KADA und AMS schaffen berufliche Perspektiven für Spitzensportler_innen

Bereits seit 2006 machen der Verein KADA – Sport mit Perspektive und das Arbeitsmarktservice (AMS) gemeinsame Sache, wenn es darum geht, österreichische Spitzensportler_innen nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere beim Übergang in die nachsportliche Berufskarriere zu begleiten. Die Expertise in der Betreuung der Athlet_innen und die gute Zusammenarbeit der Organisationen sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren.


  • Veröffentlicht 26.08.2021
  • Bundesland Österreichweit

Die Jagd nach persönlichen Bestleistungen, Medaillen und prestigeträchtigen Titeln erfordert höchsten körperlichen und persönlichen Einsatz. Doch eine Karriere im Spitzensport ist von begrenzter Dauer, dazu kann sie abrupt vorzeitig enden und nur die wenigsten haben finanziell ausgesorgt. Fehlende gesetzliche Bestimmungen zur existenziellen Grundsicherung haben zur Folge, dass ehemalige Spitzensportler_innen nach Beendigung ihrer Karriere keinen Anspruch auf sozial- und pensionsrechtliche Maßnahmen haben, wenn sie nicht Dienstnehmer_innen der Exekutive waren oder bei Vereinen in einem Dienstverhältnis standen. Zudem birgt die Übergangsphase aus dem Spitzensport in das nachsportliche Berufsleben vielfach psychische Probleme und Belastungen für die Athlet_innen. „Um die Situation der Spitzensportler_innen nach ihrem Karriereende zu verbessern, haben wir 2006 die Initiative KA:DA (kurz für „Karriere Danach“) mit dem AMS als Fördergeber ins Leben gerufen“, erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich. Seit 2010 wird das Projekt als Verein KADA – Sport mit Perspektive mit dem Sportministerium (BMKÖS) als weiteren großen Fördergeber weitergeführt.

Individuelle, kostenlose Laufbahnberatung und gezielter Support beim Übergang in den Beruf

Bundesweit hält KADA Workshops in Heeressportzentren, Schulen des Leistungssports und Nachwuchsleistungszentren ab, um Athlet_innen für die Wichtigkeit einer frühzeitigen beruflichen Vorsorge zu sensibilisieren. Das Herzstück des Projekts bildet das Angebot der individuellen und kostenlosen Laufbahnberatung. Neben Bildungs- und Berufsorientierung werden Athlet_innen konkret dabei unterstützt, Spitzensport mit einer Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit zu vereinbaren. Dazu wurden durch KADA eigene Bildungsprogramme mit spitzensportfreundlichen Rahmenbedingungen entwickelt, wie etwa das Studienförderprogramm Studium Leistung Sport (SLS) oder Vorbereitungskurse auf die Berufsreifeprüfung im Leistungssport (BRP). „Am Ende der Sportkarriere unterstützt KADA als Beratungs- und Betreuungseinrichtung (BBE) des AMS die Athlet_innen mit dem Programm Karriere Danach beim Übergang in die Arbeitswelt – mit professionellem Transition- und Exit-Management sowie Unterstützung im Bewerbungsprozess“, betonte Alexandra Meissnitzer, Präsidentin von KADA.

Knapp 70 Prozent der Sportler_innen sind innerhalb von drei Monaten nach Projektende im Job

Rund 1.000 Athlet_innen wurden seit 2006 im Teilbereich Karriere Danach betreut, die Top 5 der Disziplinen, aus denen die Sportler_innen stammen, sind Fußball (60%), Eishockey (6%), Basketball (4%), Ski Alpin (4%) und Handball (2%). Im Durchschnitt sind knapp 70 Prozent der betreuten Athlet_innen innerhalb von drei Monaten nach Betreuungsende im Job und haben damit ihre nachsportliche Berufskarriere durchgestartet. „Die umfassende, persönliche Betreuung durch KADA zielt darauf ab, die beruflichen Interessen zu ermitteln und flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Athlet_innen einzugehen. Die hohe Teilnehmer_innenzufriedenheit von 1,25 auf der fünfteiligen Schulnotenskala und der gute Arbeitsmarkterfolg zeugen davon, dass das Angebot gut angenommen und erfolgreich umgesetzt wird“, erklärte Roswitha Stadlober, Geschäftsführerin von KADA.

KADA betreut beim Fußballercamp

„Aufgrund der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf den Profifußball hat sich die Zahl der arbeitslosen Profis im Vergleichszeitraum Oktober 2019 bis Oktober 2020 nahezu verdoppelt. Das vom Verein KADA im Jahr 2014 mitinitiierte Fußballercamp für arbeitslose Profifußballer soll die Leistungsfähigkeit der Spieler erhalten und im physischen sowie im spielerisch technisch-taktischen Bereich im Mannschaftstraining eine professionelle Vorbereitung auf die kommende Saison gewährleisten“, erklärte Johannes Kopf, Vorstand des AMS.

Als gleichberechtigter inhaltlicher Baustein des Camps dient die Laufbahnberatung von KADA. Die Beratung zielt darauf ab, die Teilnehmer bereits während des Trainingscamps für die Frage des Berufslebens nach dem Profisport zu sensibilisieren und beim Aufbau von dualen Laufbahnwegen zu unterstützen. Über die Dauer des Camps hinaus kann der Übergang in eine Berufsorientierung beziehungsweise die Übernahme in das reguläre KADA-Programm erfolgen, sollte eine Wiedereingliederung in einen Fußballverein scheitern.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 27. August 2021