Zum dritten Mal in Folge Vollbeschäftigung - Der Salzburger Arbeitsmarkt im August

Nach dem Juli verzeichnet Salzburg auch im August den höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Österreich. Die Arbeitslosenquote liegt bereits im dritten Monat auf Vollbeschäftigungsniveau. Hauptverantwortlich dafür ist die gute Saison im Hotel- und Gastgewerbe.


  • Veröffentlicht 02.09.2019
  • Bundesland Salzburg

Mit einem Minus von 9,1 Prozent verzeichnet Salzburg nicht nur den mit Abstand höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit, sondern liegt auch weit über dem bundesweiten Schnitt von minus 3,1 Prozent. In absoluten Zahlen sind das im Vorjahresvergleich um 1.033 Personen weniger Arbeitslose als vor einem Jahr, so dass zum Stichtag Ende August exakt 10.373 Vorgemerkte registriert waren.

Zählt man die Schulungsteilnahmen dazu – auch hier war ein deutlicher Rückgang im Ausmaß von minus 14,0 Prozent zu verzeichnen – waren in Salzburg 12.112 Personen ohne Beschäftigung.

Die Zahl der unselbständig Beschäftigten wird nach vorläufigen Schätzungen (exakte Daten liegen erst zur Monatsmitte vor) um etwa 1,3 Prozent auf rund 267.000 Dienstverhältnisse steigen. Daraus ergibt sich nach nationaler Berechnungsmethode eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent. Das ist nach Tirol die zweitniedrigste Quote bundesweit (Österreich: 6,7%). Ab unter etwa vier Prozent (nach nationaler Definition) sprechen Experten von Vollbeschäftigung. Salzburg liegt in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge unter diesem Wert.

Den größten Anteil am Rückgang der Arbeitslosenzahl trägt das Hotel- und Gastgewerbe. Hier waren zum Ausklang der Hauptsaison 282 Personen bzw. 16,2 Prozent weniger als vor einem Jahr ohne Arbeit. An zweiter Stelle, aber schon deutlich dahinter, folgt der Handel mit einem Minus von 140 Personen bzw. 7,1 Prozent. Es folgen die Warenherstellung (-65 Personen bzw. -6,2%) und der Verkehr (-48 Personen bzw. -6,7%).

Die gute Lage im von Frauenbeschäftigung dominierten Tourismus spiegelt sich in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht wider. Mit einem Minus  der Frauenarbeitslosigkeit von 10,7 Prozent, gegenüber minus 7,4 Prozent bei den Männern, profitierten Frauen deutlich stärker von der positiven Entwicklung. Auch in absoluten Zahlen war die Arbeitslosigkeit bei den Männern mit 5.307 Betroffenen höher als bei den Frauen mit 5.066 Vorgemerkten.

Die Regionalstatistik weist diesmal für den kleinsten Bezirk den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit auf: der Lungau verzeichnet ein kräftiges Minus von 16,9 Prozent, gefolgt vom Pinzgau mit minus 13,1 Prozent. Ebenfalls noch über dem Landesschnitt liegt die Stadt Salzburg mit minus 10,6 Prozent. Aber auch in allen übrigen Bezirken gibt es Rückgänge: im Pongau um 7,2 Prozent, im Flachgau um 6,6 Prozent und im Tennengau um 3,8 Prozent.

Berufsorientierung und -beratung

Wer jetzt eine Lehre beginnen möchte, kann unter einem Angebot von 1.032 offenen Lehrstellen (+1,3%) wählen. Damit ist Salzburg eines von nur drei Bundesländern (plus Oberösterreich und Tirol), wo das Lehrstellenangebot die Tausendermarke übersteigt. Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um 7,0 Prozent – unter dem österreichweiten Schnitt von plus 10,3 Prozent – auf 461 gestiegen. "Damit kann einerseits ein Jugendlicher bzw. eine Jugendliche unter 2,2 Lehrstellen wählen, andererseits fehlen aber auch 571 Jugendliche, um die offenen Lehrstellen zu besetzen“, stellt die Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, Jacqueline Beyer, fest. „Dabei ist es uns ein großes Anliegen, Jugendliche, die keine für sie passende Lehrstelle finden, nicht zu verlieren, sondern allen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Das AMS Salzburg bietet mit seinen BerufsInfoZentren (BIZ) eine erste Anlauf- und Beratungsstelle in Bezug auf Berufe, Ausbildungen und den Arbeitsmarkt. Es steht eine große Auswahl an Informatione
n über verschiedene und neuartige Berufe, Beschäftigungsmöglichkeiten, sowie Aus- und Weiterbildungswege zur Verfügung. Mit nützlichen Tools und Gesprächen will man die Frage nach den eigenen Stärken, Interessen und Schwächen beantworten und passende Arbeitsfelder daraus ableiten“, erklärt Jacqueline Beyer und verweist auf 27.000 Besucherinnen und Besucher der Salzburger AMS-BerufsInfoZentren im letzten Jahr.

Für die Zukunft ist Beyer optimistisch, dass der bereits gut etablierte Talentecheck der Wirtschaftskammer eine gute Basis für die weitere Berufsberatung durch die BerufsInfoZentren ist. "Alle BIZ-MitarbeiterInnen des Bundeslandes wurden eigens geschult, um die Ergebnisse des Talentechecks noch besser in unsere Beratungen zu integrieren“, so die AMS-Chefin.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020