Ende Mai: Arbeitslosigkeit sank um 35.000 oder 8,9% auf rund 359.561, Beschäftigung stieg um 96.000 oder 2,6% auf 3.744.000 Personen


  • Veröffentlicht 01.06.2018
  • Bundesland Österreichweit

"Ende Mai 2018 waren 359.561 Menschen als arbeitslos oder in Schulung beim AMS vorgemerkt. Verglichen mit Mai 2017 bedeutet das einen Rückgang um fast -9% bzw. -35.000 Personen. Es ist dies der stärkste, absolut gemessene Rückgang im Monat Mai seit Beginn dieser Aufzeichnungen vor rund 30 Jahren. Relativ gesehen, also in Prozent ausgedrückt, ist dies der stärkste Rückgang seit dem Jahr 2000. Rückläufige Arbeitslosenzahlen finden sich in allen Regionen, allen Altersgruppen und auch in allen relevanten Branchen. Bemerkenswert ist in diesem Frühling aber auch der Lehrstellenmarkt: Erstmals seit 17Jahren haben wir aktuell mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende vorgemerkt, das heißt die sogenannte Lehrstellenlücke ist – österreichweit gesehen – damit geschlossen", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich.

Ende Mai waren mit 286.147 gegenüber dem Mai 2017 um 31.875 bzw. 10,0% weniger Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt. Inklusive der Personen, die ein AMS-Schulungsangebot wahrnehmen, beträgt die Zahl der Vorgemerkten 359.561, das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 34.950 bzw. 8,9%. Gleichzeitig haben Ende Mai 2018 geschätzte 3.744.000 Personen ein unselbständiges Beschäftigungsverhältnis, das sind um +96.000 bzw. +2,6% mehr als ein Jahr zuvor. Damit wurde wiederum ein neuer Beschäftigungshöchststand erreicht.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt aktuell bei 7,1%, das ist ein Rückgang von -0,9%-Punkten gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote nach der internationalen Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT wird für Österreich für April 2018 mit 4,9% (-0,8) angegeben. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt nach dieser Definition 9,9% (-1,0).

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2018 konnten bereits 309.416 arbeitssuchenden Personen aus AMS Vormerkung ein Dienstverhältnis antreten, davon waren 40.243 jünger als 25 Jahre, und 64.177 Personen 50 Jahre oder älter.
Auch an der Entwicklung der offenen Stellen zeigt sich, dass die erfreuliche Lage in der österreichischen Wirtschaft weiterhin anhält. Die Zahl der gemeldeten sofort verfügbaren offenen Arbeitsplätze liegt Ende Mai mit 75.568 um +15.7100 Stellen (+26,2%) über dem Vorjahreswert.
 
In AMS Schulung befinden sich aktuell 73.414 Personen (-3.075 gegenüber Ende Mai 2017), davon entfallen rund 45% auf Ausländerinnen und Ausländer, von diesen sind wiederum rund 49% Asylberechtigte oder Personen mit subsidiärem Schutz. Bei den Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten erhöhte sich die Zahl der AMS Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern gegenüber dem Vorjahresmonat um +10,7%.
 
Während für rund 44% der arbeitslos registrierten Personen die höchste abgeschlossene Ausbildung die Pflichtschule ist, werden für die gemeldeten offenen Stellen Ende Mai nur in 36% der Fälle ein Ausbildungsniveau von höchstens Pflichtschule benötigt. Bei den arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländern weisen rund 61% maximal einen Pflichtschulabschluss auf.
 
Die Arbeitslosigkeit von Österreicherinnen und Österreichern sinkt dabei Ende Mai um 11,7%, die der ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger um rund 5,9%.
 Auch die Personengruppe der älteren Arbeitssuchenden (-6,9% Arbeitslosigkeit) sowie der Menschen mit Behinderungen (-5,2%) kann von der guten Arbeitsmarktlage profitieren, auch wenn der Rückgang der Arbeitslosigkeit hier schwächer ausfällt als für andere Gruppen von Arbeitssuchenden.
 
Wie auch im Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen in allen Bundesländern rückläufig, am relativ stärksten jedoch Ende Mai in Tirol (-16,5%), gefolgt von der Steiermark (-15,9%) und Oberösterreich (-13,2%). In den von der positiven konjunkturellen Entwicklung unmittelbar betroffenen Branchen nimmt die Arbeitslosigkeit auch überdurchschnittlich ab. In der Warenproduktion sind Ende Mai um -12,8% weniger Personen arbeitslos vorgemerkt, in der Bauwirtschaft sogar um -15,3% und in der Arbeitskräfteüberlassung um -8,7%. Aber auch die AMS-Vorgemerktenzahlen aus der Branche Handel (-9,8%) entwickelten sich sehr positiv. Deutlich ist Ende Mai auch die Zahl der Vorgemerkten im Tourismus zurückgegangen (-11,5%).
 
Die wirtschaftliche Erholung zeigt sich, verbunden mit demographischen Trends, auch auf dem Lehrstellenmarkt:
So liegt Ende Mai die Zahl der Lehrstellensuchenden um -1,5% unter dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um +15,4% zugenommen hat. Somit stehen bundesweit für 4.575 Lehrstellensuchende (ohne die Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung) derzeit 4.932 betriebliche Lehrstellen, die dem AMS gemeldet wurden, zur Verfügung. Es zeigen sich jedoch deutliche regionale Ungleichgewichte. Ein Überhang an freien Lehrplätzen besteht besonders in Tirol und Salzburg, aber auch in Oberösterreich. Deutlich mehr Lehrstellensuchende als offene Lehrstellen gibt es insbesondere in Wien.

Aktuelle Kennzahlen zu Arbeitslosigkeit, SchulungsteilnehmerInnen, unselbstständig Beschäftigten sowie den offenen Stellen und zum Lehrstellenmarkt finden Sie hier.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020