Rückgang der Arbeitslosigkeit um 6,2 Prozent

Eichtinger/Hergovich: Seit 4. Mai ist die Arbeitslosigkeit erstmals zurückgegangen. Sofort-Maßnahmen für Lehrlinge und Arbeitslose 50+ in Umsetzung.


  • Veröffentlicht 20.05.2020
  • Bundesland Niederösterreich

Die Unternehmen in Niederösterreich nehmen nach und nach wieder ihren Betrieb auf. Die Arbeitslosigkeit sinkt wieder befindet sich aber weiter auf hohem Niveau. Mit 18. Mai waren bei den 22 Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice 73.503 Personen arbeitslos gemeldet. „Gegenüber 11. Mai ist damit der Zahl der niederösterreichischen Jobsuchenden um -2.812 oder -3,7% zurückgegangen. Im Vergleich zu 4. Mai sogar um -6,2% oder -4.880 Personen“, so Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und AMS NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich.

„Die Beraterinnen und Berater nutzen die Lockerungen für die einzelnen Wirtschaftsbereiche, um ihrer Vermittlungsarbeit zu intensivieren“, erklärt Hergovich. Die schrittweise Entspannung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt kann aber über historische Höchststände, die durch die Corona-Krise ausgelöst wurden, nicht hinwegtäuschen: Gegenüber Mitte März – Beginn des Lock Downs – ist die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um 37,5% gestiegen. „Konsequente Vermittlung ist der wichtigste Hebel, um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern“, weiß der AMS NÖ-Chef.

Besondere Sofort-Maßnahmen für den Arbeitsmarkt sollen vor allem Lehrlinge und Arbeitslose 50+ unterstützen: „Das Land NÖ und das AMS NÖ nehmen vier Millionen Euro für eine Eingliederungsbeihilfe für Lehrlinge in die Hand. Das betrifft junge Menschen, die heuer nach erfolgreicher Lehrabschlussprüfung aufgrund von Corona arbeitslos gemeldet sind. Hier wird drei Monate lang eine Zahlung von bis zu 500 Euro monatlich an Unternehmen fließen, die einen Lehrabschlussabsolventen einstellen.“ Auch das Projekt Jobchance50+, vormals GemA50+, wird ausgebaut: „Das Programm zur Überlassung von Personen richtet sich an Arbeitslose über 50 Jahre, die nun bis zu 5 Monaten bei Gemeinden, arbeiten können. 600 Plätze sind dafür geschaffen“, ergänzt Eichtinger.

Entspannung für viele Branchen 
Die Entlastung für den Arbeitsmarkt zeigt sich vor allem in folgenden Bereich: Binnen einer Woche ist die Arbeitslosigkeit vor allem in der Beherbergung und der Gastronomie (-12,4%), in der Warenerzeugung (-2,6%), in der Baubranche (-3,3%) sowie in der öffentlichen Verwaltung (-5,8%) zurückgegangen.

Im Vergleich zu letzter Woche (11. Mai) ist die Zahl der arbeitslosen Frauen mit einem Minus von 4,3% (-1.607) deutlicher gesunken als die der Männer (-3,1% oder -1.205), was vor allem auf die einsetzende Entspannung in der Gastronomie zurückzuführen ist.

Kurzarbeit: Bereits 45,3 Millionen Euro ausgezahlt
Per 18. Mai hat die Buchhaltungsagentur bereits 45,3 Millionen € an Kurzarbeitsbeihilfen für Unternehmen in Niederösterreich ausgezahlt. Damit wurden 5.021 genehmigte Anträge abgerechnet. „Der intensive Einsatz der Beihilfe ermöglicht tausenden Menschen Arbeitsplatzsicherheit und den niederösterreichischen Betrieben, wieder auf ihre Stammbelegschaft zurückgreifen zu können", so Sven Hergovich.

Das Modell der Kurzarbeit gilt international als Vorreiter: „Dadurch bleiben Arbeitsplätze gesichert und das Fachwissen in den Betrieben erhalten. Aktuell befinden sich in Niederösterreich fast 224.000 Beschäftigte in Kurzarbeit“, so Eichtinger.
 

Rückfragehinweis: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr, Tel.: 0664/83 50 517

Diese Seite wurde aktualisiert am: 20. Mai 2020