Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - September 2021

LR Eichtinger/LGF Hergovich: Arbeitslosenquote in Niederösterreich fast so niedrig wie vor 9 Jahren


  • Veröffentlicht 01.10.2021
  • Bundesland Niederösterreich

Die Entspannung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt hält weiter an. Die Arbeitslosigkeit sinkt sowohl unter die Werte von September 2020 als auch zum Vergleichsmonat im Vorkrisenjahr 2019. Ende September 2021 waren insgesamt 42.406 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Minus von 23,2% im Vergleich zu September 2020 und ein Minus von 6,7% im Vergleich zum September 2019. Rechnet man die Schulungsteilnehmer_innen dazu, sind in NÖ gegenüber dem Vorjahresmonat mit 51.502 um 11.943 oder -18,8% weniger Personen beim AMS NÖ registriert.
Bei einem prognostizierten Stand von 651.000 unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich für Ende September beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 6,1% (September 2020: 8,0%). „Damit liegt sie nicht nur unter dem Vorkrisenniveau vom September 2019 (6,6%), sondern ist fast so niedrig wie zuletzt vor neun Jahren (September 2012: 6,0%)“, freuen sich Landesrat Eichtinger und AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

Österreichweiter Vergleich: NÖ im Spitzenfeld
Niederösterreich verzeichnet den absolut größten Rückgang der Arbeitslosigkeit (-3.021 Personen) aller Bundesländer im Zweijahresvergleich, relativ gesehen ist es nach Kärnten und Salzburg der drittgrößte. In Österreich beträgt die voraussichtliche Arbeitslosenquote für September 6,5% (September 2020: 8,4) und liegt somit nur knapp unter dem Vorkrisenniveau (September 2019: 6,6%).

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin eine große Herausforderung
Die drohende Verfestigung der Arbeitslosigkeit bleibt die größte Herausforderung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt, wenngleich der Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in NÖ stetig voranschreitet. So konnte der Höchststand an Langzeitarbeitslosen im letzten halben Jahr von 16.341 Personen (im März) auf nunmehr 11.755 gesenkt werden. Das ist eine Reduktion von über 28% und entspricht etwa dem Niveau vom 1. Quartal 2018.
Nichts desto trotz bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit aber das arbeitsmarktpolitische Kernproblem. Jede_r Vierte (knapp 28%) ist (sind) derzeit in NÖ von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.
„Bei den Langzeitarbeitslosen können wir nun einen Rückgang von 4,6% im Vergleich zum Vorjahr feststellen. Die vielen Bemühungen, die wir in unsere gemeinsamen Projekte gegen Langzeitarbeitslosigkeit investiert haben, sowie die konjunkturelle Entwicklung und Hilfestellungen zeigen bereits jetzt sichtbar eine nachhaltige Verbesserung“, so Eichtinger und weiter: „Besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit in Niederösterreich. Bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren verzeichnen wir gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 29 Prozent. Wir sehen, dass unsere gemeinsamen Programme wie die Lehrlingsoffensive für diese Zielgruppe sehr gut wirken.“

All-Time-High an freien Stellen
Im abgelaufenen Monat wurden dem AMS Niederösterreich 7.884 neue Stellenangebote gemeldet. „Es stehen aktuell mit 17.607 so viele freie Stellen wie noch nie zur Verfügung. Diese Entwicklung ist zum Gros der zügigen Erholung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts nach den letzten eineinhalb Pandemiejahren geschuldet. Mit der raschen und konsequenten Vermittlungstätigkeit durch die Berater_innen des AMS Niederösterreich konnten im September 6.952 offene Stellen mit geeigneten Arbeitssuchenden besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein kräftiges Plus von 47,1%“, betont Sven Hergovich.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-6.842 od. -23,9%) als Frauen (-5.985 od. -22,5%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende September im Jahresvergleich einen Rückgang um -25,8% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von
-18,3%. Den mit Abstand stärksten Rückgang von -29,3% gab es erfreulicher Weise bei den Jugendlichen, wo außerdem im Vergleich mit 2019 ein klares Minus von 17,4% zu sehen ist.

Veränderung nach Branchen und Bezirken
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr im Handel (-2.390), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt knapp -2.000), in der Beherbergung und Gastronomie (-1.890), in der Warenerzeugung (-1.404) sowie im Verkehr (-761) und im Baubereich (-721).
Nach Arbeitsmarktbezirken fällt weiterhin auf, dass sich die Situation im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -28,2% und im Waldviertel um durchschnittlich -27,8% zurück.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Oktober 2021