der in der öffentlichen Verwaltung (+7,1% bzw. +126), im Gesundheits- und Sozialwesen (+7,0% bzw. +198) und in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+4,4% bzw. +275) weniger stark als im Durchschnitt von NÖ.

Viele offene Arbeitsangebote verfügbar
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften. Ende Mai 2024 sind mit 16.162 freien Stellen um 14,1% weniger als im Vorjahr jedoch um 30,3% über dem Wert vor der Corona-Krise im Jahr 2019 gemeldet.

Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist branchenspezifisch unterschiedlich. Während die Nachfrage im Vergleich zum letzten Jahr deutlich rückläufig ist, gibt es Branchen mit weiter steigenden Zahlen, wie beispielsweise der öffentlichen Verwaltung (+82,8% bzw. +419) und Verkehr/Lagerei (+24,6% bzw. +169). Starke Rückgänge sind in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-19,7% bzw. -926), in der Warenherstellung (-24,6% bzw. -509) und im Handel/KFZ (-27,0% bzw. -1.036) zu beobachten. Blickt man auf das Jahr 2019 zurück, so zeigt sich in allen maßgeblichen Branchen eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich.

„Mit 16.162 offenen Stellen und 1.370 verfügbaren Lehrstellen steht aktuell ein umfassendes Angebot an freien Stellen zur Verfügung – und dies trotz schwacher wirtschaftlicher Entwicklung in den letzten Quartalen. Nicht immer passen die gewünschten Qualifikationen von Arbeitsuchenden und offenen Stellen zusammen. Hier bietet das AMS NÖ eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage  zusammenzubringen. Darüber hinaus bietet das Land NÖ unterschiedliche Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an. Mit maßgeschneiderter Beratung Unternehmen und Beschäftigte in eine nachhaltige Zukunft begleiten können, ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Monate.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern

Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Siegfried Hirsch, Tel.: 0664/966 02 03

Diese Seite wurde aktualisiert am: 06. Juni 2024