Zum Weltfrauentag am 8. März: Noch immer geschlechterspezifische Schieflage am Arbeitsmarkt

Der internationale Frauentag am 8. März ruft die ungleichen Arbeitsbedingungen für Frauen in Erinnerung. Frauen verdienen oftmals weniger als Männer, sie können vielfach nur in Teilzeit arbeiten, sind in Branchen mit niedrigem Lohnniveau beschäftigt und meist für den Großteil der Hausarbeit und Kinderbetreuung zuständig.


  • Veröffentlicht 06.03.2023
  • Bundesland Salzburg

11.495 Personen waren Ende Februar im Bundesland Salzburg arbeitslos gemeldet, davon 3.870 Frauen. Viele Frauen sind allerdings nur in Teilzeit beschäftigt, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist schwierig. „Das fehlende Kinderbetreuungsangebot ist einer der Hauptgründe, warum Frauen viel häufiger als Männer in Teilzeit arbeiten. Diese Teilzeitfalle hat Auswirkung auf das Lebenseinkommen und die zu erwartende Pension. Altersarmut ist leider ganz klar weiblich“, stellt Christa Schweinberger, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Salzburg, fest.   

Welche entscheidende Rolle das Thema Kinderbetreuung spielt, hat eine Studie, die unter dem Titel „Wenn Mama und Papa arbeiten“ vom AMS Salzburg in Auftrag gegeben worden ist, untermauert. Zentrales Ergebnis darin: Die Angebote für Kinderbetreuung im Bundesland Salzburg sind ausbaufähig. Der größte Bedarf zeigt sich bei den Kleinkindern (unter drei Jahren) sowie bei den Schulkindern (sechs bis 15 Jahre). Die Analyse zeigt ein Stadt-Land-Gefälle beim Vereinbarkeitsfaktor von Familie und Beruf, eine problematische Personalsituation in der Betreuung sowie unflexible Öffnungszeiten, und zwar bei Rand- und Ferienzeiten.

„Ein wichtiger erster Schritt wird die Einführung einer kostenlosen Kinderbetreuung für Drei- bis Sechsjährige der Landesregierung sein“, freut sich Christa Schweinberger über den Gratis-Kindergarten, der ab 1. April im Bundesland Salzburg zur Verfügung stehen wird.

Das AMS Salzburg ist sich der geschlechterspezifischen Schieflage am österreichischen Arbeitsmarkt schon lange bewusst und kämpft mit verschiedenen Projekten dagegen an. Viele arbeitsmarktpolitische Maßnahmen haben sich zum Ziel gesetzt, die Situation für Frauen am Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern. So wurden beispielsweise spezielle Beratungseinrichtungen für Frauen zur Unterstützung etwa bei der Organisation der Kinderbetreuung eingerichtet. Frauenberufszentren liefern maßgeschneiderte Beratungsangebote für die berufliche Orientierung, Qualifizierung und Karriereplanung. Junge Frauen erhalten Hilfe bei Ausbildung, Weiterbildung und Jobsuche. Nach einer längeren familienbedingten Unterbrechung helfen Beratungsangebote beim Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt. Der Kurs „Wiedereinstieg mit Zukunft“ kann bereits während des Kinderbetreuungsgeldbezugs besucht werden. Beim Programm „Frauen in Handwerk und Technik (FiT)“ bricht das AMS die geschlechtsspezifische Teilung am Arbeitsmarkt in schlecht bezahlte Frauenbranchen und besser bezahlte Männerbranchen auf.

„Wir arbeiten konsequent und energisch an der Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt“, so Christa Schweinberger, die diese Ziele ganz selbstverständlich auch beim AMS Salzburg als Arbeitgeber lebt.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 06. März 2023