Die Arbeitslosenquote bleibt mit 3,1 Prozent im Pongau niedrig
„Die Arbeitslosenquote bleibt mit 3,1 Prozent auch im Juni niedrig, trotz eines Rückganges der unselbstständigen Beschäftigtenverhältnisse und einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen von 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, berichtet Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen. Im Österreichschnitt liegt die Arbeitslosenquote bei 6,2 Prozent, im Bundesland Salzburg bei 3,3 Prozent.
Der Bestand an unselbstständigen Beschäftigungsverhältnissen ist erstmals seit zwei Jahren rückläufig, und zwar um 171 Beschäftigungsverhältnisse bzw. 0,4 Prozent im Vergleich zum Juni des Vorjahres auf 38.134 Beschäftigungsverhältnisse. Rückgänge zeigen sich unter anderem in den Wirtschaftszweigen Bau, in der Herstellung von Waren, im Handel und - mit einem durchwachsenen Juni im Tourismus - in der Beherbergung und Gastronomie. „In diesen Branchen zeigt sich überwiegend auch der stärkste Zugang an Arbeitslosenzahlen“, sagt Thomas Burgstaller. Für den Arbeitsmarktexperten deutet dies darauf hin, dass durch die allgemeine Wirtschaftslage die Aufnahmekapazität sinkt und somit viele Menschen über die überbrückende Arbeitslosigkeit den Weg in eine neue Beschäftigung gehen müssen bzw. sich der lückenlose Übergang in ein Beschäftigungsverhältnis zumeist nicht – wie noch in den Vorjahren – bewältigen lässt.
1.238 Personen sind Ende Juni im Pongau arbeitslos gemeldet, um 137 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres (+12,4 Prozent). Nach Wirtschaftsbereichen finden sich die größten Anstiege der Arbeitslosigkeit im Verkehr und Lagerwesen mit +45,3 Prozent auf 109 Personen sowie in den „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (darunter die Arbeitskräfteüberlassung mit +28,6 Prozent auf 45 Personen und die Gebäudebetreuung/Reinigung mit +59,1 Prozent auf 35 Personen). Geringfügigere Zuwächse zeigen sich im Bau (+9,7 Prozent), im Handel mit 8,1 Prozent und in der Beherbergung und Gastronomie mit 6,2 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Juni des Vorjahres bei den Männern um 40 auf 585 Personen (+7,3 Prozent), bei den Frauen um 97 auf 653 Personen (+17,4 Prozent). Sie nahm außerdem in allen Altersgruppen zu. 372 Personen nützen die Phase der Arbeitslosigkeit zur Aus- und Weiterbildung – neben der Ausbildung zur Fachkraft – aber auch zur beruflichen Neuorientierung in Nachfrageberufen. Das sind zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 30,5 Prozent mehr. „Hier leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels“, erklärt Thomas Burgstaller. Somit beträgt die Zahl der auf Arbeitssuche befindlichen Personen im Pongau per Ende Juni 1.610, ein Plus von 224 Personen.
Trotz einer Vielzahl von Maßnahmen, die durch das AMS Bischofshofen eingesetzt werden, wie die Eingliederungsbeihilfe, Basisqualifizierungen oder Beschäftigungsprojekte am zweiten Arbeitsmarkt, ist ein Anstieg der Langzeitbeschäftigungslosigkeit um 23,6 Prozent auf 157 Personenzu verzeichnen.
„Aber noch immer gibt es 373 sofort verfügbare, offene Stellen mehr als arbeitslose Personen, rechnet man die 286 Personen ab, die bereits über eine Einstellzusage verfügen“, rechnet Burgstaller vor. Die Zahl der offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahr um -17,3 Prozent auf 1.325 gesunken. Der Rückgang an offenen, sofort verfügbaren Stellen zieht sich durch nahezu alle Wirtschaftszweige in der Region, insbesondere im Handel mit -134 offenen Stellen und in der Warenherstellung mit -78 offenen Stellen.
Auf dem Lehrstellenmarkt im Pongau kann Ende Juni jede_r Lehrstellensuchende_r rein rechnerisch aus mehr als zwölf offenen Lehrstellen wählen. 17 Lehrstellensuchende (+4 gegenüber dem Vorjahr) stehen den 206 sofort verfügbaren, offenen Lehrstellen (-18) gegenüber.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 16. Juli 2024