September-Arbeitslosigkeit lag um 74.000 über dem Vorjahr

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise haben deutliche Spuren am österreichischen Arbeitsmarkt hinterlassen. "Die Zahl der beim AMS gemeldeten Jobsuchenden und Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer lag Ende September bei rund 409.000 und damit um 74.000 Personen oder 22,2% über dem Vergleichsmonat des Vorjahres.


  • Veröffentlicht 01.10.2020
  • Bundesland Österreichweit

Obgleich die Lage am Arbeitsmarkt damit weiter höchst angespannt bleibt, hat sich der Abstand zum Vorjahr weiter verkleinert. Die leider neuerlich notwendig gewordenen gesundheitspolitischen Maßnahmen zeigen sich bisher erfreulicherweise nicht in einer "zweiten Welle" beim Anstieg der Arbeitslosigkeit", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag Ende September bei geschätzten 8,4%, das ist ein Anstieg von +1,7%-Punkten gegenüber dem September 2019. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT lag für August 2020 bei 5,0% (+0,5%-Punkte). Österreich lag damit im europäischen Vergleich an der neunten Stelle bei der Arbeitslosenquote.

Die Inanspruchnahme der Kurzarbeit ist leicht rückläufig. Mit Stand 30. September lag die Zahl der geplanten Teilnahmen an Kurzarbeit bei rund 295.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt wurden bereits rund 4,8 Mrd. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen an die Betriebe ausgezahlt. Der Rückgang der Teilnehmer an Kurzarbeit hat Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen. Geschätzte 3.806.000 Personen, das waren rund 35.000 (- 0,9%) Personen weniger als im September 2019 befanden sich Ende September 2020 in unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen. Die Beschäftigungsrückgänge wären noch viel höher ausgefallen, wäre das Instrument der COVID-19 Kurzarbeit nicht so rasch etabliert worden. 

Ende September 2020 standen beim AMS 67.119  (-15.321 oder -18,6%) sofort verfügbare offene Stellen zur Verfügung. Insgesamt konnten 2020 bereits 517.225 Personen aus AMS-Vormerkung heraus wieder Arbeit aufnehmen. Die Arbeitsaufnahmen aus AMS-Vormerkung reduzierten sich in der zweiten Märzhälfte jedoch deutlich und lagen auch im April unter den Werten des Vorjahres. Ab Mai 2020 lagen die Arbeitsaufnahmen bereits wieder deutlich über den Vorjahresmonaten. 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Oktober 2020