Im Kampf gegen Corona-Folge: AMS NÖ startet Vermittlungsoffensive

Mit www.schnellestelle.info zur Vorstellung und zum neuen Job:


  • Veröffentlicht 10.07.2020
  • Bundesland Niederösterreich

Die schrittweise Lockerung der Covid-19-Beschränkungen wirkt sich stimulierend auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit sinkt seit April Woche für Woche. Dennoch: Mit insgesamt 64.224 suchen derzeit um 43,8% mehr NiederösterreicherInnen Arbeit als im Juni des Vorjahres. Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) NÖ, und sein Team starten nun eine österreichweit einzigartige Vermittlungsoffensive: Ab sofort präsentieren AMS NÖ-BeraterInnen mit Videos auf www.schnellestelle.info aktuelle Stellenangebote aus ganz Niederösterreich. KünstlerInnen wie die Schauspielerin und Kabarettistin Angelika Niedetzky unterstützen diese AMS NÖ-Kampagne, die bei einer Pressekonferenz am 10. Juli im BerufsInfoZentrum (BIZ) des AMS St. Pölten vorgestellt wird.

10.560 freie Stellen verzeichneten Ende Juni die 22 AMS NÖ-Geschäftsstellen. Mit kurzen Videoclips präsentieren die BeraterInnen auf www.schnellestelle.info beispielhaft freie Stellen aus dem ganzen Bundesland. Mit einem Klick gelangt man in den eJob-Room zum konkreten Job sowie zu vielen weiteren Stellenangeboten. „Wir haben namhafte Betroffene des Corona-Lock Downs wie Angelika Niedetzky, Lilian Klebow, Clemens Haipl, Gerald Fleischhacker und Martin Leutgeb gewonnen, unsere Initiative zu unterstützen. Unsere gemeinsame Botschaft lautet: Es ist Zeit für eine neue Vorstellung!“, freut sich AMS NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

Mit online und sozialen Medien die Menschen erreichen
 „Die Corona-Krise hat die niederösterreichische Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und viele Menschen schwer getroffen. Persönliche Beratungstermine können in unseren Geschäftsstellen weiterhin nur selten stattfinden. Dennoch sind wir mehr denn je für die Menschen da, auch wenn wir einander weniger sehen. Mit dieser Kampagne möchten wir motivieren, Chancen zu nutzen und sich rasch zu bewerben.“, erklärt der AMS NÖ-Chef die Hintergründe zur Vermittlungsoffensive. Unter dem Motto „Zeit für eine neue Vorstellung“ machen KünstlerInnen und AMS-BeraterInnen die Website www.schnellestelle.info vor allem in sozialen und online Medien bekannt. Zur mobilen Nutzung unterwegs steht auch die AMS JobApp zur Verfügung.

AMS NÖ: Vermittlungsturbo eingeschaltet
„Rasches Agieren ist nun – mehr denn je – wichtig, um wieder ins Erwerbsleben zu gelangen. Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, umso schwieriger wird es, wieder Tritt zu fassen“, weiß Sven Hergovich. Das Team des AMS NÖ hat sehr rasch die Vermittlungsdrehscheibe auf Hochtouren gebracht:

  • Sprunghafter Anstieg der eAMS-Kontos-Nutzung: Nur in dringenden Fällen finden Beratungen in den Geschäftsstellen vor Ort statt. Die Kommunikation mit Jobsuchenden wurde vielfach auf den telefonischen bzw. elektronischen Kanal umgelenkt. So nutzten per Ende Mai 21.556 niederösterreichische Job- oder Lehrstellensuchende das eAMS-Konto. Ende Februar waren es 16.821

  • Verstärkte Vermittlungsaktivitäten: Die Vermittlungsaktivitäten der AMS-BeraterInnen nehmen Fahrt auf. Wurden im April – bedingt durch den Lock Down – nur etwa 24.500 Vermittlungsvorschläge an Jobsuchende übermittelt, waren es im Mai mit 48.000 fast doppelt so viele und im Juni bereits 52.407. Das waren zuletzt bereits um 1.050 mehr Vermittlungsvorschläge als im Juni 2019.

