AMS als Existenzsicherer auf Hochtouren: Antragsflut in Bearbeitung

Intensive 2. Arbeitswoche für das AMS NÖ in der Corona-Krise


  • Veröffentlicht 27.03.2020
  • Bundesland Niederösterreich

Nach dem Ansturm von Personen und Unternehmen, die sich in der letzten Woche telefonisch und online an das Arbeitsmarktservice (AMS) in Niederösterreich gewandt haben, folgt nun die nächste große Aufgabe für das AMS: die Bearbeitung von Anträgen auf Arbeitslosengeld bzw. Kurzarbeit. „Wir setzen alles daran, dass Arbeitslose wie Unternehmen, pünktlich und so rasch wie möglich zu ihrem Geld kommen“, versichert der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Sven Hergovich. Zur gesundheitlichen Bedrohung kommen viele Existenzsorgen. Das AMS bündelt alle Kräfte, um Menschen und Unternehmen in Niederösterreich bestmöglich zu unterstützen. Von 15. bis 26. März ist die Zahl der arbeitslosen Personen um 41,8% auf insgesamt 75.819 gestiegen.

In der nun fast abgelaufen Woche 2 in der Corona-Krise spitzte sich die Lage am niederösterreichischen Arbeitsmarkt weiter zu:

  • Seit 15. März ist die Zahl der arbeitslosen Personen von 53.459 um 22.360 oder 41,8% auf 75.819 gestiegen.
  • Nach Branchen verzeichnet die Gastronomie und der Tourismus mit 10.310 Jobsuchenden per 26. März den stärksten Zuwachs. Das sind mit einem Plus von 115,5% mehr als doppelt so viele Arbeitslose.
  • Von der Krise stark gebeutelt sind auch der Bau (+52,6%; auf 9.023 Arbeitslose) und der Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (+30,7%; auf 11.159).

„Von der Corona-Krise ist in Niederösterreich so gut wie kein Wirtschaftsbereich verschont geblieben. Hinzu kommt, dass die Saison in bestimmten Bereichen früher zu Ende ging und zugleich in anderen Bereichen wie im Tourismus und in der Landwirtschaft nicht starten kann“, erklärt der AMS NÖ-Chef die Lage. Mit Monatsende, das zugleich Quartalende ist, erwartet das AMS NÖ eine weitere, noch deutlichere Zunahme der Arbeitslosmeldungen.

Existenzsicherung im Brennpunkt – Personaleinsatz im AMS wurde angepasst
Das Arbeitsmarktservice konzentriert nun seinen Personaleinsatz in der Existenzsicherung für Jobsuchende, bei der Kurzarbeit und stellt die Erreichbarkeit per Telefon oder am elektronischen Weg sicher:

  • In den Geschäftsstellen werden alle Kräfte bei der Bearbeitung der Arbeitslosengeld-Anträge gebündelt, um pünktlich die Gelder auszuzahlen.
  • Zur Bearbeitung der Kurzarbeit wurde ein eigenes 60-köpfiges Team eingerichtet. Bis vor der Krise wurde dieser Bereich von einer Expertin allein bearbeitet.
  • Auch das Team des Call Centers wurde verstärkt. Hier sind durch Personalumschichtung, Verzicht auf Urlaub und freien Tag um 30% mehr Beraterinnen und Berater am Telefon im Einsatz. Seit der Corona-Krise wurden in Summe etwa 43.000 Telefonanrufe beantwortet. Das waren durchschnittlich 4.300 Anrufe pro Tag. Das Call-Volumen liegt normaler Weise bei rund 3.300 Anrufen. Die Wartezeit am Telefon beträgt aktuell durchschnittlich 2 Minuten, vor einer Woche waren es noch 5 Minuten.
  • Der Schulungsbetrieb für jobsuchende KundInnen wurde flächendeckend auf online umgestellt.

„Ich bin sehr stolz auf den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen. Sie leisten wirklich Heldenhaftes“, so Sven Hergovich. So haben einige ihre Karenzzeit unterbrochen oder das Sabbatical nicht eingetreten. Es werden viele Überstunden geleistet, auch am Wochenende wird im AMS gearbeitet. „Damit wir unsere Aufgabe leisten können, brauchen wir ein gesundes und einsatzfähiges Team. So wird es uns gelingen, für arbeitslose Menschen und Betriebe, die nun auf Kurzarbeit umstellen, die Existenz zu sichern“, erklärt der AMS NÖ-Chef Sven Hergovich.

Rückfragehinweis für die Redaktion: AMS NÖ: Mag. Martina Fischlmayr; Tel.: 0664/83 50 517

Diese Seite wurde aktualisiert am: 27. März 2020