2018 brachte Steiermark neue Höchstzahl an Beschäftigten - Stärkster je gemessener Rückgang der Arbeitslosigkeit
Höchst erfreulich fällt die Arbeitsmarktbilanz des AMS Steiermark zum Jahr 2018 aus: Bei den unselbstständig Beschäftigten wurde mit 524.000 Personen im Jahresdurchschnitt ein neuer Rekordwert erreicht. Mit einem Minus von 5153 Personen gab es den stärksten absoluten Rückgang der Arbeitslosigkeit seit der Aufzeichnung der Arbeitsmarktdaten.
Die steirische Arbeitsmarktbilanz für das Jahr 2018 ist beachtlich: Die vorläufige Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent ist die niedrigste Arbeitslosenquote seit 30 Jahren und mit einem Minus von 12,8 Prozent gelang der stärkste Rückbau der Arbeitslosigkeit seit 18 Jahren. In absoluten Zahlen gab es mit einem Minus von 5153 Personen überhaupt den stärksten Rückgang seit der Aufzeichnung der Arbeitsmarktdaten. Bei den unselbstständig Beschäftigten verzeichnet die Steiermark laut vorläufigen Daten mit 524.000 Personen im Jahresschnitt einen neuen Rekord. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betraf dabei alle Bevölkerungsgruppen. Im abgelaufenen Jahr konnten 76.232 Steirerinnen und Steirer ihre Jobsuche mit einer Arbeitsaufnahme beenden.
Indes wurden 2018 noch nie so viele freie Stellen inklusive Lehrstellen seitens der Wirtschaft dem AMS Steiermark gemeldet: „Wir wurden von steirischen Unternehmen mit der Besetzung von 75.536 offenen Stellen beauftragt. 64.183 Stellen konnten erfolgreich besetzt werden“, betont der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe. Am steirischen Arbeitsmarkt herrschte somit eine rege Nachfrage nach Personal, die für einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit und einen neuerlichen Beschäftigtenrekord sorgte:
Höchster Beschäftigungszuwachs seit Aufzeichnung der Arbeitsmarktdaten:
Mit durchschnittlich 524.000 unselbständig Beschäftigten verzeichnete die Steiermark laut vorläufigen Daten im Jahr 2018 einen neuerlichen Beschäftigtenrekord. Gegenüber 2017 ist das ein Zuwachs an 15.500 Personen oder 3,0 Prozent. „Das ist der kräftigste Anstieg seit Beginn unserer Aufzeichnungen und wir dürfen damit rechnen, dass das Beschäftigungswachstum heuer weitergeht“, freut sich Snobe. Bei den AusländerInnen betrug der Anstieg 13,0 Prozent oder 9300 Personen, bei den InländerInnen 1,4 Prozent oder 6200 Personen.
Stärkster Rückgang der Arbeitslosigkeit seit Aufzeichnung der Arbeitsmarktdaten:
35.036 Personen waren im Jahresdurchschnitt 2018 in der Steiermark als arbeitslos gemeldet: Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 5153 Personen oder 12,8 Prozent.
Ein ähnlich großes relatives Minus wurde zuletzt im Jahr 2000 verzeichnet (-12,8 Prozent gegenüber 1999). In absoluten Zahlen konnte überhaupt ein neuer Höchstwert in der Steiermark verbucht werden – 2010 gab es ein Minus von 4282 Personen gegenüber dem Vorjahr. Von der positiven Arbeitsmarktentwicklung profitieren Männer (-13,5 Prozent auf 19.858) stärker als Frauen (-11,9 Prozent auf 15.178). Snobe erklärt dazu: „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit läuft nun seit Juni 2016 und macht in den letzten 24 Monaten 9351 Personen oder -21,1 Prozent aus.“
Niedrigste Arbeitslosenquote seit 30 Jahren:
Die vorläufige steirische Arbeitslosenquote sank im Vergleich zu 2017 von 7,3 Prozent um 1,2 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Erstmals seit dem Vorkrisen-Jahr 2008 ergab sich damit eine Quote, die unter der 6,4-Prozent-Marke liegt. Im 1989 lag die Arbeitslosenquote ebenfalls bei 6,1 Prozent – es handelt sich also um die niedrigste Arbeitslosenquote seit 30 Jahren.
