1 Jahr Corona: 44.000 Steirerinnen und Steirer sind arbeitslos
Exakt ein Jahr nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns sind 43.899 Personen als arbeitslos beim AMS Steiermark gemeldet, ein Anstieg von 6592 Betroffenen binnen zwölf Monaten. Angesichts der weiterhin eingeschränkten Möglichkeiten der persönlichen Beratung hofft Landesgeschäftsführer Snobe auf eine möglichst baldige flächendeckende Impfung.
Am 16. März 2020, also vor genau einem Jahr, veränderte sich aufgrund des ersten Corona-Lockdowns das gewohnte Alltagsleben in Österreich schlagartig: Binnen weniger Wochen führte die Pandemie zu einem explosionsartigen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Steiermark auf den Höchstwert von 66.970 Personen am Ostermontag. Waren am 15. März 2020 noch 37.307 Personen als arbeitslos beim AMS gemeldet, so sind es aktuell 43.899 Personen – ein Anstieg von 6592 Betroffenen (+17,7 Prozent). Einschließlich der 8726 Schulungsteilnehmer_innen sind derzeit 52.625 Personen ohne Job. Als notwendiger Beitrag zur Krisenbewältigung erweist sich weiterhin die Kurzarbeit: Gegenwärtig befinden sich rund 63.000 Beschäftigte in mehr als 8200 steirischen Betrieben in Kurzarbeit, an Beihilfe wurden bisher insgesamt 855 Millionen Euro ausbezahlt.
Die Corona-Pandemie brachte eine Verlagerung der bewährten Kommunikationswege mit dem AMS Steiermark mit sich, weg von der persönlichen Vorsprache hin zur verstärkten Kontaktaufnahme über Telefon, eAMS-Konto, Mail und Post. So sprachen etwa im Jahr 2019 bei der mit Abstand größten steirischen AMS-Geschäftsstelle, Graz West und Umgebung, noch rund 90.000 Kund_innen beim Infopoint vor, 2020 betrug dieser Wert nur mehr 35.000. Auch die Zahl der persönlichen Beratungstermine ist von zuvor rund 600 bis 700 täglich seitdem spürbar eingebrochen. Verdoppelt hat sich indes im „Corona-Jahr“ 2020 das Anrufvolumen beim Inhouse-Callcenter des AMS Steiermark, der ServiceLine – von zuvor rund 2700 Anrufen pro Arbeitstag auf über 5000 Anrufe im Tagesschnitt. Die Zahl der steirischen AMS-Kund_innen mit eAMS-Konto ist ebenfalls deutlich von rund 54.000 auf etwa 64.500 Personen angestiegen (Vergleich Jänner 2020 zu Jänner 2021).
„Die Distanzbetreuung erschwert bei vielen Kund_innen eine gute Beratung in einem vertretbaren Intervall. Eine Kommunikation per Telefon oder online ist nicht immer der geeignete Channel, wenn etwa gemeinsam alternative Strategien erarbeitet werden sollen. Das hemmt uns auch bei unserem Ausbildungsschwerpunkt im Rahmen der Corona-Joboffensive. Die Zahl der Teilnehmer_innen an Schulungen liegt bisher unter den Erwartungen“, betont Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Diese Situation wird sich erst mit einer flächendeckenden Corona-Impfung bessern: Vor allem dann, wenn unsere Berater_innen geimpft und geschützt sind und wieder Kund_innen eingeladen werden können sowie wieder Betriebsbesuche stattfinden.“
Diese Seite wurde aktualisiert am: 16. März 2021