Arbeitsmarkt Burgenland, Juni 2025

Ende Juni waren im Burgenland 9.223 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder in Schulungen


  • Veröffentlicht 02.07.2025
  • Bundesland Burgenland

  • 7.459 Burgenländer_innen waren beim AMS Burgenland als arbeitslos vorgemerkt
    (+5,5% im Vorjahresvergleich). Zusätzlich waren 1.764 Personen in Schulungen (+6,4%). Insgesamt waren 9.223 Personen im Burgenland ohne Beschäftigung.
  • Laut Prognose wird die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr leicht sinken: 114.000 Beschäftigte (-0,7%).
  • Die Arbeitslosigkeit stieg in allen burgenländischen Bezirken: von +1,6% in Neusiedl am See bis +11% in der Arbeitsmarktregion Stegersbach/Jennersdorf.
  • Der Bestand an offenen Stellen ging um 6,5% im Vergleich zum Vorjahr zurück.
  • Die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg im Vorjahresvergleich stark an (+104%), die Zahl der offenen Lehrstellen um 33%

 

Zur Jahresmitte wächst die Zuversicht in der Wirtschaft, jedoch bleibt der Arbeitsmarkt davon vorerst unberührt

„Jüngste Prognosen signalisieren eine Stabilisierung der österreichischen Wirtschaft im Jahr 2025. Statt eines dritten Rezessionsjahres wird nun eine Stagnation oder sogar ein leichtes Wachstum für 2026 erwartet. Diese positiven Signale lassen Hoffnung aufkommen obwohl die Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort groß bleiben. Die Zollpolitik der USA, die Spannungen im Nahen Osten und die Russland-Sanktionen haben negative Einflüsse. Wir sind weiterhin mit steigenden Arbeitslosenzahlen (+5,5% im Vorjahresvergleich) konfrontiert. Besonders betroffen sind Jugendliche und Ältere. Mit unseren Maßnahmen, wie z.B. der Aktion 50plus oder dem Jugendausbildungsprogramm, unterstützten wir diese Zielgruppen durch gezielte Qualifizierung“, so die Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland, Mag.a Helene Sengstbratl.

 

Arbeitslosigkeit: Stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und Älteren

7.459 Personen waren mit Stichtag Ende Juni 2025 im Burgenland arbeitslos gemeldet. Das sind um +5,5% mehr als im Juni des Vorjahres. Österreichweit stieg die Zahl der Arbeitslosen auf insgesamt 288.545 Personen (+9,3%).

Geschlechtsspezifisch wurde Ende Juni ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Frauen mit +8,4% verzeichnet. Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg leicht an (+2,9%). Insgesamt waren zum Stichtag mehr Männer (3.782) als Frauen (3.677) beim AMS gemeldet.

Nach Alter war bei den Jugendlichen bis 25 Jahren der prozentual stärkste Anstieg an Arbeitslosigkeit zu beobachten (+15%). Bei den Langzeitbeschäftigungslosen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls an (+6,8%). Es wurden auch mehr Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen als arbeitslos gemeldet (+5,1%).

Nach Branchen betrachtet verzeichnete das Gesundheits- und Sozialwesen mit +24% den stärksten Anstieg an Arbeitslosigkeit, gefolgt von der Warenherstellung (+7,1%) und dem Handel (+4,5%). Bei den Arbeitskräfteüberlassern (-4,0%), im Tourismus (-1,1%) und am Bau (-0,8%) konnte Arbeitslosigkeit abgebaut werden.

 

Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen burgenländischen Bezirken

Am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit in der Arbeitsmarktregion Stegersbach/Jennersdorf gestiegen (+11%), gefolgt von Oberpullendorf (+8,8%) und Mattersburg (+6,7%).

Veränderung der Arbeitslosigkeit in % nach Regionen (Juni 2025 im Vergleich zu Juni 2024)

 

Branchenentwicklung - offene Stellen:

Tourismus und Handel mit den meisten offenen Stellen

Der Bestand der beim AMS Burgenland gemeldeten offenen Stellen lag zum Stichtag Ende Mai bei 1.610 Stellen (-6,5% im Vorjahresvergleich).

Der Bestand der offenen Stellen absolut betrachtet war im Tourismus (310 Stellen), im Handel (226 Stellen) und am Bau (218 Stellen) am größten. Im Handel war die Zahl der offenen Stellen allerdings rückläufig (-49 Stellen), wie auch im Gesundheits- und Sozialwesen (-24 Stellen) sowie in der öffentlichen Verwaltung (-12 Stellen).

 

Ende Juni: Schulschluss bringt starken Anstieg an Lehrstellensuchenden

Bei den offenen Lehrstellen (Basis Bestand, jeweils sofort verfügbar) gab es mit Stichtag Ende Juni im Vorjahresvergleich einen Anstieg von 33%, bei den Lehrstellensuchenden ein Plus von 104%.

171 Lehrstellen waren Ende Juni dem AMS als offen gemeldet – einen Ausbildungsplatz suchen 202 Lehrstellensuchende. Dadurch ergibt sich eine Lehrstellenlücke.

Die meisten Jugendlichen suchen Lehrstellen als KFZ-Mechaniker_in, im Handel oder im Büro. Viele Lehrstellen werden im Handel und im Tourismus angeboten, aber auch für Spengler und Bauberufe wird aufgenommen. Einsteigen könnte man aber auch in eine Lehre in der Krankenpflege oder Bäckerei/Konditorei.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Juli 2025