Rund 1.600 zu Fachkräften ausgebildete Jobsuchende werden vermittelt
Die AMS NÖ-Ausbildungsoffensive 2024
Die Arbeitslosigkeit in NÖ wird 2024 um voraussichtlich rund 4% zunehmen. Trotz rückläufigem Stellenangebot ist die Arbeitskräftenachfrage weiterhin intensiv. Bei einem Pressegespräch im AMS St. Pölten präsentiert die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern, die Arbeitsmarktstrategie 2024. „Solange jede Kundin und jeder Kunde vom AMS in Niederösterreich betreut wird, haben wir regelmäßig, spätestens alle drei Monate, ein Angebot für sie oder ihn. Das ist ein Jobangebot oder das Angebot zur einer Aus- und Weiterbildung oder eine besondere Betreuungsleistung in einer eigenen, von uns beauftragten Beratungsstelle“, so AMS NÖ-Chefin Kern.
Die Dynamik am Arbeitsmarkt ist trotz eines schwachen Wirtschaftswachstums weiterhin hoch. So haben in Niederösterreich bereits in den ersten beiden Monaten dieses Jahres über 16.000 Arbeitslose wieder einen Job gefunden. Gleichzeitig wurden knapp 13.500 freie, beim AMS gemeldete Stellen mit einer passenden Arbeitskraft besetzt. Aus Analysen des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) geht hervor, dass es in den kommenden Jahren vor allem zu einer deutlichen Verknappung des Arbeitskräfteangebotes mit Lehrabschluss kommen wird. Das ist vor allem demographisch bedingt und weil tertiäre Ausbildungen klar im Vormarsch sind.
Das AMS hat sich heuer zum Ziel gesetzt, 1.600 Kundinnen und Kunden, die mit unserer Unterstützung eine Fachkräfteausbildung gemacht haben, nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Wir werden nichts unversucht lassen, um Jobsuchenden den Einstieg und den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zu ermöglichen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass Absolvent_innen nahtlos bei den Betrieben mit dringendem Bedarf in ein Dienstverhältnis starten“, erklärt Sandra Kern.
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In fünf Schritten zur erfolgreichen Qualifizierung für die Wirtschaft:
Schritt 1: Leicht zugängliche Information zu Schulungsangebot für Jobsuchende
Bislang waren die AMS-Berater_innen die vorrangige Info-Quelle. Nun informiert das AMS NÖ auch in regelmäßigen Mailing-Aktionen Arbeitslose, die für Schulungen in Frage kommen, über aktuelle Angebote. Mit einem integrierten Antwort-„Gutschein“ in diese Mailings setzt das AMS auch einen werblichen Akzent. Die Mailing-Aktion wird von der WU Wien laufend beforscht (2021 bis 2026):
Das Ergebnis bisher:
- Mailing wirkt! Rund 20% mehr Teilnahmen (und Abschlüsse!) von Weiterbildungsangeboten.
- Der „Gutschein“ erhöht die Motivation, einen Kurs abzuschließen zusätzlich.
- Vor allem anspruchsvollere Kurse, wie jene mit längerer Dauer oder Zertifikat am Schluss.
- Wirkt vor allem bei Frauen und jenen mit niedrigerem Einkommen vor der Arbeitslosigkeit.
Anna Schwarz: „Das Interesse an Weiterbildung ist klar vorhanden. Durch diese direktere Art der Kommunikation und der Darstellung als Gutschein kann dieses Potenzial besser ausgeschöpft werden.“
Schritt 2: Mit solider Bildungsberatung die richtige Entscheidung treffen
Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es und was passt zu mir? Diese Fragen beantwortet das AMS allen Interessierten in den BerufsInfoZentren – persönlich, telefonisch oder auch im Videocall. Der Zulauf zur AMS-Bildungsberatung hat zuletzt stark zugenommen:
- 2023 wurden 6.515 Personen beraten (davon 57% Frauen), um 46% mehr als 2022.
- In den Monaten November 2023 bis Ende Jänner 2024 (jüngste Daten) fanden 1.814 Bildungsberatungstermine statt – um ein Viertel mehr als im selben Zeitraum ein Jahr davor.
Schritt 3: Ein attraktives Schulungsangebot für einen erfolgreichen Wiedereinstieg
Branchen mit intensiver Personalnachfrage sind Berufe rund um die Energiewende, Technik sowie Gesundheit- und Sozialberufe. 2024 hat das AMS NÖ in Summe 2.600 Plätze, flächendeckend in ganz Niederösterreich, geschaffen. Hinzukommen noch rund 1.200 Ausbildungen im Rahmen der Arbeitsplatznahen Qualifizierung, die direkt in den Betrieben erfolgt, sowie besondere Angebote für Frauen.
Schritt 4: Laufende Verbesserungen für Jobsuchende und Unternehmen
Für die Förderung einer Ausbildung mit Lehrabschluss nimmt das AMS NÖ bis zu 15.000,- € pro Jobsuchenden in die Hand. Damit Jobsuchende die Qualifizierung erfolgreich absolvieren, wird laufend an Verbesserungen gearbeitet. 2024 setzt das AMS NÖ folgende Neuerungen um:
- Seit Jahresbeginn: Verbesserte Existenzsicherung währen der Ausbildung:
Erwachsene Jobsuchende in einer Vollzeitschulung erhalten einen Existenzsicherungsbetrag von 1.264,20 € monatlich. 2023 lag dieser Betrag noch bei 1.085,- € pro Monat. - Eigenes Portal zu Ausbildungen mit Lehrabschluss: Schulungen, die mit Lehrabschluss enden, wird eine eigene Vorbereitungsmaßnahme vorangestellt. Bei vertiefter Orientierung und Basisqualifizierung lernen die Jobsuchenden die Ausbildung ihrer Wahl besser kennen, bevor sie einsteigen.
- Tourismus Center neu: Das größte Ausbildungszentrum für den Bereich Hotellerie und Gastronomie mit derzeit 90 Kursplätzen in St. Pölten wird betriebs- und praxisnäher aufgestellt.
Schritt 5: Nahtloser Einstieg in den Arbeitsmarkt mit Outplacement und Live-Matching
Die Intensiv-Vermittlung nach Fachkräfteausbildung hat das AMS NÖ zur Chefsache erklärt. Alle Aktivitäten rund um die Vermittlung von Absolvent_innen werden von den Geschäftsstellenleiter_innen lückenlos dokumentiert, damit frisch erworbenes Wissen für die Betroffenen nicht im Handumdrehen altert.
- Mit nahendem Schulungsende – Outplacement der Teilnehmer_innen durch die Schulungseinrichtung.
- Live-Matching im AMS: Absolvent_innen ohne fixe Jobzusage werden vom AMS in gemeinsamen Matchings von Berater_innen des Service für Arbeitskräfte und des Service für Unternehmen intensiv vermittelt.
- Anschlussangebote nach Kursende: Finden Absolvent_innen von Fachkräfteausbildungen nicht nahtlos eine Arbeit, erhalten sie passende Anschlussangebote, um den raschen Jobeinstieg zu forcieren.
Rückfragehinweis für die Redaktion: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr, Tel.: 050 904 300 120, 0664 835 05 17
Diese Seite wurde aktualisiert am: 22. März 2024