Arbeitsmarkt Burgenland: 26% mehr Arbeitslose als im September 2019
Seit April sinkt die Arbeitslosigkeit Monat für Monat, zuletzt deutlich um 840. Dennoch suchen im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche 1.826 Menschen einen Job. Die Lage bleibt angespannt.
Derzeit suchen knappe 9.000 BurgenländerInnen eine Arbeitsstelle.
Zusätzliche 1.700 Personen besuchen eine Aus- oder Weiterbildung. Die Arbeitslosigkeit ist im September im Vergleich zum Vorjahr um rund 1.800 gestiegen.
Positiv ist hingegen der Trend bei den Beschäftigten und den offenen Stellen: Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen steigt. Zudem haben über 1.400 Personen im September wieder einen Job gefunden.
„Die Lage am burgenländischen Arbeitsmarkt ist nach wie vor ernst. Als ersten Lichtblick sehen wir aber den leicht positiven Trend in der Entwicklung der Beschäftigungszahlen. Darüber hinaus ist das Plus bei den offenen Stellen erfreulich. Hier werden wir im Rahmen der Corona Arbeitsstiftung ansetzen und unsere Vermittlungsbemühungen verstärken,“ kommentiert AMS-Landesgeschäftsführer Stv. Manfred Breithofer die Entwicklung am burgenländischen Arbeitsmarkt.
Kurzarbeit: Start der Phase 3
Seit Beginn der Corona Kurzarbeit wurden 105 Millionen Euro an burgenländische Betriebe ausbezahlt.
Ab heute startet die 3. Etappe der Kurzarbeit: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten weiterhin 80 bis 90% des Nettogehalts. Neu ist, dass die Mindestarbeitszeit 30% beträgt und dass maximal 80% gearbeitet werden darf. Die Zeit in Kurzarbeit soll auch für Weiterbildungen genutzt werden. Eine wirtschaftliche Begründung mit Bestätigung von Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer ist Voraussetzung. Die Dauer der Kurzarbeit ist mit maximal 6 Monaten, also bis spätestens Ende März, befristet.
Der Arbeitsmarkt im Detail: September 2020 im Vergleich zum September 2019
Das Burgenland verzeichnet im September 8.839 Arbeitslose, das sind um 1.826 mehr als im entsprechen Vorjahresmonat.
Österreichweit zeichnet sich ein ähnliches Bild: Plus 74.809 arbeitslose Personen im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Arbeitslosen österreichweit auf 346.907 Personen.
Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: heraus stechen
Neusiedl/See (+35% Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr). Am positivsten entwickeln sich die Regionen Jennersdorf (+17%), Oberpullendorf (+20%) sowie Oberwart (+21%).
Unterschiede gibt es zwischen Frauen (+23% Arbeitslose) und Männern (+29%). Besonders bei den AusländerInnen (+45%) ist der Zuwachs stark überdurchschnittlich.
Langzeitarbeitslose trifft es derzeit ebenfalls sehr stark (+39%).
Arbeitslosigkeit nach Berufen: Büro und Handel am stärksten betroffen
Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr. Absolut betrachtet betrifft es vor allem folgende Berufe: Büro- (+341 Arbeitslose), Handels- (+217), Hilfs- (+184) sowie Fremdenverkehrsberufe (+154).
Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt
Im Vergleich zum Vorjahr waren 3,7% bzw. 51 Stellen mehr beim AMS gemeldet. Bei den Hilfsberufen (-66) und den Büroberufen (-31) gibt es weniger Stellen.
Gestiegen hingegen ist die Nachfrage am Bau (+99 offene Stellen).
Diese Seite wurde aktualisiert am: 15. Dezember 2021