Bilanz 2022 und Ausblick 2023.

2022 war ein besonders gutes Jahr für den burgenländischen Arbeitsmarkt. Der prognostizierte Abschwung sorgt für eine Stagnation der positiven Entwicklungen in 2023.


  • Veröffentlicht 17.01.2023
  • Bundesland Burgenland

Nach zwei Jahren Coronakrise hat sich der Arbeitsmarkt mehr als erholt.
Selbst die kühnsten Prognosen hatten die höchst erfreuliche Performance am burgenländischen Arbeitsmarkt nicht auf ihrer Rechnung. Trotz zahlreicher Herausforderungen hat das AMS Burgenland bewiesen, dass es nicht nur die Krise, sondern auch den Wirtschaftsaufschwung kann.

„Der Arbeitsmarkt hat sich 2022 in allen Belangen hervorragend entwickelt und die Prognosen ganz deutlich übertroffen. Die Folge: eine so niedrige Arbeitslosenquote, wie es sie schon Jahrzehnte nicht mehr gab und ein Rekordniveau an Beschäftigten sowie offenen Stellen. Trotz der prognostizierten Eintrübungen am Konjunkturhorizont konnte sich der burgenländische Arbeitsmarkt auch im Dezember erneut gut behaupten“, kommentiert Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland die Entwicklung 2022.

Niedrigste Zahl an Arbeitslosen seit 14 Jahren, niedrigste Quote seit 40 Jahren.
Durchschnittlich rund 7.500 Personen waren 2022 arbeitslos (-17,5% im Vergleich zu 2021). Die Arbeitslosenquote lag bei 6,3% (um unglaubliche 1,4%-Punkte unter dem Vorjahr). Die positive Entwicklung betraf alle wesentlichen Zielgruppen. Besonders erfreulich: die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen ging am stärksten zurück (-28% bzw. um mehr als 1.000 Personen).

Arbeitsmarkt trotzt Energiekrise: Weiterer Beschäftigungszuwachs im Jahr 2022. Arbeitskräftemangel als Herausforderung.
Nach dem Beschäftigungseinbruch 2020 wurde 2021 und auch im Jahr 2022 trotz Energiekrise und hoher Inflation wieder ein Wachstum erzielt. Im Jahresdurchschnitt 2022 gab es im Burgenland 111.754 Beschäftigte (+3.118 Personen/+2,9% im Vergleich zu 2021). Über 12.000 Stellen wurden dem AMS Burgenland neu gemeldet. Der Fach- und Arbeitskräftemangel bleibt aber dominierendes Thema.

Betriebe suchen nach wie vor hängeringend nach Personal.
„Heute kommen nicht mehr Bewerber_innen nach einem Vorstellungsgespräch in die engere Auswahl, sondern es ist genau umgekehrt. Die Arbeitsuchenden suchen sich aus, wohin sie gehen wollen, denn offene Stellen gibt es genug“, so Karin Steiner, Vizechefin im AMS Burgenland.

Qualifizierungen als wichtige Maßnahme gegen den Fachkräftemangel.
Im Jahr 2022 förderte das AMS Burgenland die Ausbildung von rund 2.500 Personen. Über 1.300 Personen machten im Rahmen von AMS Ausbildungen einen Lehrabschluss. Für das Jahr 2023 stehen dem AMS Burgenland Fördermittel (ohne Kurzarbeit und Pflegestipendium) in der Höhe von rund 42,4 Mio. € zur Verfügung. Die Fachkräfteoffensive Burgenland bleibt weiterhin wichtiges Instrument. Im Rahmen derUmweltstiftung werden „green jobs“ gepusht, mit dem Pflegestipendium werden Ausbildungen im Gesundheitsbereich für arbeitslose Personen attraktiviert.

„Im Zuge der Fachkräfteoffensive setzen wir auch 2023 einen Qualifizierungsschwerpunkt. Als wichtigen Impuls für die Gesundheitsberufe besteht ab 2023 die Möglichkeit eines Pflegestipediums. Arbeitssuchende Personen, die den Weg einer Pflegeausbildung gehen, erhalten monatlich 1.400 € für insgesamt maximal 4 Jahre“, fasst Sengstbratl zusammen.

Vermittlung bleibt wichtigste Dienstleistung.
Im AMS Burgenland wurden 2022 rund 24.000 Leistungsanträge erledigt, vorwiegend für Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. An Kundinnen und Kunden des AMS Burgenland wurden 2022 insgesamt 117.717 Vermittlungsvorschläge für offene Stellen ausgegeben.
Die Vermittlung bleibt die wichtigste Dienstleistung des AMS. 14.000 arbeitslose Burgenländerinnen und Burgenländer fanden 2022 wieder einen Job.

Wirtschaftswachstum bremst sich ein. Arbeitsmarkt wird 2023 nur leicht ansteigen.
Die AMS-Prognosen gehen von einem leichten Anstieg an Beschäftigen für das Jahr 2023 aus (+0,5%) aus. Die Arbeitslosigkeit könnte um 300 Personen ansteigen. Die Arbeitslosenquote nach der nationalen Definition wird um 0,2%Punkte auf 6,5% ansteigen.

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 17. Januar 2023