Mai-Arbeitsmarkt: Weniger Arbeitslose – hohes Arbeitslosigkeitsniveau
Das Coronavirus hat dem Arbeitsmarkt erwartungsgemäß auch im Mai seinen Stempel aufgedrückt: Im Vergleich zu April sind um 2.000 weniger Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind es um 4.500 mehr.
„Knapp 2.300 Menschen haben im Mai wieder Arbeit gefunden. Ich freue mich über und für jeden Einzelnen, dem das gelungen ist,“ sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl.
Doch so schön diese Erfolge auch sind, die Arbeitslosigkeit ist mit einem Plus von 63,5% im Vorjahresvergleich hoch wie nie.
„Die hohe Arbeitslosigkeit wird uns als unumgängliches Begleitsyndrom der Corona-Krise leider noch jahrelang beschäftigen“, weiß die AMS-Chefin.
Betroffen sind beinahe alle Branchen – am schlimmsten wirkte sich die Krise auf den Fremdenverkehr, das Gastgewerbe, die Warenproduktion, den Handel und den Bau aus. Gerade in diesen Branchen geht es jetzt
wieder bergauf.
Kurzarbeit: über 12 Mio. Euro ausbezahlt, erste Verlängerungsanträge eingetroffen
Der massive Einsatz der Kurzarbeitsförderung hat eine noch höhere Arbeitslosigkeit verhindert. Seit Mitte März konnten in über 3.000 Firmen mit Kurzarbeit etwa 30.000 Arbeitsplätze gesichert werden.
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„Die erste Kurzarbeitsetappe läuft für viele Unternehmen dieser Tage aus. Das AMS hat bereits 12,3 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfe an burgenländische Firmen überwiesen. Zeitgleich treffen die ersten Verlängerungsanträge ein,“ informiert Mag.a Sengstbratl. Laut einer aktuellen österreichweiten WKO-Umfrage will mehr als die Hälfte der befragten 8.265 Unternehmen von der dreimonatigen Verlängerungsmöglichkeit Gebrauch machen, wenn auch mit einer geringeren Anzahl von geförderten Ausfallstunden.
Der Mai-Arbeitsmarkt im Detail
Das Burgenland verzeichnet im Mai 11.525 Arbeitslose, das sind um 4.476 mehr als im Mai des Vorjahres. Österreichweit zeichnet sich ein ähnliches Bild: über 194.000 arbeitslose Personen mehr im Mai 2020 im
Vergleich zum Mai 2019. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen
österreichweit auf 473.300 Personen.
Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: heraus stechen Jennersdorf (+117% Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr) sowie Neusiedl/See (+81%).
Etwas stärker betroffen sind Frauen (+68% Arbeitslose) als Männer (+58%). Besonders bei den Jugendlichen bis 24 Jahren (+85%) und den AusländerInnen (+88%) ist der Zuwachs überdurchschnittlich.
Arbeitslosigkeit nach Berufen: Der Fremdenverkehr besonders betroffen
Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, absolut betrachtet trifft es folgende Berufe am stärksten: Fremdenverkehrs- (+908 Arbeitslose), Büro- (+694), Handels- (+490) und Hilfsberufe (+468).
Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist stark gesunken
Im Vergleich zum Vorjahr wurden 26,8% bzw. 378 Stellen weniger gemeldet, insbesonders im Fremdenverkehr (-176) und im Handel (-60) ist der Rückgang stark. Ein Plus von 48 gemeldeten Stellen verzeichnet der Bau.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Juni 2020