Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - November 2023

LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Langzeitarbeitslosigkeit rückläufig trotz steigender Gesamtarbeitslosigkeit


  • Veröffentlicht 01.12.2023
  • Bundesland Niederösterreich

Ende November 2023 sind 39.404 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.012 oder 5,4% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit liegt Niederösterreich weiter klar unter dem österreichweiten Durchschnitt. Denn im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 7,1%. Inklusive Schulungs­teilnehmer_innen befanden sich 48.708 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+4,6% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich liegt im November bei 660.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,2%. Davon waren 293.000 Frauen (+0,4%) und 367.000 Männer (+0,1%).
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,6 % und 0,3%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,5% (+0,4%-Pkt.).

"Im bisherigen Jahresdurchschnitt des aktuellen Jahres, also den ersten elf Monaten, zeigt sich weiterhin ein Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Höhe von einem halben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und dies bei schrumpfender Wirtschaftsleistung. Die monatliche Tendenz zeigt allerdings weiter in Richtung steigender Arbeitslosigkeit. Im November 2023 stehen wir bei Plus 5,4% im Vergleich zum November 2022. Nun heißt es, die gemeinsamen Anstrengungen, Menschen in Arbeit zu bringen, weiter fortzusetzen."
Arbeitsmarkt-Landesrat Susanne Rosenkranz

Langzeitarbeitslosigkeit sinkt seit 27 Monaten in Folge

Trotz steigender Gesamtarbeitslosigkeit nimmt die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich bereits 27 Monate in Folge ab: Gegenüber November des Vorjahres verzeichnet das AMS in Niederösterreich einen Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 18,0%. Bei den Frauen ist der Rückgang mit 25,2% im Vergleich zum Vorjahr besonders stark. Aktuell suchen 4.622 Personen ein Jahr oder länger einen Job. Diese Zahl ist zuletzt vor zehn Jahren so niedrig gewesen.

"Nirgendwo in Österreich konnte die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen in den letzten Jahren so stark reduziert werden wie in Niederösterreich. Aktuell sind es mit 4.622 Personen im Vergleich zu 2019 um 51,7% weniger. Auch im bisherigen Jahresdurchschnitt konnte die Langzeitarbeitslosigkeit im Vergleich zum letzten Jahr um 34,4% und damit mehr als ein Drittel gesenkt werden.
Aus Analysen wissen wir, dass in Zeiten einer angespannten Arbeitsmarktsituation auch langzeitarbeitslose Personen in der Personalsuche von Unternehmen vermehrt die Chance für einen Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt bekommen. Wir setzen unsere intensive Beratung und Vermittlung sowie gezielte Förderung weiter klar fort."
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern

Überproportionaler Ansteig der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und im Bau

Insgesamt hat die Zahl der Arbeitslosen sowohl bei Frauen (+3,2% bzw. +546) als auch bei Männern (+7,3% bzw. +1.466) zugenommen.
Hingegen ist die Arbeitslosigkeit bei Älteren (-2,1% bzw. -314) weiter rückläufig und besonders vorteilhaft ist die Situation bei den älteren Frauen. Bei diesen ist ein kräftiger Rückgang zu verzeichnen (-7,8% bzw. -482). Im Gegensatz dazu steigt die Anzahl von arbeitslosen Jugendlichen überproportional (+17,3% bzw. +593) auf 4.021 an, wenn auch von einem niedrigen Ausgangsniveau. Rund vier Fünftel der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen sind zwischen 20 und 24 Jahre. Nur knapp ein Fünftel befindet sich im Alter von 15 bis 19 Jahre. Die erweiterte Jugendarbeitlosigkeit inkl. Schulung und Lehrstellensuchenden liegt bei 8.735 und damit um 8,3% über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl an Jugendlichen, die beim AMS gemeldet sind (egal ob arbeitslos, in Schulung oder lehrstellensuchend), um 11,1% gesunken und damit im Vergleich zu vor der Pandemie deutlich niedriger. Österreichweit ist die Zahl dieser Gruppe bereits am steigen (+1,4%).
Während in der Industrie (+5,8%) oder im Handel (+6,1%) sich die Steigerung der Arbeitslosigkeit im Bereich des Durchschnittsniveaus befindet, steigt vor allem der Bausektor (+16,4%) überdurchschnittlich im Vergleich zum Vorjahr.

"Als Folge einer anhaltend schwachen Baukonjuktur hat sich die Zahl der Arbeitssuchenden in diesem Sektor überproportional und über den gewöhnlichen saisonalen Effekt hinaus erhöht. Im Bereich der Sachgütererzeugung beobachten wir vor dem Hintergrund der getrübten Stimmung in der Industrie die Lage genau.
Ebenso hat sich die Situation bei den Jugendlichen weiter verschärft. Die Beratungspraxis im AMS zeigt, dass der Bedarf von psychozsozialer Unterstützung in der Gruppe von jungen Menschen steigt."
Arbeitsmarkt-Landesrat Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern


Trotz steigender Arbeitslosigkeit herrscht hohe Dynamik am Arbeitsmarkt

Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften, wenn auch mit sinkender Tendenz. Ende November 2023 sind mit 14.950 freien Stellen um 17,2% weniger als im Rekordjahr 2022 gemeldet.
Im laufenden Jahr konnten bereits 75.605 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS NÖ besetzt werden. Das sind um 2,3% mehr als im Vorjahr. Im heurigen Jahr haben die Berater_innen des AMS NÖ den arbeitsuchenden Kund_innen bereits rund 640.000 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 71.781 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.

Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr; 0664/83 50 517

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Dezember 2023