Eichtinger/Hergovich/Widy: 28 Mio. Euro für den Arbeitsmarkt im Waldviertel

5. Station und Abschluss der NÖ Jobtour beim Ökokreis in Ottenstein


  • Veröffentlicht 29.11.2019
  • Bundesland Niederösterreich

Zum Abschluss der niederösterreichweiten Jobtour machten Landesrat Martin Eichtinger, AMS NÖ-Chef Sven Hergovich und Abteilungsleiter Günther Widy vom Sozialministeriumservice Halt beim Ökokreis im Waldviertel. Gleichzeitig wurde dort die Geschäftsübergabe von Ute Blaich auf ihren Nachfolger Jörg Emmer gefeiert.

„Gemeinsam haben wir uns verschiedenen Themen und Herausforderungen am Arbeitsmarkt in unterschiedlichen Regionen gewidmet: wir besuchten dabei interessante Projekte wie das Haus des Lernens der GESA in St. Pölten, den Verein Frau und Arbeit in Amstetten, das Art Brut Center in Maria Gugging, den Verein Integration Niederösterreich in Neunkirchen und heute den Ökokreis im Waldviertel. In das Projekt Ökokreis investieren wir gemeinsam rund 1,3 Mio. Euro, um ca. 50 Personen im Waldviertel eine Jobperspektive zu geben. 18 Personen schließen zusätzlich die Ausbildung als Landschaftspfleger ab“, zieht Landesrat Eichtinger ein Resümee zur Jobtour 2019.

Der Arbeitsmarkt im Weinviertel
Etwa jede/r 18. arbeitslose NiederösterreicherIn lebt aktuell (Ende Oktober) im Waldviertel in den Bezirken Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya und Zwettl. Im Vergleich zu den anderen Regionen in Niederösterreich (Wein- und Mostviertel sowie NÖ Süd und Zentralraum) ist die Arbeitslosigkeit im Waldviertel im Vergleich zu Oktober 2018 am stärksten zurückgegangen: -7,5% auf 2.566 Personen (nö-weit -1% auf 46.407). „Vor allem beim Rückbau der Langzeitarbeitslosen erzielen die vier Waldviertler AMS-Geschäftsstellen mit einem Minus von 26,5% (nö-weit -7,8%) ausgezeichnete Ergebnisse“, so der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Sven Hergovich.
Trotzdem gibt es am Waldviertler Arbeitsmarkt viel zu tun: Hohe Altersarbeitslosigkeit und damit ein hoher Anteil an arbeitslosen Jobsuchenden mit gesundheitlichen Problemen sind die zentralen Themen. „Eine negative Bevölkerungsentwicklung und damit eine Abwanderung von Fachkräften sowie überdurchschnittliche Altersarbeitslosigkeit erfordern den vollen Einsatz der Partner des NÖ Beschäftigungspaktes“, ist der AMS NÖ-Chef überzeugt.

SMS-Angebote für gesundheitlich eingeschränkte Menschen und ausgrenzungsgefährdete Jugendliche
„Gerade in dezentralen Regionen wie dem Waldviertel ist es für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und für ausgrenzungsgefährdete Jugendliche oft schwierig, zu den passenden Angeboten zu gelangen. Deshalb bieten die Projekte des Netzwerks Berufliche Assistenz sowie die sonstigen Angebote des SMS ihre Dienstleistungen einerseits an 15 Standorten im Waldviertel, andererseits auch bei weiteren Sprechtagen in allen Bezirken des Waldviertels an. Dadurch können bis zu 2500 Waldviertlerinnen und Waldviertler jährlich die Beratungs-, Betreuungs- und Qualifizierungsangebote des SMS kostenlos in Anspruch nehmen.“, erläutert Günther Widy vom Sozialministeriumservice. Zusätzlich werden bis zu 600 Personen in Dienstverhältnissen im Waldviertel durch Lohnförderungen an Unternehmen, aber auch direkt etwa durch Mobilitätsförderungen bei der Aufnahme oder Erhaltung ihrer Arbeit durch das SMS unterstützt.

Förderangebote im Waldviertel
Beinahe jeder zehnte Förder-Euro des AMS NÖ wandert in das Waldviertel. Im Jahr 2019 werden das voraussichtlich 20 Millionen Euro sein. „Damit fördern wir das Waldviertel überproportional stärker als alle anderen Regionen Niederösterreichs. Denn nur 8,1% aller Jobsuchenden unseres Bundeslandes sind Waldviertlerinnen und Waldviertler“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ.

Auch seitens des Landes NÖ gibt es zahlreiche Individualförderangebote für die Menschen im Waldviertel. Diese richten sich insbesondere an Beschäftigte, Lehrlinge und Pendler. „Wir gaben heuer im Walviertel bereits rund 525.000 Euro im Bereich der Bildungsförderung, der Lehrlingsförderungen und der Pendlerhilfe aus. So wollen wir die Fachkräfte von morgen unterstützen, gleichzeitig auch die Kosten für berufliche Mobilität fördern und Menschen motivieren, ein ganzes Leben lang zu lernen und sich weiterzubilden“, stellt Landesrat Martin Eichtinger die Zielsetzungen der Landesförderungen dar.

 

Ökokreis: Über 30 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit
Im Rahmen der Veranstaltung beim Ökokreis wurde aber insbesondere die Geschäftsübergabe von Ute Blaich auf Jörg Emmer gefeiert.
Frau Blaich war seit Beginn im Jahr 1986 dabei und bleibt dem Verein ehrenamtlich erhalten. Jörg Emmer wird neuer Geschäftsführer, der in den 1990er Jahren selbst die Ausbildung zum Landschaftspfleger beim Ökokreis absolviert hat und seit 2014 hauptberuflich beim Ökokreis tätig ist. „Die Angebote des Ökokreises gehören zu den Vorzeigeprojekten in Niederösterreich. Die Ausbildung im Bereich der Landschaftspflege, die bisher 364 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolviert haben, bilanziert mit einem Erfolg von 54,5 Prozent. Das Beschäftigungsprojekt Naturwerkstatt, das sich vor allem an langzeitarbeitslose Personen richtet, hat eine Integrationsquote von 31,4%“, so Landesrat Eichtinger.

„Wir bedanken uns bei Ute Blaich für die langjährige Arbeit für die Menschen in der Region und ihre engagierte Geschäftsführung beim Ökokreis. Sie hat mit dem Zukunftsthema Nachhaltigkeit und lebenswerte Umwelt auch zu einer Bewusstseinsveränderung in der Bevölkerung beigetragen.

Gleichzeitig wünschen wir ihrem Nachfolger Jörg Emmer alles Gute, viel Erfolg und auf weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit.“ betonen abschließend Eichtinger, Hergovich und Widy gemeinsam.

 

Rückfragehinweis für die Redaktion:
AMS NÖ: Mag.a Martina Fischlmayr; Tel.: 0664/83 50 517
SMS NÖ: Sonja Luger, Tel.: 02742 /312224 - 7634
Pressesprecher Landesrat Eichtinger: Mag. Markus Habermann; Tel.: 0676/812 12 361

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020