Jugendarbeitslosigkeit massiv angestiegen: Es braucht Jobperspektiven und Qualifizierung
Die Situation der 20- bis 24-jährigen Jugendlichen am Arbeitsmarkt
Gehandelt werden muss dringend, denn die Corona-Krise hat dramatische Auswirkungen für Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt verursacht.
Die beiden größten Gruppen an Arbeitsuchenden zwischen 20 und 24 Jahren stellen Pflichtschulabsolventinnen und –absolventen sowie Jugendliche mit Lehrausbildung. Mit + 45 % gibt es im Vorjahresvergleich
den höchsten Anstieg bei Personen mit mittlerer Ausbildung und mit + 40 % bei Jugendlichen mit höherer Ausbildung.
Besonders viele vorgemerkte Jugendliche mit mittlerer und höherer Ausbildung kommen aus Büro- und Verwaltungsberufen.
Verschärft wird die Situation dadurch, dass die Anzahl der Arbeitsplätze mit Einstellzusage um 20 % zurückgegangen ist.
AMS soll im Herbst Qualifizierungsoffensive für schlecht ausgebildete junge Menschen starten
Im Alterssegment zwischen 20 und 30 Jahren sind aktuell 424 Arbeitslose vorgemerkt, die keine über den Pflichtschulabschluss hinausgehende Ausbildung haben. Sie bilden das Potenzial für die Corona-Arbeitsstiftung, die von Bundesministerin Aschbacher für Oktober angekündigt wurde.
„Viele junge Menschen haben durch die Corona-Krise ihren Arbeitsplatz verloren. Die neue Arbeitsstiftung ist ein Fachkräfte- und Qualifizierungsprogramm, soll durch Umschulung und Weiterbildung wieder neue Perspektiven eröffnen,“ informiert Mag.a Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland.
Das AMS arbeitet laufend mit Stiftungen und bringt diesbezüglich viel Erfahrung mit.
„Stiftungen bieten den Vorteil, dass Arbeitskräfte wie auch Unternehmen profitieren. Die Jugendlichen indem sie für einen nachgefragten Beruf qualifiziert werden, und die Unternehmen, indem dringend benötigte Facharbeiterinnen und Facharbeiter auf den Arbeitsmarkt kommen und
auch gleich in Kooperation mit dem Betrieb ausgebildet werden,“ betont Helene Sengstbratl den großen Vorteil der Corona-Arbeitsstiftung.
Mit den Facharbeiterintensivausbildungen, mit AQUA und der JUST-Arbeitsstiftung hat das AMS langjährig bewährte Instrumente zur Eindämmung von Jugendarbeitslosigkeit zur Verfügung.
Die Facharbeiterintensivausbildungen ermöglichen es Erwachsenen, sich in einer verkürzten Lehrzeit einen Lehrabschluss zu erarbeiten. AQUA nennt sich ein arbeitsplatznahes Ausbildungsmodell bei dem die Qualifzierung großteils im Betrieb stattfindet. Die Jugendstiftung JUST begleitet junge Erwachsene durch ihre Qualifizierung.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen
Tagesaktuell sind im Burgenland 9635 Menschen arbeitslos, das sind um 47 weniger als vor einer Woche.
Darüber hinaus absolvieren 1449 weitere Vorgemerkte ein Schulungsangebot des AMS, um 15 mehr als vor einer Woche.
In der zweiten Phase der Kurzarbeit (Verlängerungen) haben 1020 Unternehmen für 9922 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kurzarbeit beantragt. An sie wurden bereits 4,2 Millionen Euro für die zweite Phase der Kurzarbeit ausbezahlt.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 18. August 2020