Bau und Tourismus senken die Arbeitslosigkeit
Der im Vergleich zum Vorjahr milde Jänner und die gute Auslastung im Winterfremdenverkehr sind hauptverantwortlich für die weiterhin deutlich sinkenden Arbeitslosenzahlen. Schulungsteilnahmen eingerechnet, sinkt die Zahl der Menschen ohne Job nirgends stärker als in Salzburg. Am 28. Februar veranstaltet das AMS den „Tag der Lehre im Flachgau".
14.552 Personen waren Ende Jänner im Bundesland Salzburg beim AMS als arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 943 Vorgemerkte oder 6,1 Prozent weniger als vor einem Jahr (Österreich: -3,4%). Rechnet man die 2.199 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schulungen dazu, waren 16.751 Menschen ohne Beschäftigung. Das sind um 6,9 Prozent weniger als im Jänner des Vorjahres und bedeutet den stärksten Rückgang in Österreich. Die Zahl der Schulungsteilnahmen ist um 12,3 Prozent gesunken.
Bei der Beschäftigung wird ein Zuwachs von etwa dreitausend Dienstverhältnissen auf rund 267.000 unselbständig Beschäftigte erwartet (exakte Zahlen liegen erst zur Monatsmitte vor). Daraus ergibt sich eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent nach nationaler Berechnungsmethode. Das ist nach Tirol der zweitniedrigste Wert bundesweit und liegt deutlich unter dem österreichischen Schnitt von 8,7 Prozent.
Frauen und Ältere profitieren
„Im Vorjahr kam die Bautätigkeit infolge des meterhohen Schnees gänzlich zum Erliegen. Die heuer milde Witterung sorgte diesen Jänner dafür, dass die Arbeitslosigkeit am Bau stark gesunken ist. Daneben zeichnet das Hotel- und Gastgewerbe nicht nur in den Wintersportregionen, sondern auch im nördlichen Zentralraum für die gute Arbeitsmarktlage verantwortlich“, beschreibt Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, die aktuelle Entwicklung.
Erfreulicherweise profitieren Frauen in besonderem Ausmaß davon: Dass mehr als doppelt so viele Männer (9.954 Personen) als Frauen (4.598 Personen) arbeitslos sind, liegt zwar vor allem an der – trotz günstiger Witterung – Saisonarbeitslosigkeit am Bau und dem Saisonhöhepunkt im Tourismus. Jedoch war aber auch die Arbeitslosigkeit bei den Frauen mit minus 8,2 Prozent stärker rückläufig als bei den Männern mit minus 5,1 Prozent.
Als sehr erfreulich bezeichnet es AMS-Chefin Jacqueline Beyer, „dass wir die Arbeitslosigkeit älterer Arbeitskräfte überdurchschnittlich senken konnten. Das trägt auch dazu bei, dass die Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin leicht zurückgeht.“ Die Zahl über 50-Jähriger Arbeitsloser war um 6,4 Prozent, jene der Langzeitarbeitslosen um 2,4 Prozent rückläufig. Bei jungen Arbeitskräften bis 24 Jahre ist die Arbeitslosigkeit um 5,3 Prozent gesunken.
Tag der Lehre im Flachgau
Am Lehrstellenmarkt hat sich die Schere ein wenig geschlossen: Es gibt es um acht Personen mehr Lehrstellensuchende (+2,7% auf 308), aber um 91 offene Lehrstellen (-11,3% auf 712 sofort verfügbare Lehrstellen) weniger als im Vorjahr. „Trotzdem fehlen uns damit aber immer noch 404 Lehrlinge, um den Bedarf abzudecken“, so AMS-Chefin Beyer und kündigt dazu eine weitere AMS-Initiative an: Am 28. Februar wird im Sportzentrum Eugendorf der „Tag der Lehre“ für Jugendliche und Erwachsene im Flachgau stattfinden. Bis jetzt haben sich mehr als achtzig Firmen gemeldet, die sich dort präsentieren wollen. „Die Teilnehmerliste liest sich wie das who is who der Salzburger Wirtschaft“, freut sich Jacqueline Beyer, die jetzt auf zahlreiche Interessentinnen und Interessenten an einer Lehrausbildung hofft.
Unterschiedlich ausgeprägt zeigt sich die regionale Arbeitsmarktentwicklung: Während der Pongau ein leichtes Plus (+2,7%) an Arbeitslosen verzeichnet, gab es im Flachgau einen starken Rückgang um minus 10,4 Prozent. Ebenfalls über dem Landesschnitt war die Arbeitslosigkeit im Lungau (-9,5%), im Pinzgau (-7,0%) und in der Stadt Salzburg (-6,9%) rückläufig. Ein leichtes Minus (-1,9%) gab es im Tennengau.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020