AMS-Studie: Warum Unternehmen bei der Stellenvermittlung auf das AMS zählen und wie die Kooperation verbessert werden kann.

Eine der Kernaufgaben des AMS ist die Vermittlung. Diese lebt von der Zusammenarbeit mit Betrieben. Welche Kanäle wählen burgenländische Unternehmen für die Personalsuche?


  • Veröffentlicht 10.08.2021
  • Bundesland Burgenland

Ein knappes Drittel ihrer offenen Stellen melden Betriebe dem AMS. Mit der Vermittlungstätigkeit des AMS und der Kooperation zeigen sich die burgenländischen Unternehmen sehr zufrieden und sie geben an, dass das AMS neben persönlichen Kontakten der wichtigste Kanal zur Personalsuche ist. Wie lässt sich aber der Einschaltgrad des AMS erhöhen? Eine vom Forschungsinstitut prospect erstellte Studie gibt Antworten.

„Die Zufriedenheit von Burgenlands Betrieben mit unseren Dienstleistungen war in den letzten Jahren überdurchschnittlich groß,“ freut sich AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl über eine hohe Kundenzufriedenheit.
Dennoch gibt es einen Wermutstropfen, denn die Betriebe melden dem AMS bei weitem nicht alle ihre offenen Stellen.
„Das AMS arbeitet mit einem knappen Drittel der offenen Stellen, die es am Markt gibt. Selbstverständlich setzen wir alles daran, diese Zahl zu erhöhen,“ so die AMS-Chefin.

Gemessen wird das mit einer AMS-Kennziffer, dem sogenannten Einschaltgrad, der die mit AMS-Unterstützung besetzten Stellen in Relation zu allen neuen Beschäftigungsverhältnissen setzt. Und der liegt aktuell bei besagten 30 %.

Das AMS ist einer der wichtigsten Suchkanäle, nicht aber bei Stellen für höher qualifiziertePersonen
Die Studienergebnisse basieren auf dem Jahr 2019 und zeigen, dass bei der Suche nach höherqualifiziertem Personal mehrere Suchkanäle parallel aktiviert werden. Hier werden auch Personalberatungsfirmen eingesetzt. Das AMS wird dabei nur teilweise oder gar nicht eingeschaltet. Ob das AMS zum Zug kommt, differiert auch nach Branchen. So war der Einschaltgrad 2019 etwa bei offenen Stellen am Bau oder im Gesundheits- und Sozialwesen gering, in der Beherbergung und Gastronomie hoch. Unterschiede gab es auch nach Bezirken. Eisenstadt hatte 2019 den niedrigsten, Stegersbach den höchsten Einschaltgrad. Mittel- und Großbetriebe greifen oft auf Initiativbewerbungen zurück.
Fast gar nicht eingeschaltet wird das AMS, wenn es um Personal aus dem benachbarten Ausland geht.

Unternehmen schätzen unkomplizierte und kostenfreie Dienstleistungen des AMS
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen meldet dem AMS immer/meistens seine offenenStellen. Dabei wird geschätzt, dass das AMS rasch auf Suchaufträge reagiert und die Stellenbesetzungen einfach, unkompliziert und kostenfrei abgewickelt werden.

Persönliche Betreuung als Erfolgsfaktor
„Ich freue mich besonders, dass die Betriebe dem AMS-Team ein so gutes Zeugnis ausstellen“, zeigt sich AMS-Chefin Sengstbratl von den Rückmeldungen der Betriebe zu den AMSMitarbeiterinnen und Mitarbeitern begeistert.
Denn das AMS-Team wird als freundlich und kompetent wahrgenommen und die Bemühungen bei der Personalsuche werden als sehr groß eingeschätzt.
Die vergangenen eineinhalb Jahre haben durch die Corona-Kurzarbeit viele Betriebskontakte nötig gemacht und dabei den positiven Eindruck der Unternehmen verstärkt. Mehrheitlich geben die Betriebe an, dass sich ihr Bild vom AMS Burgenland verbessert hat.

Mit der Vermittlungsarbeit des AMS zufrieden, jedoch nicht immer mit den vermittelten Personen
Das ist eine der Hauptaussagen der Unternehmen. Betriebe sind der Meinung, dass viele Arbeitslose für die zu besetzenden Stellen keine ausreichende Qualifikation mitbringen. Manchmal wird auch die nötige Motivation vermisst. Das ist die Quintessenz der Studie und der Hauptgrund, warum nicht intensiver über das AMS gesucht wird. Und hier wird das AMS in Zukunft ansetzen. Die noch exaktere Vorauswahl der potenziellenArbeitskräfte ist die Chance für Betriebe und AMS, um die richtigen Bewerber_innen zu präsentieren.

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 10. August 2021