AMS Graz Ost zeigt Fotografien von Robert Haas aus dem Stahlwerk Donawitz
Bis Ende dieses Jahres präsentiert das Arbeitsmarktservice Graz Ost in einer Ausstellung Aufnahmen aus dem Stahlwerk Donawitz, geschaffen im Jahr 1937 vom renommierten Fotografen Robert Haas. Bei einem prominent besetzten Round-Table-Gespräch anlässlich der Ausstellungseröffnung am Mittwoch standen Chancen und Herausforderungen für die steirische Industrie 2018 im Mittelpunkt.
Es sind längst verloren geglaubte Schätze: 1937 schuf der renommierte österreichische Fotograf Robert Haas Aufnahmen aus dem Stahlwerk Donawitz und dokumentierte damit die industrielle Arbeitswelt der Zwischenkriegszeit. Bis Ende dieses Jahres werden die Bilder erstmals überhaupt bei einer Ausstellung in den Räumlichkeiten des Arbeitsmarktservice (AMS) Graz Ost in der Neutorgasse 46 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Anlässlich der Eröffnung der gemeinsamen Ausstellung von AMS Steiermark und der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik am Mittwoch widmete sich eine prominent besetzte Diskussionsrunde den Chancen und Herausforderungen der steirischen Industrie heutzutage – rund 80 Jahre nach Entstehen der Haas-Fotografien.
„Diese wertvollen Bilder galten lange als verschollen und gelangten über Joachim Gruber, dem pädagogischen Leiter des Bildungshauses Retzhof, zurück nach Österreich. Es freut mich sehr, dass wir sie nun erstmals der steirischen Bevölkerung zeigen können“, erklärt Kurt Flecker, ehemaliger Sozial- und Kulturlandesrat und Präsident der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik. Der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe, ergänzt: „Abseits des hohen künstlerischen Niveaus gewähren die Fotografien von Robert Haas faszinierende Einblicke ins Innere eines bedeutenden steirischen Industrieunternehmens der Zwischenkriegszeit.“
Robert Haas, 1898 in Wien geboren, etablierte sich in den 1930-Jahren; so wurde er als offizieller Fotograf von den Salzburger Festspielen engagiert. Im Sommer 1937 fertigte er im Auftrag der Alpinen Montangesellschaft die Aufnahmen aus dem Stahlwerk Donawitz. Nach der Machtübernahme durch die Nazis musste Haas in die USA emigrieren. Joachim Gruber traf Haas 1992 persönlich im US-Bundesstaat New York und erhielt dabei eine Fotomappe mit rund 150 Negativen der Bilder aus Donawitz 1937.
Wo steht die steirische Industrie gut 80 Jahre später im Jahr 2018? Welche beruflichen Chancen bietet die Branche als Arbeitgeber, speziell für Frauen? Fachkräftemangel und Digitalisierung prägen inzwischen die Debatte – wie meistert die steirische Industrie diese Herausforderungen? Diesen und vielen weiteren spannenden Fragen widmete sich eine Diskussionsrunde bei einem Round-Table-Gespräch. Daran teilgenommen haben Kurt Flecker, Präsident der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik, die Landesgeschäftsführung des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe und Christina Lind, ZAM-Leiterin Renate Frank, Waltraud Pölzl, ihres Zeichens Projektmanagerin bei Jugend am Werk, sowie als Repräsentantin der Industriellenvereinigung Lisbeth Wilding, Vorstandsmitglied bei der Sattler AG.
„Ausbildung in den MINT-Fächern, Digitalisierung, Internet der Dinge, Industrie 4.0“, skizzierte Wilding dabei aktuelle Herausforderungen – und erklärte im Hinblick auf die technologischen Veränderungen seit 1937: „Da haben Revolutionen stattgefunden.“ „Die Industrie war weiblich, sie kann jederzeit wieder weiblicher werden“, betonte Lind. Dazu müssten aber auch die Rahmenbedingungen etwa hinsichtlich von Kinderbetreuungseinrichtungen stimmen.
Wann:
Von 15.11. bis 31.12. 2018
Mo – DO 7:30 bis 15:30 Uhr, Fr 7:30 bis 12:30)
Wo:
AMS Graz Ost
Neutorgasse 46
8010 Graz
Eintritt Frei.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020