Arbeitslosigkeit weiter leicht rückläufig

Überregionale Vermittlung bringt Arbeitskräfte für die Wintersaison


  • Veröffentlicht 02.11.2022
  • Bundesland Salzburg

Die Arbeitslosigkeit im Bundesland Salzburg bleibt niedrig: 10.982 Personen sind Ende Oktober arbeitslos gemeldet, das sind um 233 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres (-2,1%). Die Arbeitslosenquote – wie immer vorläufig geschätzt, die genauen Zahlen liegen Mitte des Monats vor – beträgt in Salzburg 4,0 Prozent. Das ist die zweitniedrigste Quote in Österreich nach Oberösterreich (3,5%) und vor der Steiermark (4,7%). Im Österreichschnitt liegt die Arbeitslosenquote bei 6,0 Prozent.

Regional unterschiedlich ist saisonal bedingt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Bezirken. In der Stadt (3.634 Personen, -2,4%), im Bezirk Salzburg-Umgebung (1.755, -11,8%) und im Tennengau (836, -15,4%) ist sie gesunken, in den Tourismusregionen Innergebirg dagegen gestiegen: im Pongau um 3,4 Prozent (auf 1.880 Personen), im Lungau um 6,3 Prozent (339 Personen) und im Pinzgau um 6,8 Prozent auf nunmehr 2.548 Personen. Die Zahl der offenen Stellen liegt im Bundesland knapp unter jener der arbeitslos gemeldeten Personen und beträgt 10.535, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 892 Stellen (9,3%). Knapp ein Drittel, exakt 32,3 Prozent, bzw. 3.544 der arbeitslos gemeldeten Personen im Bundesland verfügt über eine Einstellzusage eines Betriebes. Drei Viertel davon sind im Tourismus tätig.

Die Tourismusbetriebe im Bundesland Salzburg rüsten sich bereits für die bevorstehende Wintersaison. „Das AMS unterstützt die heimischen Betriebe intensiv bei der Suche nach Arbeitskräften. Da die Arbeitslosigkeit im Osten Österreichs und da vor allem in Wien höher ist und es dort auch im Verhältnis viel weniger offene Stellen gibt, kommt der überregionalen Vermittlung eine besondere Bedeutung zu“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer. 116 Personen wurden seit 2018 bereits aus Wien nach Salzburg in den Tourismus vermittelt. Drei Erfolgsschienen haben sich dabei mittlerweile etabliert: Lehrverhältnisse für junge Erwachsene, Jobbörsen für Tourismusarbeitskräfte in Niederösterreich, Wien bzw. vor Ort in der Region in Salzburg, sowie das Übungshotel im Pongau.

Von Wien nach Salzburg für die Lehrausbildung

Vor sechs Jahren wurde in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und dem Wirtschafts- und Arbeitsministerium Programm „b.mobile“ ins Leben gerufen. Es ermöglicht jungen Erwachsenen (ab 18 Jahren) aus Wien eine Lehre in West- und Südösterreich zu machen, denn 75 Prozent aller österreichischen Lehrstellen finden sich in den Bundesländern von Oberösterreich und Steiermark bis nach Vorarlberg. In Wien hingegen gibt es deutlich mehr Lehrstellensuchende als verfügbare Lehrplätze.

Die angehenden Lehrlinge werden auf diesen Schritt sorgsam vorbereitet: Nach einem Beratungsgespräch und einer mehrwöchigen Clearingphase absolvieren die jungen Erwachsenen einen etwa vier Monate dauernden Kurs in Wien, danach folgt ein Praktikum im Betrieb und schließlich die Übernahme in ein Lehrverhältnis. Vor Ort steht den Lehrlingen dann ein Lehrlingscoach für berufliche und private Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Insgesamt haben mittlerweile 125 junge Erwachsene ihre Lehre im Rahmen von b.mobile in einem anderen Bundesland gestartet. Einige habe diese bereits erfolgreich abgeschlossen. „Im Bundesland Salzburg haben 33 junge Menschen aus Wien bereits eine Lehre begonnen. Start des Projektes war im Pongau, inzwischen wurde die Initiative auf den Pinzgau, Lungau und Tennengau ausgeweitet“, berichtet AMS Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer. 

Jobbörsen vermitteln direkt ins Gastgewerbe

Mit Jobbörsen für Tourismusarbeitskräften wurde die überregionale Vermittlung von Ostösterreich nach Salzburg sukzessive verstärkt. In Wien, St. Pölten und Krems werden seit 2018 solche Jobmessen abgehalten. Morgen, 3. November, und am 17. November werden etwa 40 interessierte Arbeitskräfte, hauptsächlich Asylberechtigte, nach St. Johann im Pongau kommen und direkt mit Tourismusbetrieben in Kontakt treten, um eine mögliche Beschäftigung zu klären. Am 9. November findet schon die nächste Jobbörse in St. Pölten statt.

Übungshotel im Pongau

Bereits zum dritten Mal öffnet das Übungshotel in Radstadt heuer im November seine Pforten. 30 arbeitssuchende Personen werden in den Bereichen Küche, Service und Etage geschult. „Die Idee, Ausbildung dort anzubieten, wo es auch Arbeit gibt, hat sich als bisher erfolgreichstes Modell bewährt“, so Beyer. Fünf Wochen dauert dieses Training, dann absolvieren die Hilfskräfte für den Wintertourismus noch ein einwöchiges Praktikum in einem Betrieb. „Unsere Bemühungen, Arbeitskräfte aus Wien und Niederösterreich nach Salzburg zu bringen, tragen Früchte. Diese Aktivitäten werden wir in den kommenden Monaten und Jahren weiter verstärken“, zieht AMS-Landesgeschäftsführerin Beyer eine Zwischenbilanz der erfolgreichen Arbeit.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. November 2022