Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - November 2021
LR Eichtinger/LGF Hergovich: Arbeitslosenquote im November weiter niedrig
Die behördlichen Einschränkungen haben am niederösterreichischen Arbeitsmarkt im November – zumindest vorerst – kaum Spuren hinterlassen: Zu Monatsende waren insgesamt 43.929 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Minus von 26,3% im Vergleich zu November 2020 und ein Minus von 9,3% im Vergleich zum November 2019 (im Oktober betrug das Minus 10%). Niederösterreich verzeichnet somit den absolut größten Rückgang der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer (-4.512) im Zweijahresvergleich, relativ gesehen ist es nach Kärnten der zweitgrößte.
Rechnet man die Schulungsteilnehmer_innen dazu, sind in NÖ gegenüber dem Vorjahresmonat mit 53.279 um 14.807 oder 21,8% weniger Personen beim AMS gemeldet. Die Arbeitslosenquote wird in NÖ im November voraussichtlich 6,4% betragen, um 2,2%-Punkte unter dem Vorjahres- und um 0,7%-Punkte unter dem Vorkrisenniveau.
Auch wegen der einsetzenden Saisonarbeitslosigkeit verzeichnet das AMS im November verstärkten Kund_innen-Andrang: So nahm die Zahl der ausgegebenen Arbeitslosengeldanträge ab 22. November um 34% gegenüber der Woche davor zu. Ein sprunghafter Anstieg der Anfragen zur Kurzarbeit zeigt, dass die Unternehmen ihre Belegschaften während der Zeit des Lockdowns behalten und nicht in Arbeitslosigkeit schicken möchten.
„Existenzsicherung für Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, und Unterstützung für Betriebe, die von den neuerlichen Einschränkungen betroffen sind, sind nun die zentralen Aufgaben“, so Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Sven Hergovich.
Weiter im Fokus: Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit
Die drohende Verfestigung der Arbeitslosigkeit bleibt die größte Herausforderung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt, erst recht unter dem Eindruck eines neuerlichen Lockdowns.
Trotzdem ist es gelungen, den Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in NÖ in den letzten Monaten fortzusetzen. So konnte der Höchststand an Langzeitarbeitslosen im letzten halben Jahr von 16.341 Personen (im März) auf nunmehr 10.784 gesenkt werden. Das ist eine Reduktion von genau 34%. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 20%.
„Unser Ziel ist es, auch weiterhin für eine möglichst stabile Lage am Arbeitsmarkt zu sorgen. Unsere Programme, die wir gemeinsam mit dem AMS NÖ und den Sozialpartnern zur Unterstützung von arbeitslosen Menschen entworfen haben, erweisen sich als bewährte Instrumente“, so Landesrat Eichtinger.
„Intensive Betreuung und Vermittlung sind die wichtigsten Maßnahmen, um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern und zu bekämpfen. Wir werden weiterhin alles daransetzen, um die Dauer der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich so kurz wie möglich zu halten und erprobte Programme fortsetzen bzw. ausbauen“, stellt AMS NÖ-Chef Hergovich klar.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Berufen
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung (absolut) etwas stärker (-8.107 od. -26,0%) als Frauen (-7.546 od. -26,6%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende November im Jahresvergleich einen Rückgang um -29,3% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von
-21,5%.
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr im Handel (-3.039), in der Beherbergung und Gastronomie (-2.260), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt -2.400), in der Warenerzeugung (-1.674) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (-1.010), im Baubereich (-920) und Verkehr (-864).
Rückgang der Arbeitslosigkeit regional sehr unterschiedlich
Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit Ende November in allen NÖ Bezirken weiter zurückgegangen. In 7 der 22 AMS-Bezirke war der Rückgang größer als 30%, am stärksten in Waidhofen/Ybbs (-39,8%), Melk (-36,7%) und Horn (-36,6%).
Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Dezember 2021