Spatenstich zum 1. Europäischen Klimaschutz-Ausbildungszentrum

AMS NÖ und bfi machen Arbeitskräfte fit für die Energiewirtschaft


  • Veröffentlicht 16.09.2022
  • Bundesland Niederösterreich

Mit dem Ausbauplan der Regierung für erneuerbare Energie werden in den nächsten zehn Jahren österreichweit bis zu 66.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Dieser Wandel stellt die heimische Wirtschaft und die Arbeitskräfte vor große Herausforderungen. Das AMS in Niederösterreich unterstützt sie dabei: In Sigmundsherberg im Waldviertel erfolgt in Kooperation mit dem bfi NÖ der Baustart zur Errichtung des ersten europäischen Klimaschutz-Ausbildungszentrums. AMS NÖ Landesgeschäftsführer Sven Hergovich und der Präsident der AK NÖ, Markus Wieser, sowie der Vorstandsvorsitzende des bfi NÖ, Christian Farthofer, nehmen gemeinsam mit Minister Martin Kocher, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landeshaupfrau-Stellvertreter Franz Schnabl den feierlichen Spartenstich vor.

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher betont beim Spatenstich: „Im Umwelt- und Nachhaltigkeitssektor besteht ein großes Beschäftigungspotenzial. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen ist der unmittelbare Bedarf an Fachkräften im Energiebereich noch spürbarer geworden. Mit dem neuen Klimaschutz-Ausbildungszentrum erhalten Menschen eine hervorragende Ausbildung, die am Arbeitsmarkt stark nachgefragt ist, und der Standort profitiert von qualifizierten Arbeitskräften, die für die grüne Transformation dringend gebraucht werden.“

„Niederösterreich ist schon lange Vorreiter, wenn es um erneuerbare und saubere Energie geht. Bereits 1924 wurde das erste Naturschutzgesetz in Niederösterreich beschlossen, Klimaschutz wurde in der Verfassung verankert und wir haben mit vielen Initiativen wesentliche Grundsteine zur Energiewende gelegt. Ich denke hier etwa an das Sonnenkraftwerk Niederösterreich, an die unzähligen Photovoltaik-Bürgerbeteiligungsprojekte und Erneuerbare Energiegemeinschaften. Wir wissen, um die Energiewende künftig umsetzen zu können, braucht es drei Mal so viele Fachkräfte. Deswegen bin ich sehr froh und dankbar, dass wir mit dem Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Sigmundsherberg einen wichtigen und notwendigen Schritt setzen, um die geforderten Fachkräfte auszubilden.“, ist Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überzeugt.

„Das Ausbildungszentrum hat Vorbildcharakter und diesen müssen wir ernst nehmen. Niederösterreich kann Vorreiter in Sachen Zukunftsjobs und Ausbildungen mit Perspektive werden. Diese Chance gilt es nun zu nutzen und auch weiterführende Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Fachhochschulen in Niederösterreich zu etablieren“, ist Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl sicher, dass nur ein aktives Land in diesem Bereich Niederösterreich als attraktiven Wirtschaftsstandort erhalten kann. Es gebe viel Potential für die Arbeitsplätze der Zukunft in Niederösterreich, zeigt sich Schnabl auch zuversichtlich, ob vieler innovativer Unternehmen im Land.

Spatenstich zum 1. Europäischen Klimaschutzzentrum in Sigmundsherberg am 16.09.2022

AMS-Niederösterreich Landesgeschäftsführer Sven Hergovich: „Das Klimaschutz-Ausbildungszentrum wird zum europäischen Vorreiter in der Ausbildung in den Bereichen erneuerbare Energie, umweltbezogener Gebäudetechnik und moderner, energieeffizienter Haustechnologie werden. Es bietet optimale Vorbereitung in den Berufseinstieg als jene Fachkraft, die in den kommenden Jahren in Niederösterreich und Österreich gebraucht werden. Bei Vollauslastung werden pro Jahr 400 Absolvent_innen das Ausbildungszentrum besuchen. Das AMS Niederösterreich investiert 6,4 Millionen Euro in dieses Vorhaben.“

Markus Wieser, AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender betont: „Mit dem neuen Standort in Sigmundsherberg werden zukunftsweisende und moderne Maßstäbe in der Ausbildung in den Bereichen Alternativenergie, Ökologie oder Energieeffizienz umgesetzt und damit der Nachfrage an qualifizierten Fachkräften Rechnung getragen. Die Zusammenarbeit mit Energieversorgern, Fachverbänden und der Wissenschaft bringt neue Ideen, Weiterentwicklung und richtungsweisende Maßstäbe für die Zukunft. Wenn daraus vielleicht Start-Ups entstehen und neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wäre das ein zusätzlicher Punkt, der die Nachhaltigkeit bestätigt. Unser Kompetenzzentrum steht für eine starke Infrastruktur, den Ausbau des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich, und damit verbunden hochwertige Arbeitsplätze und gute Einkommen.

