Der steirische Arbeitsmarkt: September 2021

Die Arbeitslosigkeit in der Steiermark liegt Ende September mit 29.777 betroffenen Personen nur mehr 59 Personen über dem Niveau von 2019, also vor Beginn der Coronakrise. Inklusive der 8264 Teilnehmer_innen an Schulungen sind 38.041 Menschen ohne Job. Mit dem Programm „Sprungbrett“ unterstützt das AMS Steiermark mittels großzügiger Förderungen langzeitarbeitslose Personen bei der beruflichen Reintegration.


  • Veröffentlicht 01.10.2021
  • Bundesland Steiermark

„Der Arbeitsmarkt in der Steiermark entwickelt sich weiterhin positiv: Die Arbeitslosigkeit nimmt kräftig ab, die Beschäftigung und die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sind sehr hoch. Diese drei wichtigen Indikatoren liegen wieder über bzw. bei ihrem jeweiligen Vorkrisenniveau und gleichzeitig sinkt die Inanspruchnahme der Kurzarbeit deutlich“, analysiert AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe zu Herbstbeginn. „Die Coronakrise am steirischen Arbeitsmarkt haben wir also überstanden!“

Arbeitslosigkeit erreichte Vorkrisenniveau

Im Zuge der Herbstbelebung hat sich die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Menschen (29.777) Ende September 2021 im Vergleich zum Vorjahr sehr deutlich, aber auch im Vergleich mit September 2019 – also vor der Coronakrise – verringert. Gegenüber 9/20 ging sie um 8612 Personen zurück, im Vergleich zu 9/19 liegt die Arbeitslosigkeit nur um 59 Personen höher.

Zählt man die 8264 Teilnehmer_innen an Schulungen hinzu, liegt die Zahl der Gesamtkund_innen des Arbeitsmarktservice Steiermark von 38.041 noch exakt 1000 Personen über dem Wert von 2019. „Wir sind aber sehr froh, dass sich Arbeitsuchende, die eine am Arbeitsmarkt schlecht verwertbare Ausbildung haben, höher qualifizieren lassen und Lehrabschlüsse nachholen“, erklärt Snobe. „Der Rückgang der Fachkräfte mit Lehrabschluss hat gerade erst begonnen und wird sich in den kommenden Jahren, wenn die Babyboomer in Pension gehen, zum größten Problem für die heimische Wirtschaft entwickeln.“

Hohe Beschäftigung, hohe Nachfrage nach Arbeitskräften

Weiter im Steigen begriffen ist die Beschäftigung in unserem Bundesland, die Zahl der unselbständig Beschäftigten liegt geschätzt bei 546.000 (+1,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,2 Prozent (-1,5 Prozentpunkte) und befindet sich damit bereits unter dem Wert von 2019 (5,3 Prozent). Die Kurzarbeit scheint im Auslaufen zu sein: Zwar haben noch rund 900 Unternehmen mehr als 8000 Beschäftigte zur Kurzarbeit angemeldet, die letzten Monatsabrechnungen zeigen aber, dass die tatsächliche Inanspruchnahme geringer ausfällt.

Die Nachfrage nach neuem Personal blieb auch im September auf Rekordniveau: So sind aktuell 17.465 offene Stellen beim AMS Steiermark gemeldet, 7413 mehr als vor einem Jahr (+73,7 Prozent). Bei 38 Prozent der offenen Stellen haben die Unternehmen Pflichtschule als Mindesterfordernis bei der Ausbildung angegeben, bei 44 Prozent eine Lehrausbildung. Die meisten offenen Stellen gibt es in den Branchen wirtschaftliche Dienstleistungen (7373), Handel (2431), Beherbergung und Gastronomie (1862) und Herstellung von Waren (1555).

Programm „Sprungbrett“ für Langzeitarbeitslose

Besondere Beachtung verlangt jedoch die geänderte Struktur innerhalb der Gruppe der arbeitslosen Personen: Es gibt mehr Langbeschäftigungslose (11.962), mehr arbeitslose Personen über 50 (10.944) und mit gesundheitlichen Problemen (10.741), aber weniger Junge (3048) und weniger Sucharbeitslose, also von einem Job zum anderen Wechselnde. Snobe sagt dazu: „Viele Betriebe stellen sich bereits auf das sich verändernde Arbeitskräftepotential ein, investieren mehr in die Schulung und eröffnen all jenen Arbeitsuchenden eine Chance, die vor zwei Jahren vielleicht noch nicht so gerne genommen wurden.“

Das AMS Steiermark unterstützt den beruflichen Neustart von langzeitbeschäftigungslosen Personen im Rahmen der Aktion „Sprungbrett“ durch großzügige Eingliederungsbeihilfen und durch Lohnzuschüsse, wenn Personen über 50 eingestellt werden. Beim „Sprungbrett“ beträgt die Förderung der Lohn- und Lohnnebenkosten für Frauen für drei Monate 100 Prozent und dann für vier Monate 50 Prozent, für Männer für zwei Monate 100 Prozent sowie anschließend für vier Monate 50 Prozent. Eine Förderung ist für Dienstverhältnisse, die zwischen dem 1.10.2021 und 31.12.2022 begründet werden, möglich.

„Wir erkennen auch, dass eine steigende Zahl an Unternehmen bereit ist, mit dem AMS gemeinsam über Ausbildungen zu neuen, dringend benötigten Fachkräften zu kommen. Sogar während der Pandemie von Juli 2020 bis Juni 2021 konnten 2500 arbeitslose Personen über arbeitsplatznahe Qualifizierungen beim beruflichen Wiedereinstieg bei neuen Arbeitgebern gefördert werden“, betont Snobe abschließend.

Öffnungszeiten wieder wie vor Corona

Ab sofort gelten beim AMS Steiermark wieder die ursprünglichen Öffnungszeiten der regionalen Geschäftsstellen wie vor der Corona-Pandemie: Montag bis Donnerstag von 07:30 bis 15:30 Uhr und Freitag von 07:30 bis 12:30 Uhr. Alle Kund_innen müssen innerhalb der AMS-Räumlichkeiten eine FFP-Maske tragen. Abseits der persönlichen Vorsprache stehen allen Kund_innen auch weiterhin die übrigen Channels zur Kontaktaufnahme (eAMS-Konto, Mail, Telefon) uneingeschränkt zur Verfügung. Die ServiceLine ist von Montag bis Donnerstag von 7:30 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 7:30 bis 13:00 Uhr unter +43 50 904 640 erreichbar.

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Oktober 2021