Saisonale und konjunkturelle Arbeitslosigkeit lassen die Arbeitslosenzahlen im November steigen
Eine Entspannung am Pongauer Arbeitsmarkt lässt weiter auf sich warten, zum 33. Mal in Folge gibt es im November ein Plus bei der Arbeitslosigkeit. Im November ist die saisonbedingte Arbeitslosigkeit im Tourismus und Baugewerbe traditionell hoch. Heuer kommt jedoch zusätzlich ein konjunktureller Anstieg aus der Warenproduktion, dem Handel und der Verkehrs- und Lagerwirtschaft dazu hinzu. Dadurch liegt die vorläufig geschätzte Arbeitslosenquote im Pongau bei 7,1 Prozent, (landesweit 5,2 Prozent) berichtet Thomas Burgstaller, Leiter des AMS Bischofshofen. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist mit vorläufig geschätzten 36.100 geringfügig gesunken.
„Eine Trendwende scheint noch nicht in Sicht“, so Thomas Burgstaller. Zwar sorgte der frühe Wintereinbruch dafür, dass erste Tourismusarbeitskräfte bereits wieder in die Saison starten konnten, aber dennoch sind 2.759 Personen im November als arbeitslos beim AMS Bischofshofen vorgemerkt, hinzu kommen noch 418 Männer und Frauen (-0,9 Prozent) die sich in der Phase der Arbeitssuche aus- und weiterbilden.Deutlich fiel der Anstieg bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (+14,1 Prozent) und langzeitarbeitslosen Menschen (+31,5 Prozent) aus.
Arbeitslosigkeit
Bei den Frauen ist ein leichter Rückgang um minus 0,1 Prozent auf 1.396 Betroffene, bei den Männern* ist ein Plus von 1,3 Prozent auf 1.363 Betroffene zu verzeichnen.Bei den Unter-25-Jährigen reduziert sich die Arbeitslosigkeit um minus 3,1 Prozent auf 314 Jugendliche und junge Erwachsene, bei den über 50-Jährigen hingegen setzt sich der Anstieg der vergangenen Monate weiter fort - im November um 1,8 Prozent auf 871 ältere Menschen.
188 Personen sind langzeitbeschäftigungslos und somit länger als ein Jahr ohne Job. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von knapp einem Drittel bzw. 45 Personen. Mehr als die Hälfte der Langzeitbeschäftigungslosen sind über 50 Jahre alt. Bei rund zwei Dritteln erschweren gesundheitliche Einschränkungen die Rückkehr in den Arbeitsmarkt. „2026 startet das Programm „55plus“, das mit zusätzlichen Fördermöglichkeiten und enger Zusammenarbeit mit der Pongauer Wirtschaft und öffentlichen Organisationen die Zahl der Betroffenen deutlich senken soll“, erklärt Arbeitsmarktexperte Thomas Burgstaller.
Arbeitslosigkeit nach Wirtschaftszweigen
„In jenen Branchen, in denen sofort verfügbare, offene Stellen aufgrund der wirtschaftlichen Lage aktuell nicht vorhanden sind, beobachten wir eine steigende Arbeitslosigkeit“, sagt Thomas Burgstaller. In der „Herstellung von Waren“ plus 17,4 Prozent bzw. 23 auf 155 arbeitslose Personen, in der Branche „Verkehr und Lagerwesen“ plus 12,2 Prozent bzw. 14 auf 129 Vorgemerkte und im Handel auf 200 arbeitslose Frauen und Männer, ein Anstieg von 1,4 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen mit plus 23,3 Prozent auf 90 Personen beruht auf der Tatsache einer stark steigenden Beschäftigung, weil auch Arbeitslosigkeit beim Jobwechsel oder bei aufwertender Qualifizierung erfolgt.
Die Branche, in der es aktuell die meisten arbeitslosen Menschen im Pongau gibt, ist die „Beherbergung und Gastronomie“ mit 1.437 Personen (-3,9 Prozent bzw. -59 Personen). Jedoch verfügen knapp 90 Prozent der arbeitslos Vorgemerkten in dieser Branche bereits über eine Einstellzusage und werden zeitnah die Beschäftigung aufnehmen.
Stellenmarkt
Insgesamt sind Ende November beim AMS Bischofshofen 854 sofort verfügbare, offene Stellen gemeldet. Das ist ein Rückgang um 20,0 Prozent (-214) im Vergleich zum Vorjahr.
In absoluten Zahlen verzeichnet die Branche „Beherbergung- und Gastronomie“ den größten Rückgang (-135 bzw. -49,3 Prozent) auf noch 139 sofort verfügbare, offene Stellen. Hauptverantwortlich für den Rückgang ist die Beherbergung mit Halbierung des Stellenangebotes auf 106 offenen Stellen. Stellenrückgänge gibt es auch im Handel mit -26,1 Prozent bzw. 46 auf 130 offene, sofort verfügbare Stellen sowie in der „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung) um 13,2 Prozent auf 132 Jobangebote.
Ende November sind 27 Lehrstellensuchende registriert, das ist ein Puls gegenüber dem Vorjahr von 17,4 Prozent bzw. vier Jugendlichen. Ihnen gegenüber stehen 167 sofort verfügbare, offene Lehrstellen (+9,9 Prozent bzw. +15).
Vorsprung dank Berufsorientierung
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist eine der wichtigsten Grundlagen für die dauerhafte und erfolgreiche Karriere, deshalb setzt das AMS Salzburg Schwerpunkte in der Berufsorientierung. Information, Beratung und umfassende Unterstützung bietet das Arbeitsmarktservice Bischofshofen in seinem BerufsInfoZentrum, weiters bei regionalen Berufsorientierungsmessen und Berufsbörsen. „Voraussetzung für eine gelungene Berufswahl ist das Herausfinden der eigenen Stärken und Interessen“, weiß Thomas Burgstaller.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 10. Dezember 2025