Der Kärntner Arbeitsmarkt im März 2020
Die Covid19-Maßnahmen der Bundesregierung betreffend gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Einschränkungen führten zu drastischen Veränderungen am Kärntner Arbeitsmarkt. Die positive Entwicklung der letzten Jahre und Monate kehrte sich in zweierlei Hinsicht um: Der Arbeitsmarkt ist nur noch in geringem Ausmaß aufnahmefähig (-40,7% an offenen Stellen), während es derzeit zu einer massiven Freisetzung von Personal kommt. So ist die Nettoarbeitslosigkeit (Arbeitsuchende & Personen in Schulung) im März um 58,3% gestiegen. Betroffen sind alle Branchen, insbesondere der Fremdenverkehr und Baubereich. Erfreulich ist hingegen die große Anzahl an Anfragen von Kärntner Unternehmen in Bezug auf die Kurzarbeit-Beihilfe. Rund 4.500 Anfragen sind in den letzten 14 Tagen eingegangen. Das AMS Kärnten ist bemüht, die Anträge in möglichst kurzer Zeit abzuarbeiten.
Monatsüberblick
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 67,6 Prozent zugenommen (Österreich +65,7%). Bei den Männern kommt es zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit um 68,7%; Frauen verzeichnen einen Anstieg von 66,2%. Zunahmen waren bei den Männern überwiegend im Bereich Bau, Fremdenverkehr und bei Metall/Elektroberufen gegeben; Bei den vorgemerkten arbeitslosen Frauen kommt es vor allem im Fremdenverkehr, Handel sowie im Bürobereich zu einem Anstieg. Generell waren sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern auch alle anderen Berufsbereiche von einer Zunahme betroffen.
Die Jugendarbeitslosigkeit hat um 94,5% zugenommen (in Österreich plus 92,8%), bei den bis 19-Jährigen hat die Arbeitslosigkeit um 105,3% zugenommen (Österreich + 71,6%). Bei den älteren Arbeitslosen kommt es zu einer Zunahme um 51,1% (Österreich +47,4%).
Bei den Langzeitarbeitslosen über 6 Monate kommt es zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit um 653 Personen (+ 9,8%); bei den über ein Jahr Vorgemerkten gibt es ein Plus von 5,4% (+187 ).
Insgesamt verzeichnet Kärnten im Berichtsmonat ein Minus von 1.632 offenen Stellen (-40,7%), wobei mit Ausnahme der Hilfsberufe alle Berufsbereiche betroffen waren; Österreich verzeichnet bei den offenen Stellen ein Minus von 20,5%.
Vorgemerkte Lehrstellensuchende verzeichnen einen Anstieg um 24,5%. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gibt es um 16,3% weniger offene Lehrstellen. Der Stellenandrang (Lehrstellensuchende pro offener Lehrstelle) liegt bei 1,4 (Vorjahr 0,9). Insgesamt befanden sich im Berichtsmonat 2.766 Personen in Schulungsmaßnahmen (-278/ -9,1%); Österreich 58.177 (-6.391 /-9,9%).
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. April 2020