Die aktuelle Arbeitsmarktlage im Jänner 2021 im Arbeitsmarktbezirk Voitsberg

Die Coronakrise wirkt sich auf die Arbeitsmarktsituation bei den Frauen, durch den Wegfall von Arbeitsplätzen in der Gastronomie, im Tourismus und im Dienstleistungsbereich, besonders negativ aus. Zu Jahresbeginn waren 719 Frauen, um 245 oder 51,7% mehr als im Vorjahr, arbeitslos. Im Steiermarkschnitt ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um 35,5% gestiegen. Bei den Männern hat sich der Vorgemerktenstand um 158 oder 16,7%, auf 1.106 erhöht. Das männliche Geschlecht liegt damit ganz knapp unter dem steirischen Zuwachs von genau 17%. Im Jahresvergleich ist die Zahl der über 50-Jährigen um 35,6% von 535 auf 695 (+ 182) gestiegen. Damit gehört schon mehr als jede dritte vorgemerkte Person (38%) zu dieser Altersgruppe. Ähnlich negativ ist die Entwicklung bei den Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen. Der Vorgemerktenstand hat sich im Vergleich mit dem Jänner des Vorjahres um 35,6% von 404 auf 548 erhöht. Darunter befinden sich auch noch 126 (+ 26) anerkannte Behinderte.

Statistisch bedingt bezieht sich die Arbeitslosenquote auf den Dezember 2020 und liegt mit 8,3% um 1,9%-Punkte über dem Vorjahreswert. Die steirische Quote liegt bei 9,7% und ist ebenfalls um 1,9%-Punkte gestiegen. Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit hat natürlich eine Auswirkung auf die Zahl der unselbständig Beschäftigten. Im Dezember standen im Bezirk insgesamt 20.053 (- 2,1%) Personen, 9.542 Frauen und 10.511 Männer in einem Beschäftigungsverhältnis. In der Steiermark hat sich die Anzahl der unselbständig Beschäftigten um 1,9%, auf 510.018 vermindert.

Extrem nachgelassen hat auch die Dynamik am Arbeitsmarkt. Im abgelaufenen Monat sind 397 Personen, um 148 weniger als im Jänner des Vorjahres, arbeitslos geworden. 418 Arbeitslose (- 149) haben ihre Vormerkung beim AMS beendet und 242 (- 69) davon haben tatsächlich eine neue Beschäftigung gefunden.

Trotz der wirtschaftlichen Talfahrt hat sich der Bestand an offenen Stellen von 325 auf 395 erhöht. Viele Stellen können leider nicht sofort besetzt werden, weil die von den Unternehmer_innen gewünschte bzw. benötigte Qualifikation nicht oder nicht im ausreichenden Maß vorhanden ist. Aufgrund der Coronakrise wurden aber sehr viele Fördermittel zur Verfügung gestellt und das AMS versucht daher einerseits arbeitslose Personen zur Höherqualifizierung zu motivieren und andererseits durch die Übernahme der Ausbildungskosten den finanziellen Aufwand zu minimieren. Obwohl mehr Fördermittel zur Verfügung stehen können nach wie vor nur solche Ausbildungen finanziert werden, die tatsächlich die Chancen für eine rasche Arbeitsaufnahme nach dem Ausbildungsende erhöhen. Besteht ein Ausbildungswunsch ist auf jeden Fall eine Kontaktaufnahme mit dem AMS Voitsberg zu empfehlen.