  • Rekord bei Arbeitsaufnahmen im Mai und Juni: In den letzten beiden Monaten haben in Niederösterreich 19.774 Personen ihre Vormerkung beim AMS mit einer Arbeitsaufnahme beendet. Damit verzeichnet das AMS NÖ in diesem Zeitraum um 80% mehr Arbeitsaufnahmen als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr gab es insgesamt 52.624 Beendigungen der Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme, um 5,1% mehr als im ersten Halbjahr 2019.

  • Stellenbesetzungen steigen wieder: Gleichzeitig nahm auch die Zahl der besetzten Stellen, die die niederösterreichischen Unternehmen dem AMS gemeldet haben, wieder zu. Im Monat Juni wurden bereits um 401 oder 11% mehr Stellen besetzt als im Vormonat Mai. Insgesamt gab es 4.042 Stellenbestzungen.

  • Attraktives Stellenangebot: Die meisten Stellen verzeichnet das AMS NÖ Ende Juni in den Bereichen Handel (2.302), Bau (1.322), Warenerzeugung (955), Beherbergung und Gastronomie (854) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (799). In den Bereichen Handel (+133), Verkehr und Logistik (+127 auf 480) sowie im Bereich Beherbergung und Gastronomie (+120) gibt es sogar mehr als im Vormonat Mai.
Pressekonferenz des AMS NÖ in St. Pölten am 10.07.2020

Lage am Arbeitsmarkt stabilisiert sich, aber weiter kritisch
„Der Arbeitsmarkt-Barometer zeigt derzeit nach oben. Wir müssen aber leider davon ausgehen, dass uns die Corona-Krise und ihre Folgen noch länger am Arbeitsmarkt begleiten wird“, stellt Sven Hergovich klar.

  • Ende Juni waren 64.224 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos gemeldet. Davon waren 49% Frauen.

  • Gegenüber dem Vormonat verzeichnet Niederösterreich zwar einen deutlichen Rückgang von 10,2%. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosigkeit um 43,8% über dem Juni des Vorjahres.

  • Per Ende Juni kam die Zahl der Jobsuchenden, die sich (theoretisch) um eine freie Stelle in Niederösterreich bewerben auf 6,1. Zum Vergleich: im Juni 2019 lag dieser Wert bei 3,6, im April 2020 bei 8,4.

„Im österreichweiten Vergleich fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich noch am geringsten aus. Ein Umstand, dem wir nicht zuletzt dem guten Branchenmix der niederösterreichischen Wirtschaft zu verdanken haben“, erklärt der AMS NÖ-Chef.

Mit Unterstützung des Arbeitsmarktservice durch ein Krisenjahr
Neben intensiver Vermittlungsarbeit für Jobsuchende setzt das AMS alles daran, möglichst viele Arbeitsplätze mit Hilfe der Kurzarbeitsbeihilfe zu sichern. Seit Beginn der Lock Downs hat das AMS NÖ in Summe 24.052 Anträge für Kurzarbeitsbeihilfe von niederösterreichischen Unternehmen bearbeitet. Zur Erinnerung: Zur Zeit der Wirtschaftskrise 2009/2010 waren es 140 Anträge. 288.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im Lauf der letzten drei Monate kurz gearbeitet oder tun dies noch. Aktuell befinden sich noch 71.655 Beschäftigte in Kurzarbeit. 511 Millionen Euro an Kurzarbeitsbeihilfen wurden bereits ausbezahlt. (Datenstand: 7. Juli 2020)

Rückfragehinweis für die Redaktion:
Mag. Martina Fischlmayr, 050 904 300 120 oder 0664/83 50 517

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