Sinkende Arbeitslosigkeit in Tirol
Alle Altersgruppen, Branchen und Bezirke weisen im Dezember 2017 deutliche Rückgänge auf. Erster Blick auf die Jahresbilanz 2017: Es war ein gutes Jahr für den Tiroler Arbeitsmarkt.
Bei einem prognostizierten Stand von 347.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 8.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 18.727 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.12.2017 die Arbeitslosenquote in Tirol 5,1 % (Dezember 2016: 6,0 %).
Im Dezember 2017 kam es mit -2.730 oder -12,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig ging in Österreich die Arbeitslosigkeit um 31.688 Personen oder -7,7 % auf insgesamt 378.741 zurück.
„Wie die aktuellsten Wirtschaftsprognose und die vorherrschende Stimmung im Land erwarten ließen, konnte im Dezember wiederum ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit festgestellt werden. Dieser Rückgang zieht sich quer durch alle Bezirke und Brachen.
Auch die Situation am Stellenmarkt ist weiterhin stabil. Bei leicht sinkendem Zugang im Ver-gleich zum Dezember 2016, bleibt das Niveau äußerst hoch“, kommentiert Anton Kern, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol, die Arbeitsmarktdaten des Dezembers 2017.
„Die Dezemberdaten sind exemplarisch für die Jahresentwicklung 2017. Ein erster Blick auf die vorläufige Bilanz des vergangenen Jahres verdeutlicht die positive Entwicklung am Tiroler Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit nahm um 8,7 % oder -1.933 Personen auf 20.343 ab. Im Jahr 2017 waren in Tirol nach vorläufigen Zahlen 330.800 Personen (+2,3 % oder 7.500 Personen) beschäftigt. Die vorläufige Arbeitslosenquote 2017 beträgt somit 5,8 % und wird deutlich unter der Arbeitslosenquote von 2016 (6,4 %) zu liegen kommen“, fasst Anton Kern die ersten vorliegenden Arbeitsmarktdaten für das Jahr 2017 zusammen.
„Dieser positive Trend wird sich auch im Jahr 2018 fortsetzen. Die Dynamik am heimischen Arbeitsmarkt bleibt weiterhin hoch und wird für steigende Beschäftigungszahlen und sinkende Arbeitslosigkeit –wenn auch etwas verhaltener als 2017– sorgen. Wir rechnen mit einem Beschäftigungswachstum von rund 2,0 % (+6.600 Personen) und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Höhe von rund 6,4 % (-1.300 Personen). Sollten unsere Prognosen stabil bleiben, wird sich dadurch die Arbeitslosenquote abermals verringern und für 2018 rund 5,4 % betragen“, soweit Anton Kern zu den ersten Einschätzungen der Arbeitsmarktentwicklung 2018.
Arbeitslosigkeit:
- nach Geschlecht: Sowohl bei den 6.285 Frauen (-853 Personen oder -12,0 %) als auch bei den 12.442 Männern (-1.877 Personen o-der -13,1 %) kam es zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit.
- nach Alter:
Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen gesunken. Bei den 406 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 13,8 % oder -65 Personen. Bei den 2.024 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Rückgang um 16,0 % oder -385. Bei den 10.841 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 13,7 % oder -1.727 zurück. Bei den 5.456 Personen über 50 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 9,2 % oder -553 Personen.
- nach Herkunftsland:
Von den insgesamt 18.727 arbeitslosen Personen sind 4.907 Personen AusländerInnen. Das sind um 352 Personen oder -6,7 % weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.
- nach Ausbildung:
41,6% der insgesamt 18.727 arbeitslosen Personen haben nur Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit Lehrausbildung beträgt 41,5 %. 6,1 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 5,5 % einen akademischen Abschluss.
- Langzeitarbeitslosigkeit:
Bei den 1.608 länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen ist ein Rückgang um 269 Personen oder -14,3 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten ging um 809 Personen oder -20,3 % auf 3.178 zurück.
- Dynamik:
Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 10.264 Personen, das sind um 745 oder -6,8 % weniger als im Vorjahresvergleich.
- nach Regionen:
Nach Regionen betrachtet kommt es in allen Tiroler Bezirken zu Rückgängen. In Reutte ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um 34,7 % oder -192 Personen zurück. Es folgen Imst (-13,7 % oder -270), Kitzbühel (-13,4 % oder -184), Kufstein (-12,3 % oder -391), Innsbruck (-12,1 % oder -1.128), Schwaz (-11,9 % oder -237), Lienz (-11,0 % oder -219) und Landeck (-9,9 % oder -109).
- nach Wirtschaftsklasse:
Die größten Rückgänge nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet, gab es im Abschnitt Bau mit -542 Personen oder -9,3 %. Es folgt der Abschnitt Beherbergung und Gastronomie. Dieser betrug -462 Personen oder -19,0 % und der Abschnitt Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit -383 Per-sonen oder -14,0%. Davon entfallen -92 Personen (was einem Minus von 5,4 % entspricht) auf den Einzelhandel und -216 Per-sonen (-27,2 %) auf den Großhandel. Der Arbeitslosigkeitsrückgang in der Herstellung von Waren be-trägt 309 Personen oder -15,5 %. Im Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen geht die Arbeitslosigkeit um 257 Personen oder -11,0 % zurück– davon entfallen -145 Personen (was einem Minus von 13,6 % entspricht) auf die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften.
- nach Beruf:
Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste Rückgang bei den Fremdenverkehrsberufen mit -474 Personen oder -21,7 %, bei den Bauberufen mit -444 Personen oder -9,3 % und bei den Handelsberufen mit -332 Personen oder -17,7 % feststellbar.
Schulung:
Mit Stichtag 31.12.2017 befanden sich 2.206 Personen in Schu-lungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol. Das ist im Vor-jahresvergleich um 80 Person oder -3,5 % weniger.
Stellenmarkt:
Im Laufe des aktuellen Monats Dezember wurden dem AMS Tirol 3.010 Stellen gemeldet, das ergibt einen Rückgang um 32 oder -1,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zum Stichtag 31.12.2017 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 7.614, ein Zuwachs um 1.739 Stellen oder +29,6 %. Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 24 Tage. Lehrstellenmarkt: Ende Dezember 2017 waren insgesamt 1.528 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Steigerung um 49 oder +3,3 %). Davon standen 714 (+155 oder +27,7 %) für sofortige, 814 Lehrstellen (-106 oder -11,5 %) für zukünftige Vermittlung bereit. Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 412 Personen registrieren, das sind im Vorjahresvergleich um 47 Personen oder -10,2 % weniger.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020