Zusammen mit der Pongauer Wirtschaft gegen die steigende Arbeitslosigkeit
„Die enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitsmarktservice und Unternehmen ist entscheidend, Beschäftigung zu sichern und neue Perspektiven für Arbeitssuchende zu schaffen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit braucht es gemeinsame Anstrengungen, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren und soziale Sicherheit zu gewährleisten“, betont Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen. Ein bedeutender Impuls in diesem Zusammenhang ist das am 23. Oktober 2025 stattfindende Pongauer Arbeitsmarktsymposium zur Personalentwicklung, das als Plattform für den Austausch von Best Practices und innovativen Strategien dient. Strategische Personalentwicklung ist kein Luxus – sie ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit. Wer Arbeitskräfte halten und entwickeln will, muss Personalarbeit neu denken: beweglich, sinnorientiert und gemeinsam getragen. Die AMS-Impulsberatung kann dabei unterstützen, konkrete Schritte zu gehen – auch ohne Umwälzung großer Strukturen.
Unselbständige Beschäftigung
Ende September liegt die Arbeitslosenquote im Pongau bei 3,9 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresvergleichsmonat. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten bleibt mit 38.032 leicht über dem Vergleichsmonat des Vorjahres (+0,4 Prozent). Für dieses leichtes Plus zeichnet primär das Gesundheitswesen verantwortlich – mit einem Wachstum von 11,9 Prozent auf nahezu 3.000 Beschäftigte. Rückgänge in den Beschäftigungsverhältnissen verzeichnen im September - wie auch in den Vormonaten - die Herstellung von Waren (-1,8 Prozent auf etwas über 5.000 Beschäftigte), die Beherbergung und Gastronomie (-0,8 Prozent auf 5.500 Beschäftigte) sowie der Handel (-0,6% auf knapp 4.700 Beschäftigte).
Arbeitslosigkeit bei hoher Dynamik weiter steigend
Die Zugangszahlen in Arbeitslosigkeit im September zeigen einen Wert von 820 Männer und Frauen, ein Plus von 1,6 Prozent zum Vorjahresvergleich, die Abgänge in Beschäftigung lagen bei 332 Personen, ein Minus von 3,8 Prozent. 1.552 Personen sind Ende September beim AMS Bischofshofen arbeitslos vorgemerkt. Das ist ein Plus von 109 Personen (+7,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit nimmt im Vergleich zum Vorjahr bei den Frauen stärker zu (+11,3 Prozent auf 837) als bei den Männern* (+3,5 Prozent auf 715). Mit Aus- und Weiterbildung überbrücken 348 Männer und Frauen die Phase der Arbeitslosigkeit, ein geringfügiger Rückgang um 3,6 Prozent zum September 2025. Alle Altersgruppen sind von der Zunahme der Arbeitslosigkeit betroffen, der stärkste Zuwachs bildete sich in der Alterskohorte 50 plus – mit 12,1 Prozent auf 482 Menschen – ab.
Betrachtet man das Ausbildungsniveau der arbeitslosen Personen, so fällt auf, dass die Arbeitslosigkeit von Menschen mit akademischer Ausbildung zunimmt, wenngleich auch der Anteil von Menschen mit akademischer Ausbildung insgesamt deutlich angestiegen ist. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 25 Personen (+38,5 Prozent) auf 90. „Auch wenn dieser Anstieg hoch erscheint, so macht der Anteil der Akademiker_innen dennoch nur 5,8 Prozent der insgesamt vorgemerkten arbeitslosen Personen aus“, relativiert Thomas Burgstaller vom AMS Bischofshofen.
Besonders betroffen von der schwachen Wirtschaftsentwicklung ist der Personenkreis von arbeitsuchenden Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, ein Anstieg von 13,2 Prozent auf 394 Betroffene, sowie Männer und Frauen, die länger als 12 Monate nicht in einer Erwerbstätigkeit standen, der Anstieg betrug im September 38,5 Prozent – dies umfasst knapp 200 Personen, die von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen sind.
Die meisten Arbeitslosen gibt es Ende September mit dem schrittweisen Auslauf der Sommersaison in der Beherbergung und Gastronomie mit 492 arbeitslosen Personen (+4,5 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr). Mit 35,6 Prozent gibt es den größten prozentuellen und zahlenmäßigen Zuwachs an arbeitslosen Menschen in der Branche Herstellung von Waren mit plus 36 auf 137 Personen. Auch die Branche Verkehr- und Lagerei, im Naheverhältnis des Tourismus, ist mit 42,7 Prozent auf 117 Personen stark vom Zuwachs betroffen. Rückgänge verzeichnen die Arbeitskräfteüberlassung (-4,3%) sowie - bereits über Monate - der Bau mit minus 8,8 Prozent.
Stellenmarkt und Lehrstellenmarkt
970 sofort verfügbare, offene Stellen sind Ende September beim AMS Bischofshofen gemeldet. Das sind um 14,7 Prozent (-167) weniger als im Vergleich zum Vorjahr.Die größte Rückgänge an sofort verfügbaren, offenen Stellen im Bezirk sind im Handel (-51 bzw. 27,3 Prozent auf 136) sowie in der Beherbergung- und Gastronomie (-12,9 Prozent auf 242 offenen Stellen) zu verzeichnen. Stabile Zahlen zeigen hingegen die Stellenmeldungen in der Arbeitskräfteüberlassung, mit dem identen Wert des Vorjahresvergleiches.
Auf dem Pongauer Lehrstellenmarkt stehen Ende September 29 Lehrstellensuchende (-12,1 Prozent) den 223 sofort verfügbaren, offenen Lehrstellen (-13,2 Prozent) gegenüber.
Herbst im Zeichen der Berufsorientierung
Das AMS Bischofshofen bietet intensive Beratung zu Berufsorientierung und Ausbildung in seinem BerufsInfoZentrum im Bundesland an. Auch interessante, regionale Informationsveranstaltungen stehen an, wo das BerufsInfoZentrum des AMS Bischofshofen als Partner der WKS Pongau, der Schulen und Bildungseinrichtungen einen festen Platz einnimmt: Am Dienstag, 21. Oktober, bei „i-star“, der Ausbildungsmesse für technische Berufe; bei der„Ein Gastein – Lehrlingsmesse“ und bei den vielen Workshops mit der 7. und 8. Schulstufe der Pongauer Mittelschulen, mit den berufsbildenden Schulen und den AHS der Region.
„Die Beratung und Information über Berufs- und Bildungsmöglichkeiten sowie eine umfangreiche Berufsorientierung sind entscheidend, um junge Menschen auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten und die die richtungsweisende Berufswahl zu unterstützen“, betont Arbeitsmarktexperte Thomas Burgstaller.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 21. Oktober 2025