Arbeitslosigkeit steigt weiter, offene Stellen und Lehrstellen gehen zurück

Ende Mai 2025 sind im Bundesland Salzburg 12.545 Personen arbeitslos vorgemerkt. Das sind 1.508 Personen mehr als im Mai des Vorjahres. Prozentuell bedeutet dies einen Anstieg von 13,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote in Salzburg beträgt Ende Mai 4,5 Prozent (wie immer vorläufig geschätzt, die genauen Zahlen liegen Mitte des Monats vor). Im Bundesländervergleich hat Salzburg trotz des hohen Anstiegs an arbeitslosen Menschen noch immer die niedrigste Arbeitslosenquote vor Oberösterreich und Tirol mit jeweils 5,0 Prozent. Österreichweit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent.


  • Veröffentlicht 02.06.2025
  • Bundesland Salzburg

Im Bundesland Salzburg sind rund 269.000 Personen unselbstständig beschäftigt (vorläufig geschätzt), etwa gleich viel wie im Vergleichsmonat des Vorjahres. 

Die Arbeitslosigkeit nahm bei den Männern* um 13,9 Prozent auf 6.629 Personen zu, bei den Frauen um 13,4 Prozent auf 5.916 Personen. Auch die Zahl der Personen in Schulung nahm zu. Ende Mai 2025 nehmen 2.576 Personen an Schulungen teil, um 149 Personen mehr als im Vorjahr (+6,1 Prozent). Die Summe aus Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer_innen beträgt 15.121 Personen, eine Zunahme von 1.657 Personen (+12,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr.

Die steigende Arbeitslosigkeit zeigt sich in allen Altersgruppen. Bei den unter 25-Jährigen gibt es einen Anstieg um 154 Personen (+11,6 Prozent) auf 1.481 arbeitslose Menschen. Bei den Personen ab 50 Jahren steigt die Arbeitslosigkeit um 403 Personen (+11,7 Prozent) auf 3.847. „Die vorliegenden Zahlen zeigen eine beunruhigende Entwicklung am Arbeitsmarkt. Auch der deutliche Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit um 23,4 Prozent ist alarmierend. Die Zahl der Personen, die über ein Jahr lang arbeitslos gemeldet sind, erhöht sich um 400 (+23,4 Prozent) auf 2.110“, so AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer. 2.706 arbeitslose Menschen verfügen über eine Einstellzusage. 

Die meisten Arbeitslosen verzeichnet die Branche „Beherbergung und Gastronomie“ mit 3.065 Personen (+216 bzw. +7,6 Prozent). 1.716 Personen davon haben eine Einstellzusage. Starke prozentuelle Anstiege gibt es im Handel mit 2.119 Arbeitslosen (+399 bzw. +23,2 Prozent), in der „Herstellung von Waren“ mit 1.045 Arbeitslosen (+176 bzw. +20,3 Prozent), sowie in den „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 1.682 Arbeitslosen (+235 bzw. +16,2 Prozent). Innerhalb dieser Branche zeigt die Gebäudebetreuung einen besonders starken Anstieg von 26,0 Prozent auf 625 Arbeitslose. 

Auch in den Arbeitsmarktbezirken ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Den höchsten prozentuellen Anstieg verzeichnet Salzburg-Umgebung mit 30,4 Prozent auf 2.214 Arbeitslose. Salzburg-Stadt hat mit 4.833 die meisten Arbeitslosen und einen Anstieg um 14,9 Prozent. Auch in den anderen Bezirken gibt es Zuwächse: Lungau (+19,8 Prozent auf 369), Pongau (+8,8 Prozent auf 2.007), Tennengau (+6,1 Prozent auf 1.015) und Pinzgau (+4,2 Prozent auf 2.107).

Ende Mai verzeichnet Salzburg mit -22,2 Prozent im Bundesländervergleich den größten Rückgang an offenen Stellen (österreichweit -13,6 Prozent). 6.714 offene, sofort verfügbare Stellen sind beim AMS Salzburg gemeldet, um 1.919 weniger als im Vorjahr. Besonders im Zentralraum (Tennengau, Salzburg-Stadt und Salzburg-Umgebung) ist der Rückgang mit -26,0 Prozent (-1.510 auf 4.290 offene Stellen) massiv. Die größten Rückgange werden im Bundesland in folgenden Branchen verzeichnet: bei der „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ fallen 711 Stellen weg (-33,4 Prozent auf 1.420), in der „Beherbergung und Gastronomie“ gibt es im Vergleich zum Vorjahr 348 offene Stellen weniger (-22,0 Prozent auf 1.233) und im Handel sind 157 offene Stellen weniger  gemeldet (-11,2 Prozent auf 1.247). 

Auch die Zahl der offenen Lehrstellen geht stark zurück. Es stehen 765 offene Lehrstellen zur Verfügung, um 230 weniger als im Vorjahr, ein Rückgang von 23,1 Prozent. Die Branchen mit den größten Rückgängen sind: Handel (-101 offene Lehrstellen bzw. -33,6 Prozent), „Beherbergung und Gastronomie“ (-63 offene Lehrstellen bzw. -22,4 Prozent) und „Herstellung von Waren“ (-42 offene Lehrstellen bzw. 27,5 Prozent). Den 765 offenen Lehrstellen stehen Ende Mai 323 Lehrstellensuchende (ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr) gegenüber.

"Die aktuellen Zahlen aus Salzburg sind ein deutliches Signal dafür, dass sich der Arbeitsmarkt eintrübt. Der Rückgang an offenen Stellen um 22,2 Prozent ist besorgniserregend, insbesondere der massive Einbruch im Zentralraum und in Schlüsselbranchen wie der ‚Beherbergung und Gastronomie‘. Gravierend ist der Rückgang der Lehrstellen um 23,1 Prozent. Während wir einen Anstieg der Lehrstellensuchenden verzeichnen, reduzieren Unternehmen ihre Ausbildungskapazitäten“, bedauert Arbeitsmarktexpertin Jacqueline Beyer.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Juni 2025