Mehr Beschäftigungsbewilligungen vor Wintersaison

Arbeitslosenquote in Salzburg bei 3,2 Prozent


  • Veröffentlicht 03.10.2022
  • Bundesland Salzburg

Die Arbeitslosigkeit im Bundesland Salzburg bleibt auch mit Ende September auf niedrigem Niveau: 8.830 Personen sind am Stichtag arbeitslos gemeldet, das sind um 802 weniger als im September des Vorjahres (-8,3%). Die Arbeitslosenquote – wie immer vorläufig geschätzt, die genauen Zahlen liegen Mitte des Monats vor – beträgt in Salzburg 3,2 Prozent. Das ist die niedrigste Quote österreichweit, knapp vor Tirol (3,3%) und Oberösterreich (3,5%). Im Österreichschnitt beträgt die Arbeitslosenquote 5,7 Prozent.

Rückläufig im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in beinahe allen Branchen, lediglich bei den Arbeitskräfteüberlassern (+49 Personen oder 7,8%) und in der Beherbergung und Gastronomie (+6 Personen oder 0,4%) gibt es leichte Anstiege.
Im Vergleich zum Vormonat, also Ende August 2022, zeigt sich nur im Tourismusbereich ein signifikanter Anstieg der Arbeitslosigkeit, nämlich um exakt 600 Personen auf nunmehr 1.693. Hier wirkt sich die Zwischensaison aus, in der Betriebe oftmals weniger Personal behalten möchten und Menschen daher – bereits mit einer Einstellzusage für die Wintersaison in der Tasche – vorübergehend in die Arbeitslosigkeit wechseln.

Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen im Bundesland beläuft sich auf 11.396, ein Plus von 2.069 (+22,2%) gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat Ende August gibt es allerdings auch hier einen Rückgang um 845 offenen Stellen.

Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte

Das Bundesland Salzburg steht als beliebte Wintersportdestination bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften im Tourismus vor einer besonderen Herausforderung. Die seit 1. Oktober 2022 geltenden Neuerungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte und eine Erhöhung des Saisonkontingents für Arbeitskräfte im Tourismus sollten hier eine spürbare Entspannung bringen. „Der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte wird erleichtert und es gibt auch eine neue Regelung für Saisoniers. Saisonarbeitskräfte, die regelmäßig in Österreich im Tourismuskontingent arbeiten, konkret innerhalb von fünf Jahren in drei Kalenderjahren jeweils für drei Monate hier beschäftigt waren, können sich als Stammsaisoniers registrieren lassen und dann unabhängig von Kontingenten eine Beschäftigungsbewilligung erhalten. Waren sie als Stammsaisoniers zumindest zwei Jahre lang jeweils sieben Monate pro Jahr in Österreich um zu arbeiten, können sie die Rot-Weiß-Rot-Karte nun unabhängig von ihrem Alter und ihrer Qualifikation erhalten. Voraussetzung dafür sind entsprechende Deutschkenntnisse und die Aussicht auf ein unbefristetes Dienstverhältnis“, fasst AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer diese Neuerungen zusammen.

Kontingenterhöhung für Saisonen

Auch die Kontingente für Arbeitskräfte aus Drittstaaten wurden für den Tourismusbereich erhöht. Die Quotenplätze für das Bundesland Salzburg wurden von 394 im Jahr 2021 auf zuerst 591 Plätze, im Juli des heurigen Jahres dann auf 888 Personen ausgeweitet. Der Überziehungsrahmen für die Spitzensaison beträgt nunmehr 50 Prozent (davor 20 Prozent), was die Beschäftigung von bis zu 1.332 Personen ermöglicht. Im Jahresdurschnitt sind die 888 Quotenplätze einzuhalten.

Das AMS Salzburg verzeichnete bereits in den vergangenen Jahren einen Anstieg der Anträge auf Rot-Weiß-Rot-Karten. 287 wurden im Jahr 2020 ausgestellt, 2021 erfolgte eine Steigerung auf 371. „Bis Ende September des heurigen Jahres wurden bereits 456 Verfahren erledigt und somit mehr als im gesamten Kalenderjahr 2021. Durch die nun in Kraft getretene Novelle rechnen wir mit einem weiteren Anstieg an Anträgen auf die Rot-Weiß-Rot-Karte“, berichtet Beyer.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. Oktober 2022