Bilanz 2021 und Ausblick 2022.
2021 hat sich der Arbeitsmarkt unerwartet rasch erholt. 2022 geht es voraussichtlich im gleichen Tempo #weiter. Die Langzeitarbeitslosigkeit und der Fachkräftemangel bleiben die zwei großen Herausforderungen.
Die Coronakrise spiegelt sich nicht am Arbeitsmarkt wider.
Trotz zweier Lockdowns war 2021 ein höchst erfreuliches Jahr am österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen gingen Monat für Monat zurück und unterschritten seit Oktober sogar das Niveau von 2019.
„Wir waren überrascht, wie schnell sich der Arbeitsmarkt im Sommer 2021 erholt hat. DieArbeitslosenzahlen purzelten unglaublich rasch hinunter. Im letzten Quartal waren weniger Menschen ohne Job als vor der Krise. Die Zahl der Beschäftigten stieg und wir sind mit einer unglaublich starken Personalnachfrage konfrontiert“, kommentiert Helene Sengstbratl, Burgenland-Chefin des AMS die Entwicklung 2021.
Durchschnittlich 9.080 Personen waren 2021 arbeitslos (-17% im Vergleich zu 2020). Zusätzlich waren 1.837 Personen in Schulung (+14%). Die positive Entwicklung betraf alleZielgruppen. Auch die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen zeigte ab Mai 2021 einen Abwärtstrend.
Kurzarbeit sorgte auch 2021 für Stabilität am Arbeitsmarkt.
Die Kurzarbeit mit einem Fördervolumen von 92 Mio. € lieferte ebenfalls ein wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung.
„Die Kurzarbeit avancierte seit Beginn der Pandemie zum gewichtigsten Förderinstrumentdes AMS. Das AMS hat im Vorjahr 92 Mio. € an Kurzarbeitsbeihilfe ausbezahlt und dadurch dazu beigetragen, die Arbeitsplätze von 30.000 Arbeitskräften zu sichern“, so Karin Steiner, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland.
Brummender Wirtschaftsmotor brachte Beschäftigungszuwachs und starken Zugang an offenen Stellen.
Nach dem Einbruch der Beschäftigung 2020 wurde 2021 wieder ein deutliches Wachstum von 3,3% bzw. fast 3.400 erzielt. Im Jahresdurchschnitt 2021 gab es im Burgenland 108.636 Beschäftigte. Fast 12.000 Stellen wurden dem AMS Burgenland neu gemeldet. Das AMS hat sich als krisenresistente, agile und flexible Organisation bewährt –Vermittlung bleibt wichtigste Dienstleistung.
Im AMS Burgenland wurden 2021 32.400 Leistungsanträge erledigt, vorwiegend für Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Dies bedeutet einen Anstieg um 8% im Vorjahresvergleich. An Kundinnen und Kunden des AMS Burgenland wurden 2021 insgesamt 127.000 Vermittlungsvorschläge für offene Stellen ausgegeben (+23%). Die Vermittlung bleibt die wichtigste Dienstleistung des AMS. 14.800 arbeitslose Burgenländerinnen und Burgenländer fanden 2021 wieder einen Job.
"Raus aus dem Klassenzimmer" lautet das Motto beim neuen Berufsorientierungs-Outdoorworkshop vom AMS Burgenland.
"Die Corona-Pandemie hat die Möglichkeiten des direkten Kontakts mit den Schülern deutlich eingeschränkt. Darum war es notwendig, neue Ideen zu generieren, um das Thema Berufsorientierung anzugehen", so Steiner. Besondere Zeiten erfordern besondere Lösungen. Im Rahmen der Berufsorientierungsangebotefür Schülerinnen und Schüler bieten die BerufsInfoZentren des AMS Burgenland deshalb nun Schulworkshops im Freien an.
#weiterbilden mit der Corona-Joboffensive des AMS.
Mit der Corona-Joboffensive wurde im vergangenen Jahr ein groß angelegtes Aus- und Weiterbildungsprogramm umgesetzt, um arbeitslose Menschen für die Zeit des Aufschwungs fit zu machen. Knapp 4.000 Personen wurden dabei ausgebildet.
Trotz Omikron sind die Prognosen für 2022 zuversichtlich.
Die hohe Zahl an Langzeitbeschäftigungslosen und der Fachkräftemangel bleiben wichtige Themen.
„Für 2022 deutet alles darauf hin, dass es neuerlich wirtschaftlich ein sehr gutes Jahr wird. Die Herausforderung bleibt aber die hohe Zahl an Langzeitbeschäftigungslosen. Die Initiative Sprungbrett soll hier entgegensteuern. Die ersten Erfolge sind bereits sichtbar, da wir seit Mai 2021 rückläufige Zahlen haben. Weiteres wichtiges Thema ist der Fachkräftemangel. Mit der Fachkräfteoffensive setzten wir auch im aktuellen Jahr einen Qualifizierungsschwerpunkt“, so Sengstbratl.
Die AMS-Prognosen gehen von 1.000 zusätzlichen Beschäftigten aus. Die Arbeitslosigkeit könnte um 400 Personen zurückgehen. Die Arbeitslosenquote nach der nationalen Definition wird noch weiter sinken: von 7,7% 2021 auf 7,2% 2022. Für das Jahr 2022 stehen dem AMS Burgenland Fördermittel (ohne Kurzarbeit) in der Höhe von rund 48,5 Mio. € zur Verfügung. Hier sind vor allem das Programm „Sprungbrett“ und die Fachkräfteoffensive in Kooperation mit dem Land Burgenland zu nennen.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 18. Januar 2022