Arbeitslosenquote liegt in Salzburg im Juli bei 3,7 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort

Die Arbeitslosenquote im Bundesland Salzburg liegt Ende Juli bei 3,7 Prozent (vorläufig geschätzt, genaue Daten liegen zur Monatsmitte vor). Dies entspricht einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Damit weist Salzburg im Bundesländervergleich die zweitniedrigste Arbeitslosenquote nach Tirol mit 3,3 Prozent auf. Österreichweit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,7 Prozent.


  • Veröffentlicht 01.08.2025
  • Bundesland Salzburg

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten wird vorläufig auf 281.000 Personen geschätzt und bleibt somit auf Vorjahresniveau.

Insgesamt sind Ende Juli 10.708 Personen arbeitslos gemeldet, was einer Zunahme von 852 Personen oder 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Bei den Frauen steigt die Arbeitslosigkeit um 10,2 Prozent (+469 Personen) auf 5.072 arbeitslose Personen, bei den Männern* um 7,3 Prozent (+383 Personen) auf 5.636 Personen. Bei Personen unter 25 Jahren erhöht sich die Zahl um 7,3 Prozent (+92 Personen) auf 1.359 und bei den über 50-Jährigen um 8,8 Prozent (+259 Personen) auf 3.194. 

Besorgniserregend ist die Entwicklung bei den Langzeitbeschäftigungslosen, also jene Personen, die seit mehr als einem Jahr ohne Job sind: Sie steigen um 440 Personen bzw. 24,2 Prozent auf 2.260. AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer: „Menschen, die längere Zeit ohne Beschäftigung sind, haben selbst bei gleicher Qualifikation deutlich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt als solche, die nur kurz arbeitslos sind. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Menschen so schnell wie möglich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, um Langzeitbeschäftigungslosigkeit zu verhindern.“

Regional betrachtet zeigt sich eine unterschiedliche Entwicklung in den Arbeitsmarktbezirken. Die größten Anstiege in absoluten Zahlen gibt es in Salzburg-Stadt mit 377 Personen (+8,4 Prozent) auf 4.852 und in Salzburg-Umgebung mit 356 Personen (+17,6 Prozent) auf 2.373. Auch im Pongau (+5,7 Prozent auf 1.168) und Pinzgau (+7,6 Prozent auf 1.104) gibt es Zuwächse, ebenso wie im Lungau (+21,8 Prozent auf 179). Der Tennengau verzeichnet hingegen einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 54 Personen (-5,0 Prozent) auf 1.032.

Der Blick auf die Wirtschaftszweige zeigt unterschiedliche Trends. Im Handel gibt es Ende Juli mit 2.110 Personen die meisten Arbeitslosen, ein Plus von 247 Personen bzw. 13,3 Prozent. Besonders starke prozentuale Zuwächse gibt es in der Branche „Verkehr und Lagerei“ (+20,9 Prozent auf 729) und bei der Gebäudebetreuung (+21,6 Prozent auf 603). Im Bau geht die Zahl der Arbeitslosen um 34 Personen bzw. 6,1 Prozent auf 527 zurück. Auch die Arbeitskräfteüberlassung verzeichnet einen leichten Rückgang um neun Personen bzw. 1,3 Prozent auf 682.

Die Zahl der offenen Stellen ist weiterhin rückläufig: Ende Juli sind dem AMS Salzburg 6.602 offene, sofort verfügbare Stellen gemeldet, was einem Rückgang von 1.228 Stellen bzw. 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sie sinken besonders stark im Zentralraum (Salzburg-Stadt, Salzburg-Umgebung, Tennengau); gegenüber dem Vorjahr um 19,2 Prozent (-1.054) auf 4.426 offene Stellen. Im Innergebirg (Pongau, Pinzgau, Lungau) ist der Rückgang mit 7,4 Prozent (174) auf 2.176 etwas moderater. Besonders auffällig im Zentralraum ist der Rückgang in den „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit einem Minus von 477 Stellen bzw. 29,0 Prozent, wobei hier vor allem die Arbeitskräfteüberlassung einen starken Einbruch von 451 Stellen bzw. 31,9 Prozent erlebt. Die „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ zeigen hingegen im Innergebirg mit einem Zuwachs an offenen Stellen um 16,2 Prozent (+43) auf 308 eine steigende Nachfrage.

Am Lehrstellenmarkt gibt es Ende Juli 355 sofort verfügbare Lehrstellensuchende, ein Rückgang von sieben Personen (-1,9 Prozent). Dem gegenüber stehen 775 offene, sofort verfügbare Lehrstellen, was einen Einbruch um 204 Stellen oder 20,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Equal Pension Day Salzburg: Große Pensionslücke bei Frauen

Am 4. August 2025 ist in Salzburg der Equal Pension Day. Dieser Tag markiert symbolisch jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten haben werden. In Salzburg bekommen Frauen durchschnittlich 40,8 Prozent oder 1.051 Euro weniger Pension als Männer. Österreichweit ist der Equal Pension Day am 7. August. „Es ist dringend notwendig, diese deutliche Pensionslücke zu schließen, damit Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen können“, betont Jacqueline Beyer. 

"Für den großen Unterschied bei den Pensionen gibt es prinzipiell zwei Gründe: Frauen arbeiten meist in Berufen mit niedrigerem Erwerbseinkommen als Männer und sie arbeiten im Laufe ihres Lebens oft einige Jahre und nicht immer freiwillig in Teilzeit", sagt die Arbeitsmarktexpertin. Das AMS unterstützt mit einschlägigen Beratungen, um Frauenarmut vorzubeugen und die Kompetenzen der Frauen zu stärken. Auch verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten, die danach ein höheres Einkommen garantieren, wie etwa das FiT-Programm (Frauen in Handwerk und Technik), stehen zur Verfügung“, so die Salzburger AMS-Landesgeschäftsführerin. Sie appelliert an alle Frauen, sich umfassend zu informieren. 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. August 2025