Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - September 2023

LRin Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Arbeitslosigkeit steigt auch in NÖ, aber weniger stark als österreichweit


  • Veröffentlicht 02.10.2023
  • Bundesland Niederösterreich

Im Durchschnitt des bisherigen Jahres 2023 konnte die Arbeitslosigkeit um 1,7% reduziert werden. Damit gehört Niederösterreich ganz klar zu den Top-Performern. Ende September 2023 sind 37.675 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.616 oder 4,5%  mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit nach Tirol (-0,6%) und Kärnten (+0,5%) der geringste relative Ansteig. Im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 6,1%. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 46.334 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+3,6% gegenüber dem Vorjahr). Die Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich konnte im Vergleich zum Vorjahr um 23,3% gesenkt werden (ö-weit: -18,3%).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich liegt im September bei 667.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,7%. Davon waren 296.000 Frauen (+1,2%) und 371.000 Männer (+0,3%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,3% und 0,2%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 5,9% (+0,3%-Pkt.). 

„Der Arbeitsmarkt in Niederösterreich erweist sich trotz der wirtschaftlichen Schwäche weiterhin als äußerst robust. Die letzten verfügbaren Wirtschaftsdaten zeigen eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts im 2. Quartal 2023 und voraussichtlich auch im aktuellen Quartal. Nichtsdestoweniger steigt die unselbstständige Beschäftigung weiter um 0,7%, die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,3% und ist somit mit Ausnahme des vergangenen Jahres zum letzten Mal im Jahr 2008 niedriger gewesen. Insgesamt wird für Niederösterreich ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 1,0% prognosiziert. Wir werden gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich und unseren Partnern den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen.“
Arbeitsmarkt-Landesrätin, Susanne Rosenkranz

Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in NÖ geht weiter
12,2% aller arbeitslosen Personen in Niederösterreich suchen bereits ein Jahr oder länger einen Job. Das sind in Summe 4.612 Personen in  Niederösterreich, um 23,3% weniger als im September des Vorjahres. Diese Zahl ist zuletzt im Jahr 2013 niedriger gewesen. 

„Nirgendwo in Österreich konnte die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen in den letzten Jahren so stark reduziert werden wie in Niederösterreich. Aktuell sind es im Vergleich zu 2019 um 51% weniger. Mit 12,2% Langzeitarbeitslosenanteil befinden wir uns vor vergleichbaren Bundesländern wie der Steiermark mit 13,4%. In einigen Bezirken Niederösterreichs, wie zum Beispiel in Waidhofen an der Ybbs oder Horn, liegt der Anteil an allen langzeitarbeitslosen Personen nahe Null. Intensive Beratung und Vermittlung sowie gezielte Förderung durch das AMS NÖ zeigen klare Wirkung.“
Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern

Weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften, wenn auch mit sinkender Tendenz. Ende September 2023 sind mit 17.367 freien Stellen um 14,9% weniger als im Rekordjahr 2022 gemeldet. 

Beim AMS NÖ steht ein Angebot von 1.368 (-8,2%) sofort verfügbaren freie Lehrstellen 1.153 (+8,7%) Lehrstellensuchenden gegenüber.

„Im laufenden Jahr konnten bereits 62.351 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS NÖ besetzt werden. Das sind um 1,4% mehr als im Vorjahr. Im heurigen Jahr haben die Berater_innen des AMS NÖ den arbeitsuchenden Kund_innen bereits rund 525.487 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 61.686 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. Wir werden die anhaltende Arbeitskräftenachfrage intensiv nutzen. Das AMS in NÖ hat für alle Kund_innen ein Angebot: einen Job oder eine Förderung!“
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter, Branche und Region
Ältere Personen ab 50 (-2,7% bzw. -385) weisen weiterhin einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im September 2023 auf. Die Zahl der Arbeitslosen hat sowohl bei Frauen (+2,5% bzw. +440) als auch bei Männern (+6,3% bzw. +1.176) zugenommen. Zwar von einem sehr niedrigen Niveau aus, aber dennoch gestiegen ist die Jugendarbeitslosigkeit (+14,6% bzw. +511) in NÖ. Das Plus der Jobsuchenden im Haupterwerbsalter beträgt 8,1% bzw. 1.490.

In den meisten Branchen wie beispielsweise in der Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (+264 bzw. +4,3%), im Bau (+251 bzw. +10,6%), in der Warenproduktion (+216 bzw. +5,8%), in der Beherbergung und Gastronomie (+90 bzw. +3,0%) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+61 bzw. +2,1%) steigt die Arbeitslosigkeit an. In der öffentlichen Verwaltung (-1 bzw. -0,1%) stagniert die Arbeitslosigkeit derzeit. 

Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr; 0664/83 50 517

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Oktober 2023