Freier Arbeitsmarktzugang für 690 Vertriebene

> Ein Fünftel aller Vermittlungen in Oberösterreich > Qualifizierungsbedarf > Regionale Jobbörsen > Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit


  • Veröffentlicht 23.05.2023
  • Bundesland Oberösterreich

AMS OÖ forciert Vermittlung und Qualifizierung von Personen aus der Ukraine

Durch den Wegfall der Beschäftigungsbewilligungspflicht für Vertriebene aus der Ukraine haben nun 690 Personen freien Zugang zum oberösterreichischen Arbeitsmarkt. Das AMS OÖ forciert nach Wegfall dieser Hürde die Vermittlung der Vertriebenen auf offene Stellen. "Diese 690 Vertriebenen sind Job-ready und können von Unternehmen ohne Sonderbewilligung eingestellt werden", betont AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt. "Weitere 600 Personen befinden sich derzeit in Deutschkursen und stehen bald dem Arbeitsmarkt zur
Verfügung. Aktuell nutzen wir alle Kapazitäten, um möglichst rasch die
Voraussetzungen für einen erfolgreichen Eintritt in den oberösterreichischen Arbeitsmarkt zu schaffen."

Ein Fünftel aller Vermittlungen in Oberösterreich

Zwischen dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs und der Aufhebung der Beschäftigungsbewilligungspflicht (also zwischen 24. Februar 2022 und 20. April 2023) stellte das AMS OÖ 4.770 Beschäftigungsbewilligungen aus – was einem Anteil von 20 Prozent an allen bundesweiten Genehmigungen entspricht. Lediglich im AMS Wien wurden mit 5.389 Bewilligungen mehr Fälle bearbeitet.

Qualifizierungsbedarf

Arbeitsuchende und Teilnehmende an Kursen zusammengenommen, stellen die ukrainischen Vertriebenen ein zusätzliches Arbeitskräftepotenzial von 1.300 Personen. Der Frauenanteil liegt bei 77 Prozent, rund die Hälfte hat maximal einen Pflichtschulabschluss, etwa ein Viertel einen Hochschulabschluss. "Fehlende Fachkenntnisse können aber über eine vom AMS OÖ und dem Land OÖ gefördert Arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA) beseitigt werden", erläutert Schmidt. Diese Ausbildungen haben sich schon in der Vergangenheit gut bewährt. Ebenso bieten wir Arbeitserprobungen an, um die berufliche Eignung abzutesten."

Regionale Jobbörsen

Zur Vermittlung von Vertriebenen setzt das AMS OÖ auch auf Jobbörsen in allen Regionen des Bundeslands. "Dies ist eine gute Gelegenheit für Unternehmen, Arbeitskräfte zu akquirieren", sagt Schmidt. "Wir setzen darauf, dass möglichst viele Firmen diese Möglichkeit nutzen und unterstützen die Vertriebenen bei der aktiven Jobsuche."

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Mit dem Wegfall der Beschäftigungsbewilligungspflicht scheinen die jobsuchenden Vertriebenen auch in der Arbeitslosenstatistik auf. "Wir rechnen damit, dass sich die Arbeitslosenquote dadurch um 0,1 Prozentpunkte erhöht", berichtet Schmidt. "Ich bin zuversichtlich, dass weiterhin möglichst viele vertriebene Menschen am oberösterreichischen Arbeitsmarkt reüssieren können."

Diese Seite wurde aktualisiert am: 24. Mai 2023