Arbeitsmarkt im August: Um 86.000 mehr Beschäftigte, mehr als 30.000 Personen weniger arbeitslos

Fachkräftequalifizierung: AMS fördert für rund 70.000 Personen die Lehrausbildung, die arbeitsplatznahe Ausbildung oder die Höherqualifizierung am Arbeitsplatz


  • Veröffentlicht 03.09.2018
  • Bundesland Österreichweit

"Unverändert erfreulich zeigt sich die Arbeitsmarktentwicklung auch Ende August. So waren Ende August mehr als 30.000 Personen weniger arbeitslos oder in Schulung registriert als noch vor einem Jahr. Auffallend günstig dabei weiterhin die Entwicklung in Tirol mit einem Rückgang um 15,7%. Tirol ist aktuell auch jenes Bundesland, das österreichweit die niedrigste Registerarbeitslosenquote (3,3% - Ende Juli) aufweist. Alle Altersgruppen, alle Bundesländer, alle beschäftigungsstarken Branchen, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, sogar langzeitarbeitslose Menschen können erfreulicherweise von der guten Arbeitsmarktentwicklung profitieren. Damit verbunden zeigt sich, dass es Unternehmen nunmehr schwerer fällt, Stellen rasch zu besetzen, so ist die durchschnittliche Laufzeit einer offenen Stelle mit 49 Tagen um 9 Tagen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In unserem Spezialthema von Ende Juli haben wir auf die höheren Jobchancen bei größerer, regionaler Mobilität hingewiesen. Unternehmen berichten aber auch zunehmend unter dem Schlagwort "Fachkräftemangel" von Qualifikationsdefiziten. Das AMS fördert daher derzeit für rund 70.000 Personen die Lehrausbildung, die arbeitsplatznahe Ausbildung oder die Höherqualifizierung am Arbeitsplatz ", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS).
 
Die gute Entwicklung am österreichischen Arbeitsmarkt hält auch im August weiter an. Gegenüber dem Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit zuletzt um 7,5 Prozent (-23.306 Personen) auf 288.186 beim AMS vorgemerkte Personen. Inklusive der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schulungen des AMS betrug die Zahl der Vorgemerkten am 1. September 2018 insgesamt 344.651 – das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr 8,0 Prozent (-30.141). Mit einem massiven Rückgang von 16,1 Prozent können besonders Langzeitarbeitslose von der guten Arbeitsmarktlage profitieren. Das gilt auch für Jugendliche (-11,9%) sowie Österreicherinnen und Österreicher (-10%). Geringere Rückgänge der Arbeitslosigkeit konnten bei älteren Arbeitssuchenden (-3,9%), Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (-3,3%) sowie Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (-0,9%) verzeichnet werden. Damit liegt die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition bei 7,0 Prozent (-0,7%) bzw. nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT bei 4,9 Prozent (-0,5%; Daten für Juli 2018).


Der aktuelle Trend zeigt sich sowohl am Beschäftigungsstand von rund 3,81 Millionen Beschäftigten (+86.000), als auch an der hohen Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften: Ende August waren 79.354 Arbeitsplätze (+28,3% bzw. +17.486 Stellen) mehr als im Vorjahr sofort verfügbar. Auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Schulungen des AMS ist ein Rückgang von 6.835 Personen zu verzeichnen. Damit befinden sich derzeit 56.465 Personen in einer Schulung des AMS. Davon entfallen rund 43 Prozent auf Ausländerinnen und Ausländer, von denen wiederum rund 51 Prozent Asylberechtigte oder Personen mit subsidiärem Schutz waren. Bei den Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten verringerte sich die Zahl der AMS-Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer um -8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Tirol und Steiermark weiterhin Spitzenreiter
Die größten Rückgänge der Arbeitslosigkeit gab es – wie in den Vormonaten – in Tirol (-15,5%) und der Steiermark (-13,0%). Überdurchschnittliche Rückgänge verzeichnen auch Oberösterreich (-11,4%), Niederösterreich (-10,2%), das Burgenland (-9,0%), sowie Kärnten (-8,6%). In der Betrachtung nach Branchen, kann Ende August 2018 die Bauwirtschaft mit 11,6 Prozent weniger arbeitslos vorgemerkten Personen den größten Rückgang verzeichnen. Auch in der Warenproduktion ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten um -11,5 Prozent zurück. Die AMS-Vorgemerktenzahlen aus der Tourismusbranche (-10,3%) und dem Handel (-9,5%) wiesen Ende August ebenso überproportionale Rückgänge auf. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Arbeitskräfteüberlassung entwickelte sich mit -7,3 Prozent ebenfalls positiv.

Lehrstellenmarkt zeigt weiter regionale Unterschiede
Am Lehrstellenmarkt zeigt sich neben demographischen Trends und wirtschaftlicher Entwicklung auch Ende August noch ein jahreszeitlicher Effekt: Ohne die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung standen 8.390 sofort verfügbare Lehrstellensuchende den 6.653 gemeldeten, sofort verfügbaren Lehrstellen gegenüber. Die Lehrstellenlücke liegt damit bei 1.737 (-949 gegenüber Vorjahreswert) Es zeigen sich wiederum deutliche Unterschiede nach Bundesländern: Ist in Vorarlberg das Verhältnis zwischen Suchenden und Lehrstellen nahezu ausgeglichen, stehen in Tirol jedem unverzüglich verfügbaren Lehrstellensuchenden fast drei sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber, in Wien kommen hingegen rund sechs Lehrstellensuchende auf eine sofort verfügbare offene Lehrstelle. Insgesamt sank die Jugendarbeitslosenquote nach EUROSTAT leicht auf 9,4 Prozent (-0,1% – Daten von Juli 2018).

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020