Anstieg der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Rückgang an offenen Stellen

Ende Juni 2025 verzeichnet das Bundesland Salzburg eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Im Bundesländervergleich hat Salzburg damit die zweitniedrigste Arbeitslosenquote nach Tirol mit 3,7 Prozent und vor Oberösterreich mit 4,9 Prozent. Österreichweit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent.


  • Veröffentlicht 01.07.2025
  • Bundesland Salzburg

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten im Bundesland Salzburg beträgt rund 273.000 Personen (vorläufig geschätzt), was einem leichten Rückgang von 1.000 Personen bzw. 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Insgesamt sind in Salzburg 10.774 Personen arbeitslos vorgemerkt, das ist ein Anstieg um 1.308 Personen oder 13,8 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit betrifft beide Geschlechtergruppen. Die Arbeitslosigkeit bei Männern* steigt um 14,3 Prozent (724 Personen) auf 5.796, während bei Frauen ein Anstieg um 13,3 Prozent (584 Personen) auf 4.978 verzeichnet wird. Besonders stark betroffen sind jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren mit einer Zunahme um 18,6 Prozent auf 1.376 Personen. Auch bei den Arbeitslosen ab 50 Jahren gibt es einen Anstieg um 11,3 Prozent auf 3.263 Personen. „Eine beunruhigende Entwicklung zeigt sich bei den Langzeitbeschäftigungslosen (Personen, die länger als ein Jahr ohne Job sind): Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23,2 Prozent bzw. 416 auf 2.206 Personen. Wenn man dies mit dem massiven Rückgang der offenen Stellen im Bundesland Salzburg in Relation setzt, entsteht ein besorgniserregendes Bild“, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer.

In vielen Wirtschaftszweigen ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Den höchsten Zuwachs gibt es im Handel mit 394 arbeitslosen Personen mehr (auf 2.079) bzw. einem Plus von 23,4 Prozent. Im Bereich Gebäudebetreuung stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen um 27,3 Prozent (auf 611 Personen) und in der „Herstellung von Waren“ um 23,0 Prozent (auf 1.026 Personen). Die Branche „Verkehr und Lagerei“ verzeichnet ebenfalls einen Anstieg von 20,3 Prozent (auf 758 Personen). 

Regional betrachtet steigt die Arbeitslosigkeit in allen Arbeitsmarktbezirken. Den stärksten prozentuellen Anstieg erlebt der Lungau mit einem Plus von 30,6 Prozent auf 222 arbeitslose Personen. Den zweithöchsten Anstieg verzeichnet Salzburg-Umgebung mit 25,8 Prozent auf 2.238 Arbeitssuchende vor Salzburg-Stadt, wo die Zahl der arbeitslosen Menschen um 14,4 Prozent auf 4.766 Personen ansteigt.

Die sofort verfügbaren, offenen Stellen sind im Vergleich zum Vorjahr um 18,0 Prozent auf 6.979 zurückgegangen. Arbeitsmarktexpertin Jacqueline Beyer: „Der neuerliche Rückgang der offenen Stellen im Bundesland Salzburg, der uns den zweithöchsten Wert in dieser Statistik beschert, ist ein deutliches Warnsignal, dass sich der Salzburger Arbeitsmarkt weiterhin eintrübt.“ Auffallend sind dabei die Branchen „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“, wo die Zahl der offenen Stellen um 24,0 Prozent (-479) auf 1.513 sinkt, die „Beherbergung und Gastronomie“ mit einem Rückgang von 13,6 Prozent auf 1.335 offene Stellen, das Gesundheits- und Sozialwesen mit 25,4 Prozent auf 476 offene Stellen und „Verkehr und Lagerei“ mit einem Minus von 35,9 Prozent auf 250 offene Stellen im Bundesland.

„Es ist erfreulich zu sehen, dass immer mehr junge Menschen den Wert einer fundierten Lehrausbildung erkennen und eine Lehrstelle anstreben. Dies unterstreicht die Attraktivität der dualen Ausbildung und die Weitsicht unserer Jugend. Gleichzeitig dürfen wir nicht ignorieren, dass sich die Rahmenbedingungen am Salzburger Lehrstellenmarkt deutlich verändert haben: Die Zahl der offenen Lehrstellen sinkt signifikant um 24,6 Prozent, während die Zahl der Lehrstellensuchenden massiv um 31,3 Prozent steigt. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, sicherzustellen, dass die Motivation der Jugendlichen auf ein ausreichendes Angebot trifft und wir genügend hochwertige Ausbildungsplätze in Salzburg zur Verfügung stellen können“, so Jacqueline Beyer.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juli 2025