Vollbeschäftigung in Tirol
Arbeitslosigkeit nur in Tirol gesunken. Teuerung am Arbeitsmarkt bisher nur leicht spürbar.
Mit Stichtag 30.06.2023 sind in Tirol 10.796 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um -10 Menschen weniger (-0,1 %). In allen anderen Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +4,5 % und aktuell gibt es in Österreich 239.301 Arbeitslose.
Bei 10.796 Arbeitslosen und geschätzten 354.000 unselbständig Beschäftigten (+2.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Juni 2023 in Tirol 3,0 %. Das ist gemeinsam mit Salzburg (3,0 %) der niedrigste Wert aller Bundesländer.
[Arbeitslose im Juni 2019: 12.589 | 2020: 28.130 | 2021: 15.530 | 2022: 10.806 | 2023: 10.796]
Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführung AMS Tirol: „Die anhaltend hohe Inflation wirkt sich bisher nur leicht auf den Arbeitsmarkt aus. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,0 % haben wir Vollbeschäftigung in Tirol. Da die Personalnachfrage insbesondere im Dienstleistungsbereich weiterhin sehr hoch ist, bleibt die Arbeitslosigkeit auf einem sehr niedrigen Niveau.“
Mit Stichtag 30.06.2023 befinden sich 2.120 Personen in Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol. Das sind im Vorjahresvergleich um -269 Personen oder -11,3 % weniger.
[Schulungsteilnehmer_innen im Juni 2019: 1.896 | 2020: 1.756 | 2021: 2.664 | 2022: 2.389 | 2023: 2.120]
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Corona-Kurzarbeitsbeihilfe fertig abgearbeitet und abgerechnet
Seit März 2020 wurden vom Arbeitsmarktservice Tirol 35.949 Anträge auf Kurzarbeitsbeihilfe bearbeitet und abgerechnet. In Summe wurden 871,2 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen ausbezahlt. Im Juni 2023 konnte nun das letzte Projekt abgeschlossen werden. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 108.556 Arbeitsplätze in 12.448 Tiroler Betrieben durch die Corona-Kurzarbeit abgesichert.
Sabine Platzer-Werlberger: „Mit der Corona-Kurzarbeitsbeihilfe konnten über 100.000 Arbeitsplätze in ca. 12.500 Unternehmen gesichert werden. Besonders zu Beginn der Pandemie war dies eine enorme administrative Herausforderung. Ich bin unglaublich stolz darauf, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AMS Tirol in dieser besonders unsicheren Zeit für die Menschen und den sozialen Zusammenhalt in Tirol geleistet haben.“
Insgesamt waren in Tirol 52.268 Frauen und 56.634 Männer in Kurzarbeit. Der Frauenanteil an der Kurzarbeit beträgt 48,1% und liegt somit geringfügig über dem Frauenanteil an der unselbständigen Beschäftigung (47,1 %). Frauen waren deshalb häufiger in Kurzarbeit, da der Dienstleistungssektor stärker von den Einschränkungen betroffen war. Nach Branchen betrachtet hat die Kurzarbeitsbeihilfe am meisten
Arbeitsplätze im Handel (24.005), in der Beherbergung und Gastronomie (23.262) und in der Warenherstellung (23.048) gesichert.
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Arbeitslosigkeit gesunken ↓ -10 | -0,1 % auf 10.796 Personen
Beschäftigung gestiegen ↑ +2.000 | +0,4 % auf 354.000 unselbständig Beschäftigte
Arbeitslosenquote konstant ↔ +0,0 %-Punkte auf 3,0 %
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ÜBERSICHT DER TIROLER ARBEITSMARKT IM JUNI
Teuerung am Arbeitsmarkt bisher nur leicht spürbar
Arbeitslosenquote: 3,0 %
Arbeitslosigkeit der Frauen gesunken, bei den Männern gestiegen
Mit Ende Juni sind 5.313 Frauen und 5.483 Männer in Tirol arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -3,1 % gesunken und bei den Männern um +3,0 % gestiegen. Die Arbeitslosenquote der Frauen liegt mit 3,1 % über jener der Männer (2,9 %).
Weiterhin starker Personalengpass
Ende Juni waren beim AMS Tirol insgesamt 9.200 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im langjährigen Vergleich ist der Personalbedarf in Tirol weiterhin sehr hoch. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen jedoch um -22,6 % bzw. -2.680 gesunken. Am stärksten rückläufig ist die Anzahl der offenen Stellen in der Beherbergung (-1.105), in der Arbeitskräfteüberlassung (-456), in der Gastronomie (-335) und im Einzelhandel (-210). Leicht gestiegen sind die gemeldeten offenen Stellen hingegen im Gesundheitswesen (+56).
[Offene Stellen (sofort verfügbar) im Juni 2019: 6.923 | 2020: 4.654 | 2021: 8.505 | 2022: 11.880 | 2023: 9.200]
Nachfrage nach Lehrlingen übersteigt Angebot deutlich
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um -17,3 % auf 1.135 gesunken. Die meisten Lehrlinge werden weiterhin im Einzelhandel (249), in der Beherbergung (246) und im Baunebengewerbe (199) gesucht. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Lehrstellen im Einzelhandel um -49,8 % besonders deutlich gesunken. Gestiegen ist die Anzahl der offenen Lehrstellen mit +41,1 % im Baunebengewerbe und dabei insbesondere im Bereich Gas-, Wasser- und Heizungsinstallationen (+165,4 %).
Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um -5,6 % gesunken. Das sind 270 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 1.135 sofort verfügbaren Lehrstellen.
[Offene Lehrstellen (sofort verfügbar) im Juni 2019: 731 | 2020: 704 | 2021: 775 | 2022: 1.373 | 2023: 1.135 // Lehrstellensuchende (ohne Einstellzusage, sofort verfügbar) im Juni 2019: 247 | 2020: 470 | 2021: 370 | 2022: 286 | 2023: 270]
Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit in Tirol
Bei den länger als 1 Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ist im Vorjahresvergleich ein Rückgang um -30,5 % auf 766 Personen zu verzeichnen. Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sank die Langzeitarbeitslosigkeit bisher kontinuierlich. 71,0 % sind älter als 50 Jahre, 66,2 % haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen oder eine Behinderung und 46,0 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss.
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Beschäftigtendaten Mai 2023
Mit 346.239 aufrechten Dienstverhältnissen waren Ende Mai 2023 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol unselbständig beschäftigt. Das sind um +5.054 Personen mehr als im Vorjahr.
Die Anzahl der Beschäftigten mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um -433 Personen gesunken. Die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im Vergleich zum Vorjahr um +5.487. Besonders stark zugenommen hat die Zuwanderung auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus Ungarn (+1.124), Deutschland (+980), der Ukraine (+726), Italien (+345), Kroatien (+335), Syrien (+324) und Rumänien (+306).
Nach Branchen ist die Beschäftigung in der Beherbergung und Gastronomie (+1.859), im Gesundheits- und Sozialwesen (+916), in der Warenherstellung (+640) und in der öffentlichen Verwaltung (+597) besonders deutlich gestiegen. Gesunken ist die Beschäftigung hingegen im Bauwesen (-293) und im Handel (-132).
[unselbständige Beschäftigung im Mai 2019: 332.281 | 2020: 311.543 | 2021: 330.638 | 2022: 341.185 | 2023: 346.239]
Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. Juli 2023