Arbeitslosigkeit ging Ende Dezember weiter zurück

Ende Dezember 2019 waren in Österreich 407.872 Menschen als arbeitslos oder in Schulungen beim AMS registriert. Entgegen mancher früherer Prognosen sank damit die Arbeitslosigkeit in Österreich im Vorjahresvergleich erfreulicherweise das ganze Jahr 2019 über.


  • Veröffentlicht 02.01.2020
  • Bundesland Österreichweit

"Während wir im ersten Quartal des Jahres 2019 noch starke Rückgänge von 5,6 oder sogar mehr als 7% beobachten konnten, lag der Rückgang aufgrund der konjunkturellen Abkühlung zum Jahresende "nur mehr" bei 1,5% bzw. rund 6.000 Personen. In vier Bundesländern und im Bereich der Herstellung von Waren steigt die Arbeitslosigkeit bereits. Obgleich die Entwicklung in den kommenden Wintermonaten auch noch von der Wetter- bzw. Schneelage abhängt, müssen wir für das Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Konjunkturprognosen insgesamt leider wieder mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich.

Inklusive der Personen in einer AMS-Schulung betrug die Zahl der beim AMS vorgemerkten Personen Ende Dezember 407.872, das war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -6.064 bzw. -1,5%. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag mit 8,5% um 0,2%-Punkte unter dem Wert von Dezember 2018. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT lag für Oktober 2019 bei 4,6% (- 0,2). 

Überdurchschnittliche Rückgänge der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten Ende Dezember Jugendliche (-3,5%) und Österreicherinnen und Österreicher (-2,5%). Gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei Ausländerinnen und Ausländern mit +0,6%, Älteren (+1,7%), Menschen mit Behinderungen (+4,0%) sowie Arbeitslosen mit sonstigen gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (+ 5,3%).

Nach Branchen betrachtet sank die Arbeitslosigkeit Ende Dezember weiterhin in der Baubranche (-2,6%) und in der Beherbergung und Gastronomie (-1,4%). Positiv entwickelten sich im Vorjahresvergleich auch das Gesundheits- und Sozialwesen (-1,8%) sowie der Handel (-0,5%). In der Arbeitskräfteüberlassung stieg die Arbeitslosigkeit um 0,3%, ebenso wie in der Branche Verkehr und Lagerei (+4,5%) und in der Herstellung von Waren (+2,4%). 

Steigende Arbeitslosigkeit verzeichneten vier Bundesländer: Vorarlberg (+1,3%), Oberösterreich (+0,9%), die Steiermark (+0,3%) sowie Kärnten (+0,5%). Die übrigen Bundesländer, allen voran Tirol (- 4,6%), Salzburg (-5,2%), Wien (-2,3%) sowie Niederösterreich (-2,3%) und das Burgenland (-0,7%) verzeichnen sinkende Zahlen im Vergleich zum Dezember 2018.

Ende Dezember 2019 standen beim AMS mit 65.443 sofort verfügbaren offenen Stellen (+71, +0,1%) etwa genauso viele offen Stellen zur Verfügung wie im Vorjahresmonat. Insgesamt konnten im Jahr 2019 601.813 Personen aus AMS-Vormerkung heraus wieder Arbeit aufnehmen. Unter den Beschäftigungsaufnahmen aus AMS-Vormerkung heraus waren 81.713 unter 25-Jährige und 116.627 Personen über 50 Jahre. Geschätzte 3.763.000 Personen, +38.000 Personen bzw. +1,0% mehr als im Dezember 2018, befanden sich im Dezember 2019 in unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen.

Am Lehrstellenmarkt zeigt sich Ende Dezember österreichweit eine Lehrstellenlücke von 2.492 Lehrstellen (-377). Den 7.401 sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden (ohne Teilnehmerinnen und Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung) standen nur 4.909 gemeldete, sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Oberösterreich (+13,7%) sowie Vorarlberg (+1,3%) stehen Ende Dezember 2019 weniger sofort verfügbare offene Lehrstellen zur Verfügung als noch Ende Dezember 2018. In Wien übersteigt die Nachfrage mit 12 Lehrstellensuchenden, die einer sofort verfügbaren offenen Lehrstelle gegenüberstehen, das Angebot deutlich, während in Oberösterreich, Salzburg und in Tirol doppelt so viele Lehrstellen offen sind als Lehrstellensuchende gemeldet.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020