Salzburg festigte 2019 seine Top-Position am Arbeitsmarkt

Während in einigen anderen Bundesländern die ersten Vorboten des Konjunkturabschwungs bereits angekommen sind, erweist sich der Salzburger Arbeitsmarkt als bemerkenswert robust.


  • Veröffentlicht 27.01.2020
  • Bundesland Salzburg

Anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Salzburger Arbeitmsarkt mit den Präsidenten der Sozialpartner, Manfred Rosenstatter (WKS) und Peter Eder (AK), konnte Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, eine durchwegs zufriedenstellende Bilanz über das abgelaufene Jahr 2019 ziehen: „Der erwartete Konjunkturabschwung machte sich, im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländern, auf dem Salzburger Arbeitsmarkt noch kaum bemerkbar. Auch im Produktionssektor sinkt die Arbeitslosigkeit noch immer, wenngleich eine Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte als Vorbote gesehen werden kann. Doch gleicht die gute Entwicklung am Dienstleistungssektor, besonders im Tourismus und im Handel, die bislang leichte Schwäche aus. Vom Juni bis August gab es in Salzburg mit Arbeitslosenquoten unter vier Prozent Vollbeschäftigung, von Juli bis November sank die Arbeitslosigkeit stärker als in jedem anderen Bundesland, bei der Arbeitslosenquote lag Salzburg nie schlechter als auf dem zweiten Platz im bundesweiten Ranking. 

Überregionale Vermittlung funktioniert

Unter diesen Bedingungen sei es nicht verwunderlich, dass auch im Jahr 2019 der Fachkräftemangel das beherrschende Thema auf dem Arbeitsmarkt war, stellt Jacqueline Beyer fest und nennt einige der Maßnahmen, mit denen das AMS Salzburg bei der Bekämpfung dieses Mangels gute Erfolge verzeichnen konnte: „Bei der überregionalen Vermittlung für Fachkräfte im Tourismus war das AMS Salzburg, in Kooperation besonders mit dem AMS Wien, Niederösterreich und Oberösterreich, eine treibende Kraft. Innovative Modelle der Anwerbung, Ausbildung und Vermittlung, initiiert besonders durch Pilotprojekte des AMS Bischofshofen, haben dazu geführt, dass ein überregionaler Fachkräfteausgleich nicht nur Wunschdenken bleibt, sondern, wenn auch noch ausbaufähig, tatsächlich funktioniert“, ist Beyer auf die Vorreiterrolle Salzburgs stolz und vergisst nicht auf einen Mehrwert hinzuweisen: „Gleichzeitig ist es gelungen, Asylberechtigte zu qualifizieren und auf geeignete Arbeitsplätze zu vermitteln, die in Ostösterreich nicht zur Verfügung gestanden wären.“ 2019 wurden im Rahmen überregionaler Jobbörsen über 1.400 Personen eingeladen und beraten. 

Jobbörsen werden forciert

Asylberechtigte standen auch bei einer weiteren Aktion des AMS Salzburg im Mittelpunkt: In Kooperation mit der Wirtschaftskammer Salzburg wurde die bisher größte Jobbörse im Bundesland organisiert. „Über dreißig Unternehmen trafen auf rund 700 Geflüchtete und Personen mit Migrationshintergrund aus dem gesamten Bundesland, mehr als 3.400 Bewerbungsgespräche wurden geführt“, berichtet Landesgeschäftsführerin Beyer. „Über die unmittelbaren Vermittlungserfolge hinaus hat diese Veranstaltung dazu beigetragen, dass Unternehmen das Potenzial an asylberechtigten Arbeitskräften und diese die Jobmöglichkeiten besser kennenlernen konnten“, ist Beyer überzeugt, die weiter auf das Instrument des verstärkten Einsatzes von Jobbörsen – ob im Tourismus, im Asylbereich oder am Lehrstellenmarkt – setzen möchte. In diesem Zusammenhang verwies sie auf den „1. Tag der Lehre“, der am 28. Februar in Eugendorf Flachgauer Jugendliche und Erwachsene mit Interesse an einer Lehrausbildung mit Ausbildungsbetrieben aus der Region zusammenführen wird.

Schwerpunkt auf Frauen, Ältere, Beeinträchtigte

„Bei einem Fördermitteleinsatz von insgesamt mehr als 42 Millionen Euro haben sich die mit einer Steigerungsrate von 24 Prozent gut angenommene Lehre für Erwachsene (Lehre 18+), die arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA), das Programm Frauen in Handwerk und Technik (FiT) und das Fachkräftestipendium bewährt. Ein besonderes Anliegen sind uns Ältere und Beeinträchtigte – ihnen konnten wir mit der Eingliederungsbeihilfe, die in mehr als 1.900 Fällen zum Einsatz kam, zu einem Arbeitsplatz verhelfen. Mit dem gezielten Einsatz dieser Instrumente wird das AMS auch in diesem Jahr dazu beitragen, dass Salzburg seine Top-Position am Arbeitsmarkt behält“, ist Jacqueline Beyer überzeugt. 

Prognosen für das kommende Jahr seien schwierig, aber die Salzburger AMS-Chefin rechnet nicht mit einem Einbruch. Zumindest in der ersten Jahreshälfte sollte die Arbeitslosigkeit weiter sinken, im Fall einer Zunahme im Gesamtjahr werde die Arbeitslosenquote – falls überhaupt - wohl nicht mehr als um ein Zehntel Prozentpunkt steigen, ist man beim AMS Salzburg vorsichtig optimistisch.  

Daten zum Salzburger Arbeitsmarkt 2019:

Unselbständig Beschäftigte: 262.124 (+1,1%)
Arbeitslose insgesamt: 12.694 (-6,1%)
arbeitslose Frauen: 5.679 (-7,1%)
arbeitslose Männer: 7.015 (-5,3%)
Arbeitslose bis 24 Jahre: 1.632 (-5,1%)
Arbeitslose ab 50 Jahre: 3.991 (-1,9%)
Offene Stellen: 6.645 (+5,1%)
Offene Lehrstellen: 890 (+8,3%)
Lehrstellensuchende: 336 (-6,1%)
Arbeitslosenquote: 4,6 Prozent (-0,4 Prozentpunkte)

 

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020