Frühzeitigeres Ende der Wintersaison im Tourismus erhöht die Arbeitslosenzahlen im Pongau
Ende März sind im Pongau 1.778 Personen arbeitslos beim AMS vorgemerkt, das sind um 401 Personen mehr als vor einem Jahr (+29,1 Prozent). Bei den Frauen ist der Anstieg höher (um 220 Personen bzw. 37,9 Prozent auf 800 Frauen) als bei den Männern (um 181 Personen bzw. 22,7 Prozent auf 978 Männer). „Arbeitslose Frauen kommen mehr als zwei Drittel aus der Branche Beherbergung und Gastronomie (+162 bzw. 67,8 Prozent auf 401 vorgemerkte Frauen) aus“, sagt Thomas Burgstaller, Leiter des AMS Bischofshofen.
„Der Schneemangel in niedrigen Lagen und der spätere Ostertermin sind hauptverantwortlich für den Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Allein im Hotel- und Gastgewerbe haben sich die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum März des Vorjahres um drei Viertel auf 673 Betroffene erhöht. Aber auch der Abschwung belastet den Pongauer Arbeitsmarkt weiter, so ist im produzierenden Sektor, der Warenherstellung, ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen“, so Thomas Burgstaller. In dieser Branche stieg die Zahl der Arbeitsuchenden um 59 Personen auf 170 Betroffene, ein Plus von 45,3 Prozent.
Dennoch bleibt die Arbeitslosenquote mit 4,3 Prozent auf niedrigem Niveau (vorläufig geschätzt, genaue Daten liegen wie immer zur Monatsmitte vor), da sich die Beschäftigungsverhältnisse im März am Niveau des Vorjahres bewegen und rund 39.200 Beschäftigungsverhältnisse umfassen.
In Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen befanden sich zum Ende des Monats 408 Personen, ein Plus um 26 Personen zum Vorjahresvergleich, in Summe sind somit 2.186 Männer und Frauen auf Arbeitssuche, vergleicht man zum Vorjahr ein Anstieg um 427 Personen bzw. 24,4 Prozent.
Ein Blick auf die Wirtschaftszweige, zeigt die größte Betroffenheit Ende März in der Beherbergung und Gastronomie mit 673 Personen, das ist ein Plus von 75,7 Prozent (bzw. 290 Personen) gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von der Herstellung von Waren mit 170 Männer und Frauen auf Arbeitsuche, ein Plus von 53 Personen bzw. 45,3 Prozent.
Positive Signale aus der Bauwirtschaft: zwar sind noch 200 Personen in Vormerkung bzw. Job Suche, aber zum Vorjahresmärz ist das ein Minus von 19,7 Prozent bzw. 49 Personen.Mit Ende der Osterfeiertage sollte sich der Bestand wesentlich reduzierter darstellen.
Thomas Burgstaller zum Verlauf im ersten Quartal: „Der Arbeitsmarkt im Pongau verfügt über eine exportorientierte Wirtschaft mit starken Industrie-, Dienstleistungs- und Tourismussektoren. Die Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen (Krisen-)Situation bilden sich einerseits in steigenden Arbeitslosenzahlen ab – besonders betroffen sind Menschen ohne berufliche Ausbildung, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen – anderseits in rückläufigen Zahlen zur Arbeitskräftenachfrage (Stellenmeldungen).Die Verweildauer in Arbeitslosigkeit steigt um 1,7 Prozent auf 79 im Durchschnitt.“
Offene Stellen
Im Bezirk ist die Zahl der sofort verfügbaren, offenen Stellen um 10,6 Prozent auf 924 Stellen zurückgegangen. Das ist ein Minus von 110 offenen Stellen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Die meisten Rückgänge gibt es in der Beherbergung- und Gastronomie (-87 Stellen) sowie in der Herstellung von Waren (-50 Stellen).
Startschuss für die AMS Business Tour 2025
Von 28. April bis 30. Mai findet österreichweit die heurige AMS Business Tour statt. Die Berater_innen des „Service für Unternehmen“ des AMS Bischofshofen werden dabei im Pongau eine Vielzahl an Unternehmen besuchen. Ziel ist es, gemeinsam nachhaltige Wege am Arbeitsmarkt zu gehen, denn Nachhaltigkeit entsteht immer dann, wenn die Unternehmen und das AMS gemeinsam Zukunftsperspektiven entwickeln. Aktuelle Herausforderungen, auf die bei den Besuchen der Fokus gelegt werden, sind der demografische Wandel, Fach- und Arbeitskräftemangel, der ökologische Strukturwandel und betriebliche Krisensituationen.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 08. April 2025