68.729 freie Stellen und Lehrstellen besetzt:
Die Beraterinnen und Berater im AMS nutzten die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung intensiv für ihre Vermittlungsaufgabe – der wichtigste Partner war dabei die Autozulieferindustrie, allen voran das Unternehmen Magna Steyr in Graz. 76.232 steirische Jobsuchende konnten 2018 ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. Gleichzeitig wurden 68.729 freie Stellen und Lehrstellen mit einer passenden Arbeitskraft oder einem Lehrling besetzt. „Wir haben aus praktisch allen Branchen zusätzliche Stellen gemeldet bekommen und brauchten für die Besetzung der Stellen im Schnitt 43 Tage. Österreichweit sind es 46 Tage“, sagt Snobe.
Voitsberg als Steiermarksieger:
In allen 15 steirischen AMS-Bezirken sank im Jahr 2018 die Arbeitslosigkeit. Mit einem Minus von 23,2 Prozent fiel der Rückgang am kräftigsten im Bezirk Voitsberg aus, gefolgt von Mürzzuschlag (-16,9 Prozent) und Weiz (-16,8 Prozent). Den geringsten Rückgang verzeichnete das AMS Knittelfeld mit einem Minus von 6,5 Prozent.
Minus 17,5 Prozent bei der Jugendarbeitslosigkeit:
Neuerlich konnte die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen in der Steiermark mit einem Minus von 17,5 Prozent jahresdurchschnittlich um 797 auf 3743 Personen gesenkt werden (2017 auf 2016: -19,4 Prozent).
Rückgang bei Langzeitarbeitslosen von 24,6 Prozent:
Von der günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt konnten 2018 auch Personen profitieren, die bereits ein Jahr oder länger vom AMS in der Steiermark betreut werden. Mit einem Minus von 24,6 Prozent sank hier die Arbeitslosigkeit um 1763 auf 5404 Personen im Jahresdurchschnitt.
Minus 12,2 Prozent bei Personen ohne bzw. mit geringer Ausbildung:
Die gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften machte sich auch bei Personen mit vergleichsweise niedriger Ausbildung bemerkbar. Bei Jobsuchendenden, die maximal einen Pflichtabschluss vorweisen konnten, gelang der Rückbau der Arbeitslosigkeit um -12,2 Prozent auf jahresdurchschnittlich 14.771 Personen. Trotzdem gilt es als größte Herausforderung, dass 42,2 Prozent der arbeitslosen Kundinnen und Kunden im AMS Steiermark nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss haben.
Knapp jede/r dritte Arbeitslose ist über 50 Jahre alt: Die Zahl der jahresdurchschnittlich arbeitslosen Personen der Generation 50 Plus ist zwar im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent zurückgegangen (auf 11.400), dennoch sind 32,5 Prozent aller arbeitslosen Menschen 50 Jahre oder älter. Bei 30,1 Prozent der Kundinnen und Kunden des AMS Steiermark (10.535 Personen) standen gesundheitliche Probleme einer raschen Jobvermittlung im Wege.
„Nach einem außergewöhnlichen Jahr 2018 am steirischen Arbeitsmarkt blicken wir optimistisch ins Jahr 2019: Wir rechnen mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit, die Zahl der Beschäftigten dürfte weiter ansteigen. Dennoch bleiben große Herausforderungen bestehen, etwa bezüglich der Integration benachteiligter Personengruppen am Arbeitsmarkt, der hohen Sockelarbeitslosigkeit oder des Fachkräftemangels. Mit diversen Facharbeiterausbildungen fördert das AMS Steiermark hier die maßgeschneiderte Qualifizierung geeigneter, interessierter Jobsuchender für offene Stellen“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe abschließend.
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020