Ende Mai waren 517.221 Personen auf Jobsuche oder in Schulung

Die Covid-Krise führte seit Mitte März 2020 zu einem extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen geht seit Mitte April zurück, die Zahl der Arbeitslosen liegt jedoch nach wie vor weit über dem Niveau des Vorjahres.


  • Veröffentlicht 02.06.2020
  • Bundesland Österreichweit

Ende Mai waren beim AMS 517.221 Personen arbeitslos gemeldet oder in Schulungen, das waren um 50,7% oder 174.084 Personen mehr noch im Mai 2019. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag damit bei geschätzten 11,5% (plus +4,7%-Punkte gegenüber dem Mai 2019). Zum Vergleich: Die bislang höchste Mai-Arbeitslosenquote seit 1945 lag bei 8,6% im Mai 2015. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT lag für April 2020 bei 4,8% (+0,2%-Punkte). In dieser Kennziffer ist somit die Krisenentwicklung ab Mitte März noch nicht vollständig abgebildet.

Nach Branchen betrachtet zeigten sich Ende Mai die größten Zuwächse im Tourismus (+54.030/121,6%), gefolgt von der Baubranche (+12.651/71,1%). Steigende Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr verzeichneten alle Bundesländer, am stärksten war der Zuwachs in den Tourismusbundesländern Tirol (+98,4%) und Salzburg (+77%). Dann folgen die Steiermark (+63,4%), Kärnten (56,9%), Vorarlberg (+55,6%), Oberösterreich (+55,0%), Burgenland (+47,6%), Niederösterreich (+43,8%) und Wien (+37,5%).

Ende Mai 2020 standen beim AMS 57.597 sofort verfügbaren offenen Stellen (-24.683, -30,0%) zur Verfügung. Insgesamt konnten 2020 bereits 284.036 Personen aus AMS-Vormerkung heraus wieder Arbeit aufnehmen. Die Arbeitsaufnahmen aus AMS-Vormerkung reduzierten sich in der zweiten Märzhälfte jedoch deutlich und lagen auch im April unter den Werten des Vorjahres. Im Mai 2020 liegen die Arbeitsaufnahmen bereits wieder über dem Wert vom Mai 2019.

Geschätzte 3.629.000 Personen, das sind rund 165.000 Personen weniger als im Mai 2019 bzw. -4,4%, befanden sich Ende Mai 2020 in unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen.

Am Lehrstellenmarkt zeigt sich Ende Mai österreichweit eine Lehrstellenlücke von 4.911 Lehrstellen (+4.911). Den 8.835 sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden (ohne Teilnehmerinnen und Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung) standen 4.250 gemeldete, sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber. Die gesamtösterreichische Lehrstellenlücke hat sich durch die Coronavirus-Krise deutlich erhöht. In allen Bundesländern stehen Ende Mai 2020 weniger sofort verfügbare offene Lehrstellen zur Verfügung als noch Ende Mai 2019. In Wien übersteigt die Nachfrage mit rund 18 Lehrstellensuchenden, die einer sofort verfügbaren offenen Lehrstelle gegenüberstehen, das Angebot deutlich, während in Oberösterreich, Salzburg und in Tirol mehr freie Lehrstellen verfügbar sind als Lehrstellensuchende gemeldet.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Juni 2020