Der Kärntner Arbeitsmarkt im April 2020
Der Shutdown in vielen Branchen und das langsame Hochfahren führen zu Verwerfungen in der Wirtschaft. Das hat unmittelbar Auswirkungen auf die Situation am Arbeitsmarkt. Wenn man a-typisch einen Monatsvergleich mit März 2020 zieht, gibt es zwar eine leichte positive Tendenz in der Abnahme der Arbeitslosigkeit (-1.199 Personen). Im „klassischen“ Vergleich – mit dem Vorjahresmonat April 2019 – zeigt sich aber, dass wir von Normalität am Arbeitsmarkt weit entfernt sind: Die Nettoarbeitslosigkeit (Arbeitsuchende und Personen in Schulung) hat um 65% bzw. um 15.032 Personen zugenommen.
Monatsüberblick
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 78,7 Prozent zugenommen (Österreich +76,3%).
Bei den Männern kommt es zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit um 75,4%; Frauen verzeichnen einen Anstieg von 81,8%.
Zunahmen waren bei den Männern überwiegend im Bereich Fremdenverkehr, Metall/Elektro- und bei den Bau- sowie Hilfsberufen gegeben; Bei den vorgemerkten arbeitslosen Frauen kommt es vor allem im Fremdenverkehr, Handel sowie im Bürobereich zu einem Anstieg. Generell waren sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern auch alle anderen Berufsbereiche von einer Zunahme betroffen.
Die Jugendarbeitslosigkeit hat um 101,8% zugenommen (in Österreich plus 109,2%), bei den bis 19-Jährigen hat die Arbeitslosigkeit um 111,9% zugenommen (Österreich + 81,8%). Bei den älteren Arbeitslosen kommt es zu einer Zunahme um 62,6% (Österreich +54,9%).
Bei den Langzeitarbeitslosen über 6 Monate kommt es zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit um 1.843 Personen (plus 28,2%); bei den über ein Jahr Vorgemerkten gibt es ein Plus von 15,2% (+514 ).
Insgesamt verzeichnet Kärnten im Berichtsmonat ein Minus von 1.997 offenen Stellen (-42,9%), wobei, mit Ausnahme bei den Hilfsberufen, alle anderen Berufsbereiche betroffen waren; Österreich verzeichnet bei den offenen Stellen ein Minus von 32,9%.
Vorgemerkte Lehrstellensuchende verzeichnen einen Anstieg um 48,9%. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gibt es um 31,8% weniger offene Lehrstellen. Der Stellenandrang (Lehrstellensuchende pro offener Lehrstelle) liegt bei 1,9 (Vorjahr 0,9).
Insgesamt befanden sich im Berichtsmonat 2.075 Personen in Schulungsmaßnahmen (-847/ -29,0%); Österreich 49.224 (-15.703 /-24,2%).
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 04. Mai 2020