Arbeitslosigkeit nicht mehr in allen Branchen rückläufig

Auch am Höhepunkt der Zwischensaison im November sinkt die Arbeitslosigkeit in Salzburg weiterhin stärker als in allen anderen Bundesländern. In der Warenproduktion gibt es allerdings leichte Zuwächse.


  • Veröffentlicht 02.12.2019
  • Bundesland Salzburg

Ende November, auf dem Höhepunkt der Saisonarbeitslosigkeit im Tourismus, waren im Bundesland Salzburg 14.869 Personen arbeitslos vorgemerkt. Trotzdem sind das um 1.004 Vorgemerkte weniger als vor genau einem Jahr. Dieser Rückgang um 6,3 Prozent bedeutet zum fünften Mal in Folge das stärkste Minus bundesweit (Österreich: -2,5%).

Auch die Schulungsteilnahmen sind deutlich, nämlich um minus 11,1 Prozent auf 2.375 gesunken. Diese eingerechnet, waren 17.244 Personen ohne Beschäftigung. Das ist ein Minus von 7,0 Prozent und ebenfalls der stärkste Rückgang in Österreich (Österreich: -4,2%).

Bei einer um voraussichtlich (exakte Beschäftigungszahlen des Hauptverbandes liegen erst zur Monatsmitte vor) auf 257.000 Dienstverhältnisse (+3.000 bzw. +1,0%) steigenden unselbständigen Beschäftigung beträgt die Arbeitslosenquote 5,5 Prozent. Das ist im Vorjahresvergleich ein Minus um 0,4 Prozentpunkte und nach Oberösterreich der zweitniedrigste Wert bundesweit (Österreich: 7,3%, jeweils nach nationaler Berechnungsmethode).

„Während in der Warenherstellung erstmals seit langem kein Rückgang verzeichnet werden konnte, zeigt das Bauwesen noch keine Anzeichen einer Konjunkturschwäche. Auch die Zahl der dem AMS zur Besetzung gemeldeten offenen Stellen steigt“, beschreibt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer die aktuelle Arbeitsmarktlage und verweist auf weitere positive Entwicklungen: „Sowohl die Jugend- als auch die Altersarbeitslosigkeit sinken und erfreulicherweise ist auch die Langzeitarbeitslosigkeit immer noch von Rückgängen gekennzeichnet.“

Tourismus und Bauwesen mit deutlichen Rückgängen

Während in der Warenherstellung um 37 Personen bzw. plus 3,6 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr registriert waren, konnte im Bauwesen, vor allem beim Hochbau, ein Minus von 12,8 Prozent (-99 Personen) vermeldet werden. Die absolut stärksten Rückgänge verzeichnete wieder das Hotel- und Gastgewerbe mit minus 392 Personen (-6,6%). Ebenfalls spürbar gesunken sind die Arbeitslosenzahlen im Gesundheits- und Sozialwesen (-11,3% bzw. -80 Personen).

Genau um hundert Personen (-4,9%) ist die Jugendarbeitslosigkeit bis 24 Jahre gesunken, noch stärker die Arbeitslosigkeit  Älterer ab 50 Jahre mit minus 4,9 Prozent (-254 Personen). Bei den Langzeitarbeitslosen (über 1 Jahr arbeitslos) gab es ein Minus von 2,9 Prozent (-32 Personen). Die Zahl arbeitsloser Frauen (7.533) und Männer (7.336) ist annähernd gleich hoch, bei weiblichen Arbeitskräften war der Rückgang mit minus 8,0 Prozent allerdings fast doppelt so hoch wie bei Männern (-4,6%).

Die Bezirke mit der am stärksten sinkenden Arbeitslosigkeit sind der Pongau (-9,1%) und die Stadt Salzburg (-8,2%). Es folgen der Pinzgau (-5,4%) und der Flachgau (-3,8%), während die Arbeitslosigkeit im Tennengau stagnierte (+0,1%).

Bei den offenen Stellen zeigt sich weiterhin ein spürbarer Zuwachs von 6,7 Prozent auf 6.177 sofort zu besetzende Stellen. Die meisten davon in Fremdenverkehrsberufen. Als Fachkräftebedarf für die kommende Wintersaison sind dem AMS im Bundesland Salzburg derzeit 650 Stellen für Köche bzw. Köchinnen sowie 545 Stellen für Kellner bzw. Kellnerinnen gemeldet.

Aktivitäten für Tourismusbetriebe

Zur Deckung dieses Fachkräftebedarfs setzt das Arbeitsmarktservice zahlreiche Aktivitäten, besonders im Bereich der überregionalen Vermittlung. So etwa nimmt das AMS Salzburg, gemeinsam mit Betrieben aus dem Bundesland, an bundesweiten Tourismusjobbörsen, das sind Veranstaltungen, bei denen Betriebe direkt mit Personen Bewerbungsgespräche vor Ort führen können, teil. Im Zuge dieser Veranstaltungen, bis dato waren es 30 in unterschiedlichsten Arbeitsmarktregionen, können Salzburger Tourismusbetriebe auf direktem Wege ihr Personal rekrutieren. „Wir nutzen jede einzelne Chance und setzen gezielt Aktivitäten für unsere heimischen Tourismusbetriebe, entwickeln unsere Dienstleistungsangebote laufend weiter, sorgen für eine rasche Informationsbereitstellung und achten auf einen Dialog mit allen Partnern. Mitunter wirken wir hartnäckigen Vorurteilen entschieden entgegen. Für das AMS als professioneller Dienstleisterein nicht immer einfacher, aber enorm wichtiger Prozess.", so die Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer, AMS Salzburg.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020