„Das bfi-Niederösterreich errichtet am Standort Sigmundsherberg im Waldviertel das erste europäische Klimaschutz-Ausbildungszentrum und schafft damit nicht nur neue moderne Ausbildungsplätze, sondern auch ein Vorzeigebauwerk im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit. In dem im Zentrum integrierten „Lernhotel“ werden zukünftig 37 topmoderne Einzelzimmer für unsere Teilnehmer_innen zur Verfügung stehen und es ist direkt an den öffentlichen Verkehr (Bahn und Bus) angebunden“, so bfi NÖ-Vorstandsvorsitzender Christian Farthofer.

Klimaschutz-Ausbildungszentrum als Partner der Wirtschaft mit Europa-Standard
Mit dem Ausbau des Schulungszentrums im Waldviertel zum europaweit ersten Klimaschutz-Ausbildungszentrum leistet das AMS in Kooperation mit dem bfi einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und unterstützt die heimische Wirtschaft, ihren Fachkräftebedarf abzudecken. Bei ganzjähriger Vollauslastung können über 400 Personen eine Aus- oder Weiterbildung absolvieren.

Zusätzlich zum bestehenden Angebot Aus- und Weiterbildungsangebot werden nach dem kompletten Umbau im BBZ Sigmundsherberg neue Lehrausbildungen in den Bereichen

  • Gas- und Sanitärtechnik
  • Lüftungstechnik sowie Weiterbildungen in den Bereichen
  • Photovoltaik
  • Elektromobilität
  • Ausbildungen für Elektropraktiker_innen für Elektrotechnik und Befestigungstechnik
  • Gebäudetechnik (Smart Home) angeboten.

Klima & Nachhaltigkeit werden Bestandteil aller Ausbildungen. Der Standort selbst wird durch einen modernen Umbau, mit einem eigenen Wohnbereich für Frauen, Kooperationen mit Kinderbetreuungseinrichtungen vor Ort und einem Mittagstisch mit regionalen Bio-Produkten für alle Teilnehmenden attraktiver. Bei ganzjähriger Vollauslastung können über 400 Personen eine Aus- oder Weiterbildung absolvieren. Die Absolvent_innen der Ausbildungen werden europaweite Chancen auf eine gut bezahlte und spannende Stelle haben.

Die geplanten Kosten für den vollständigen Um- und Ausbau des BBZ Waldviertel betragen 6,4 Millionen € und werden zur Gänze vom AMS NÖ getragen. Derzeit wird der Auftrag für das Bauprojekt europaweit ausgeschrieben. Die Fertigstellung ist für Herbst 2023 angesetzt.

Neben der Ausbildung von Jobsuchenden aus ganz NÖ wird das AMS auch mit anderen AMS-Landesorganisationen kooperieren und bietet auch Unternehmen Schulungsplätze für ihre Beschäftigten an. Kooperationspartner sind auch Organisationen aus dem Bereich Umwelt und erneuerbare Energien, wie die IG Windkraft, oder auch Abfallbewirtschaftung und der Wassernutzung.

Treffpunkt für alle: Klima-Infopoint beantwortet Fragen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Das Klimaschutz-Ausbildungszentrum wird nicht nur zu einem Hotspot in Ausbildungsfragen, sondern auch eine Infodrehscheibe zu Fragen des Klimaschutzes, Nachhaltigkeit und Energiewirtschaft für die breite Öffentlichkeit. Auf dem Areal des Klimaschutz-Zentrums wird ein eigener Infopoint eingerichtet, der für alle, Unternehmen, Schulen und Privatpersonen, zugänglich sein wird.

Rückfragehinweis für Redaktionen:
Mag. Martina Fischlmayr (AMS NÖ): 050 904 300 120 oder 0664/83 50 517

Diese Seite wurde aktualisiert am: 16. September 2022