Arbeitsmarkt im November: 10.000 Arbeitslose im Burgenland

Trübe November-Stimmung am Arbeitsmarkt: der Lockdown sorgt für einen erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit.


  • Veröffentlicht 01.12.2020
  • Bundesland Burgenland

Mit Ende November sind 9.994 Burgenländerinnen und Burgenländer auf Arbeitsuche. Zusätzliche 1.783 Personen besuchen eine Aus- oder Weiterbildung. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum November 2019 um 26% gestiegen. 
„Die krisenbedingte Arbeitslosigkeit im Burgenland hat bedingt durch den zweiten Lockdown wieder deutlicher zugenommen. Durch den Kündigungsschutz beim Umsatzersatz sowie die Möglichkeit der Kurzarbeit, die seit Anfang Oktober 1.000 burgenländische Betriebe in Anspruch nehmen, konnte das Schlimmste abgefedert werden“, analysiert AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl die angespannte Lage am Arbeitsmarkt.

Kurzarbeitsphase 3: Sicherung von 7.202 Arbeitskräften, 75% davon alleine im November
Mag.a Sengstbratl sieht das AMS für die zweite Coronawelle gut gerüstet: Das Kurzarbeits-Team ist mittlerweile bestens eingespielt. „Seit Oktober läuft die dritte Phase der Kurzarbeit. Die Abwicklung ist bestens organisiert, das AMS steht den Betrieben unterstützend zur Seite. 700.000 € wurden den 1.000 betroffenen Betrieben bereits überwiesen.“ 

Der Arbeitsmarkt im Detail:
November 2020 im Vergleich zum November 2019
9.994 Personen sind im November im Burgenland arbeitslos gemeldet. Das sind um 26% mehr als im November des Vorjahres. Österreichweit ist der Anstieg mit +31% noch signifikanter. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Arbeitslosen österreichweit auf 390.858 Personen.  

Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: besonders betroffen ist der Bezirk Eisenstadt (+38% Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr) gefolgt von Mattersburg (+27%) und Oberpullendorf (+25%).

Der Shutdown wirkt sich besonders auf die Arbeitslosigkeit von Frauen aus: hier ist ein Plus von 31% zu verzeichnen. Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg dagegen nur um 21% an. 

Auch bei den Ausländer_innen fällt der Zuwachs mit +31%  überdurchschnittlich aus. Massiv betroffen sind Langzeitarbeitslose (+61%). 

Arbeitslosigkeit nach Berufen:
Fremdenverkehr mit höchsten Anstiegen
Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im November 2020 im Vergleich zum November 2019 durch die Corona-Krise betrifft so gut wie alle Berufe. Absolut betrachtet verzeichnen vor allem folgende Berufe das größte Plus: Fremdenverkehrs- (+360 Arbeitslose), Büro- (+348), Handels- (+318), Reinigungs- (+164) sowie Hilfsberufe (+162). 

Die Nachfrage nach Arbeitskräften höher als im November des Vorjahres 
Im Vergleich zum Vorjahr waren 6,8% bzw. 64 Stellen mehr beim AMS gemeldet. Gestiegen ist die Nachfrage bei den Metall-Elektroberufen (+202 offene Stellen) am Bau (+146) und im Handel (+127) sowie bei den Gesundheitsberufen mit +95.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Dezember 2020